Kapitel 46

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"Okay Jungs! Ich bitte euch, euch alle zu versammeln, damit wir das Gewinnerteam bekannt geben können!", rief Jogi nach einer Weile auf um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen und wir versammelten uns langsam um ihn, "so. Wir haben den Durchschnitt der einzelnen Gruppen ausgerechnet und das Siegerteam steht fest. Gewonnen hat... das Team der Torwarte mit einem Durchschnitt von 3,2!"
Ein kurzer Applaus ging durch die Runde und Jogi zückte einen Briefumschlag.
"Das Gewinnerteam erhält somit unseren kleinen Preis. Drei Konzertkarten für das The Weeknd Konzert morgen!"
Ich bildete mir ein zu hören, wie Marco ein paar Meter von mir entsetzt aufatmete. Jogi überreichte uns daraufhin den Umschlag mit den Karten, den Manuel entgegen nahm.
"Dankeschön", bedankte sich dieser bei unserem Coach und begutachtete die schwarzen Tickets.
"Man ey. Mario hat uns mit seinen ganzen Schlägen total den Durchschnitt runter gezogen!", beschwerte sich Marco neben mir woraufhin er einen Schlag gegen den Oberarm von seinem Freund kassierte. "The Weeknd! Man Mario!", beschwerte er sich jedoch weiter. Mario schnaufte genervt auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich kenne jemanden, der erstmal keinen Sex mehr bekommt weil er so ein Arsch ist", sagte Mario lediglich aber dennoch leise genug, sodass keiner etwas mitbekam. Entsetzt sah ihn sein Freund nun an.
"Das würdest du nicht tun!", beteuerte Marco ungläubig doch Mario widersprach ihm: "Oh doch. Das würde ich!"
Noch immer etwas eingeschnappt verschwand Mario, gefolgt von Marco, der natürlich sofort versuchte auf seinen Freund einzureden.
"Mario, warte!", hörte ich Marco nur noch rufen, ehe ich über das Verhalten der beiden nur den Kopf schütteln konnte und mich wieder meinen Teamkollegen zuwandte. Die meisten, die das mitbekommen hatten, taten das mit einem Schulterzucken ab. Sie nahmen das eben zwischen Mario und Marco nicht ernst, waren so was in der Art auch schon von ihnen gewohnt. Nur Bernd und ich wussten, dass es die Wahrheit war. Mario und Marco versteckten sich hinter der Offensichtlichkeit, während Bernd und ich uns dafür eine Maske bauten.
"Der zieht das durch oder?", flüsterte Bernd leise.
"Ja, ich glaube schon", murmelte ich und wünschte mir, dass es bei uns auch so einfach wäre.
"Also, dann bitte alle in den Bus! Wir wollen zurück", forderte uns Jogi auf und nach ein wenig Gemecker setzten wir uns auch alle in Bewegung. Eigentlich hatten wir ja die Hoffnung, noch etwas hier unter den Bäumen entspannen zu dürfen, aber leider sah unser Trainerteam das anders. Brav setzte ich mich wieder neben Bernd und Jogi zählte wie immer durch.
"Wo sind Mario und Marco?" Mario und Marco fehlten? Waren sie etwa nicht zum Bus gelaufen? Entgeistert schaute ich zu Bernd und auch dieser sah nicht gerade erfreut über diese Nachricht aus.
"Wir müssen sie suchen", flüsterte ich. Ich wollte lieber nicht wissen, was los wäre, wenn ihre Beziehung wegen dieser Suchaktion auffliegen würde. Bernd stimmte mir nickend zu und dachte vermutlich das Selbe.
"Wir gehen sie schnell suchen", meinte ich und ehe noch irgendjemand was sagen konnte, machten Bernd und ich uns schnell auf den Weg aus dem Bus.
"Okay, wo könnten sie hin sein?", fragte ich.
"Irgendwo, wo sie vor Blicken sicher sind", meinte Bernd und suchend blickten wir uns um.
"Da hinten sind ziemlich viele Büsche", entgegnete ich und gemeinsam liefen wir dort hin. Schon als wir näher kamen konnten wir ein lautes Schluchzen vernehmen. Panisch blickten wir uns an und rannten dem Geräusch entgegen. Was ich sah, ließ mich entsetzt stehen bleiben. Mario hatte sich schluchzend an Marco geklammert, welcher Mühe hatte, die beiden zu halten. Auch Marco sah ziemlich fertig aus.
"Hey", brachte Marco raus.
"Hey ihr beiden", erwiderte ich sanft, "wir haben euch gesucht. Jogi will los."
"Wir... Wir kommen", stammelte Marco uns zu und wandte sich dann an Mario: "Na komm Sunny... Mein Sunny... Wir müssen zu den anderen..." Von Mario kam nur ein Schniefen, aber er löste sich nicht von Marco. Etwas ratlos blickte ich auf die beiden und hatte keine Ahnung, wie ich helfen konnte. Auch Bernd blickte ratlos drein und instinktiv rutschte ich näher an ihn heran. Ich war so froh, dass wir gerade keine Probleme hatten.
"Na komm Mario", forderte Marco sanft, doch als sich Mario immer noch nicht rührte, nahm er diesen hoch und schritt in Richtung Bus. Bernd und ich folgten stumm. Was war zwischen den beiden nur vorgefallen?
"Sehr gut, da seid ihr ja", begrüßte Jogi uns,auch wenn er nicht gerade erfreut darüber schien, in welchem Zustand Mario sich befand.
"Es gab eine kleine Auseinandersetzung die uns aufgehalten hat, aber es ist alles wieder gut", murmelte Marco. Jogi tat das mit einem Nicken ab und schickte uns alle auf unsere Plätze.
"So, da nun alle da sind, können wir ja endlich los", verkündete er der Mannschaft und als wir alle saßen, setzte sich der Bus endlich in Bewegung. Bedrückt saß ich neben Bernd und konnte nicht verhindern, dass mein Blick immer wieder zu Mario und Marco wanderte.
"Keine Sorge. Die beiden kommen schon zurecht. Vielleicht war dieser Ausraster von Mario mal genau richtig", murmelte mir Bernd ins Ohr und strich beruhigend über meinen Arm.
"Ich weiß", antwortete ich und hoffte, dass es bei uns nicht so schnell zu so einem Streit kommen würde.

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