Kapitel 39

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Bernd machte es mir jedoch ziemlich leicht die Sache vor ihm geheim zu halten, denn er ignorierte mich zunächst. Beim Frühstück saß er bei Sami, Mesut und Jérôme, was normalerweise so gar nicht seine Art gewesen wäre. Er bevorzugte eigentlich genau wie ich mehr die Quatschköpfe wie Mario und Marco, André, Erik, Julian und Co. Nur heute scheinbar nicht und ich wurde etwas stutzig, ob es etwas mit mir und unserer Unterhaltung eben zu tun hatte. Ich hoffte einfach mal nicht und ging davon aus, dass er mal wieder etwas Ruhe brauchte. Ansonsten wäre ich aufgeschmissen, da ich keine Ahnung hatte, worum es in seinem Monolog ging. Wie also sollte ich das dann wieder grade biegen? Es ging nicht, ganz einfach. Ich musste darauf hoffen, dass Bernd mir mein Schweigen zu was auch immer einfach verzieh. Wirklich geknickt konnte ich über sein Verhalten gerade jedoch nicht sein. Ich freute mich einfach viel zu sehr meinen beziehungsweise eigentlich ja Sergi's Plan, den ich noch nicht kannte, in die Tat umzusetzen und Bernd endlich meine Gefühle zu gestehen. Mit einem überwältigenden Vorfreudegefühl setzte ich mich also zu Marco und Mario an einen Tisch und begann schweigend zu essen.
„Also ich finde es ja gut, dass ihr zumindest versucht nicht aufzufallen, aber gelingen tut es euch nicht wirklich. Warum sitzt Bernd ausgerechnet bei Sami, Jérôme und Mesut und sieht richtig fertig mit der Welt aus, während du hier sitzt und ebenfalls nicht glücklich scheinst. Was ist heute Morgen passiert, denn gestern Abend war ja alles noch gut oder?", fragte Marco und ich atmete tief durch, bevor ich ihm die Sache erläuterte: „Bernd hat mir gestern Abend als er dachte, dass ich schlafe gestanden, dass er mich liebt. Ich habe natürlich nichts erwidert, denn sonst hätte ich mich verraten und das wollte ich nicht. Außerdem will ich Bernd meine Gefühle nicht einfach so in einer Erwiderung gestehen, das wäre irgendwie... keine Ahnung...  ich fände es einfach doof. Deswegen habe ich heute Morgen auch mit Sergi geschrieben, der mir helfen will und eure Hilfe brauche ich auch. Aber naja auf jeden Fall war Bernd halt sauer, weil ich auf seinen Monolog nicht antworten konnte, eben weil ich ja mit Sergi geschrieben habe und gerade als ich Bernd aufhalten wollte, rief Sergi an und ja, ich bin halt ran gegangen. Warum Bernd so sauer ist weiß ich also auch nicht wirklich. Leider." Am Ende war ich wirklich betrübt und es war Mario, der versuchte mich wieder aufzubauen: „Kopf hoch Marc, Bernd wird sich schon wieder einkriegen und wenn er dich wirklich liebt kann er dir auch nicht lange böse sein. Besonders nicht am Anfang. Da konnte ich Marco auch nie lange böse sein." Marco schnaubte bei Mario's letzten Worten. „Als hättest du jemals einen Grund dafür gehabt", meinte er bockig.
„Sagt der, der mir seine Liebe auf einer Discotoilette gestanden hat", konterte Mario und ich prustete los vor Lachen.
„Auf einer Discotoilette?", fragte ich nach um mich zu vergewissern.
„Ja, na und?", fragte Marco eingeschnappt.
„Nichts, alles gut. Ich will es für Bernd nur etwas romantischer machen. Ich will ihm zeigen, dass er mir jeden Aufwand wert ist und ich glücklich darüber bin, dass er mein Freund ist", erkläre ich mich schnell und Mario nickte verstehend.
„Und dafür willst du unsere Hilfe", wiederholte Mario das vorhin gesagte und ich nickte bestätigend.
„Gut, ich weiß durch Zufall, dass Bernd nach der Morgeneinheit noch einen Termin bei den Physios hat. Dann können wir die Sache auf unserem Zimmer etwas besprechen", schlug Marco vor und Mario und ich stimmten zu. Ich fragte mich nur innerlich, ob Marco so eine große Hilfe sein würde in Anbetracht der Tatsache wie er Mario seine Liebe gestanden hatte.
„Ich würde eben noch schnell eine WhatsApp-Gruppe mit euch und Sergi erstellen, damit er uns dort mal seinen Vorschlag präsentieren kann", sagte ich und nach Zustimmung beider erstellte ich die Gruppe. Ich war gespannt, was Sergi schreiben würde. Zum Glück kannten sich die drei zumindest vom Hörensagen und das große Bekanntmachen konnte ich mir sparen.

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