Als ich den Alarm an diesem Morgen hörte, der uns ankündigte, dass unser Flug zurück nach Deutschland in vier Stunden ging, kuschelte ich mich mehr an Bernd und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Er entgegnete dem nur mit einem Brummen. Ich spürte wie er nach seinem klingenden Handy griff, es ausschaltete und mich dann ebenfalls wieder fest an sich drückte.
"Ach Mensch...", hörte ich ihn murmeln, "der Urlaub kann doch nicht schon wieder vorbei sein."
Ich drehte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen konnte. Er erwiderte meinen Blick darauf sofort und fuhr mir mit der Hand durchs Haar.
"Ich will nicht, dass er endet", grummelte ich gegen seine Brust.
"Ich doch auch nicht", stimmte er mir zu, "ich weiß gar nicht wann wir uns das nächste Mal wieder sehen."
"In der Natio denk ich", gab ich zu bedenken, "also auf jeden Fall erst dann, wenn wir nicht vorher schon was arrangiert bekommen."
"Wir haben nächste Woche nach dem ersten Testspiel zwei Tage frei. Ich könnte zu dir fliegen", schlug Bernd vor.
"Aber ich hab Training", bremste ich ihn aus.
"Ist doch egal. Dann warte ich eben bis du vom Training Heim kommst. Wie eine artige Ehefrau. Einen Haustürschlüssel hab ich ja", entgegnete Bernd grinsend und drückte mir daraufhin einen Kuss auf die Stirn.
"Naja gut...", murmelte ich nur und konnte gar nichts weiteres mehr sagen, da es laut an der Tür klopfte:
"Bewegt eure Knackärsche aus dem Bett! Frühstück ist fertig!"
Nach Marcos Worten nahm ich wieder sich entfernte Schritte wahr und Bernd und ich beschlossen wirklich schnell runter zu gehen.
Mario und Marco saßen derweil schon am Tisch und aßen gemütlich.
"Haut rein! So gutes Essen wie hier kriegt ihr im Flieger nicht", sagte Marco mit einem Lächeln im Gesicht und biss erneut in sein Brötchen.
Nachdem wir gegessen und das gesamte Haus wieder auf Vordermann gebracht hatten, stand unser Taxi vor der Tür. Mario und Marco schlossen das Haus ab nachdem wir alle Koffer im Auto verstaut hatten und beschlossen, bei einem letzten Anblick des Hauses für sich, das Gebäude wirklich aufzukaufen und im Winter wieder zu besuchen.
Die Fahrt zum Flughafen dauerte nicht allzulange genau wie der Check In und die Gepäckabgabe. So saßen wir schon relativ bald in unserem Privatjet, mit dem wir auch hergeflogen waren, und hoben schließlich ab.
Ich genoss die letzten Stunden mit Bernd als würde ich ihn danach jahrelang nicht mehr sehen, obwohl wir inzwischen die Details für unser nächstes Treffen geklärt hatten. Ich kuschelte mich an ihn und er hielt mich fest in seinen Armen. Wir tauschten zarte, verliebte Küsse aus und liebkosten uns und mit jedem Kilometer, dem wir Deutschland näher kamen, stieg meine Trauer über die temporäre Trennung von ihm.
"Ich liebe dich", flüsterte er mir immer wieder ins Ohr.
"Ich liebe dich auch", hatte ich jedes Mal darauf erwidert.
Ich versuchte es so gut es ging zu verdrängen doch letztendlich landeten wir in Köln. Wehmütig ließ ich von Bernd ab um aufzustehen und das kleine Flugzeug zu verlassen, doch Bernd zog mich noch einmal zu sich zurück.
"Ich liebe dich Engel vergiss das nicht, ja? Ich vermiss dich jetzt schon und kann es nicht erwarten dich wieder in den Armen zu halten", sagte er, hielt meine Hand und ließ die andere in meinen Nacken fahren.
"Ich liebe dich auch. Und ich vermiss dich jetzt auch schon. Du bist das Beste was mir passieren konnte mein Teufelchen", sagte ich und legte die freie Hand an seine Hüfte ehe er mich in einen liebevollen, zärtlichen Kuss zog.
Für einen Moment war alles um uns vergessen. Wir wussten beide, dass dies der zunächst letzte Kuss sein würde und steckten somit umso mehr Liebe in ihn hinein. Ich wollte mich ehrlicherweise am liebsten gar nicht mehr von ihm lösen. Gar nicht mehr von ihm ablassen, ihn gehen lassen, doch es musste sein.
Ich löste mich schließlich und unterband somit auch jeglichen Körperkontakt. Wir konnten es uns jetzt nicht mehr leisten zusammen so vertraut in der Öffentlichkeit gesehen zu werden.
Mario und Marco waren bereits schon mit ihren Koffern bepackt als wir das Flugzeug verließen.
"Hier sind eure Koffer", sagte Mario und schob uns unsere Koffer entgegen.
"Jetzt heißt es wohl Abschied nehmen", meinte Marco und lächelte gequält, "komm schon her Titan!"
Er hielt mir die Arme offen entgegen und ich musste schmunzeln, ehe ich mich in diese warf und ihn fest drückte. Ich war der Einzige, der sich aus unserer Gruppe trennen musste, da ich von Köln aus nach Barcelona weiter fliegen würde.
"Halt die Ohren steif und besorg mir mal ein Autogramm von Messi", murmelte Marco mir noch zu.
Ich löste mich anschließend wieder von ihm und nahm seinen Freund in den Arm.
"Wir sehen uns spätestens im Champions League Finale wieder", sagte Mario grinsend während er mir auf den Rücken klopfte.
"Da find ich beim nächsten Treffen der Nationalmannschaft doch realistischer", entgegnete ich nur lachend und löste mich wieder von ihm.
"Wer weiß, wer weiß", erwiderte Mario nur daraufhin und zwinkerte mir zu, welchem ich mit einem Grinsen entgegen kam.
Schließlich drehte ich mich wieder Bernd zu und lächelte gequält.
"Versprich mir, dass du unser Armband nicht verlierst", sagte ich.
"Ich werd darauf aufpassen wie auf meine Lieblingshandschuhe. Dasselbe gilt für den Schlüssel", antwortete er.
"Ich liebe dich", entfloh es mir anschließend und ich fiel ihm in die Arme.
"Ich liebe dich auch mein Engel", murmelte er mir ins Ohr und drückte mich fest an sich. Eine ganze Weile blieben wir so stehen, bis wir uns schließlich voneinander lösten.
"Wir sehen uns in ein paar Tagen", sagte ich, sah ihm dabei tief in die Augen und griff nach meinem Koffer.
"Ja. Wir sehen uns in ein paar Tagen", bestätigte er und ich lächelte, hauchte ihm schnell unbemerkt einen Kuss auf die Wange und begab mich dann mit meinem Koffer in das Auto, das mich zu meinem nächsten Flieger nach Barcelona bringen würde.
Traurig blickte ich noch einmal aus dem Fenster zurück zu meinen Urlaubsgenossen als der Wagen losfuhr, versuchte mir aber einzureden, dass ich meinen Freund bald wiedersehen würde. In einigen Tagen schon würde ich ihn wieder halten und küssen können. Und mit diesen Gedanken versuchte ich positiv aus meinem Urlaub in Thailand nach Barcelona zurückzukehren.
DU LIEST GERADE
Collide
FanfictionWenn zwei verschiedene Meteoriten aufeinander treffen, kommt es zu einer Explosion. Doch was ist wenn zwei verschiedene Menschen aufeinander treffen? Marc-André Ter Stegen und Bernd Leno könnten verschiedener nicht sein. Das Einzige was die beiden v...