Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir den Trainingsplatz und so schnell es nun mal ging, machte ich mich fertig. All das Hetzen und der stechende Schmerz der bei meinem Versuch mich zu beeilen entstand, halfen jedoch nicht und so war Bernd sich schon lange am warm machen als ich den Platz letztendlich humpelnd betrat.
"Ach! Herr Ter Stegen taucht auch mal auf!", begrüßte mich Andi Köpke nur, "wenn das das nächste Mal nicht schneller geht, kannst du gleich im Hotel bleiben!"
Reumütig nickte ich nur und hielt den Kopf dabei gesenkt.
"Bernd ist inzwischen schon gut dabei. Bernd? Würdest du bitte zum lockern ein paar Bälle für Marc auf's Tor schießen?"
"Natürlich Coach", antwortete Bernd darauf brav, schnappte sich einen Ball und trickste sich ein paar Meter damit vom Tor entfernt.
"Marc! Zwischen die Pfosten, los geht's!"
So schnell es ging joggte ich zum Tor und tat mein bestes Bernd's Bälle zu halten. Nach einem kurzen Moment wurde mir jedoch schnell klar, dass er absichtlich mit jedem Schuss eine andere Ecke anpeilte um meinen Körper noch weiter zu schinden. Er schoss gerade ein weiteres Mal ins untere, rechte Eck als ich mich ebenfalls in die Ecke schließ und mit einem Stöhnen auf dem Boden aufkam. Das war der Moment gewesen, an dem ich gemerkt hatte, dass ich meine Grenzen überschritten hatte. Der stechende Schmerz in meinem Hintern zog sich rauf in meinen Rücken und ich musste mir an die Wirbelsäule fassen.
"Okay, das war's erstmal mit dem Lockern", erlöste Andi mich schließlich als er meine Qual im Gesicht erblickte. Vorbildlich joggte Bernd direkt auf mich zu und bot mir eine Hand an um mich hochzuziehen. Ich war jedoch zunächst skeptisch, entschied mich aber letztendlich seine Hilfe anzunehmen und ließ mich von ihm hochziehen. Als ich schließlich wieder festen Boden unter meinen Füßen spürte, schlug Bernd mir noch einmal mit einem finsteren Grinsen auf den Hintern und zwinkerte mir zu. Ich kniff daraufhin die Augen zusammen und biss mir unter Schmerzen auf die Lippe.
"Ter Stegen, weites Passspiel auf geht's! Steh nicht so dumm rum!", musste Köpke mich wieder ermahnen und schnell fischte ich den Ball aus dem Netz um ihn zu Bernd zu passen, der einige Meter von mir entfernt stand. Den Schmerz, der mich dabei wieder durchzog, versuchte ich gekonnt zu ignorieren.
Nach fünfzehn weiteren, quälenden Minuten entließ uns der Trainer endlich und ich atmete erleichtert auf die Hürde gemeistert zu haben wenn auch mit keinen Glanzleistungen.
"Leno? Sehr gutes Training heute! Du hast dich gut gesteigert und verbessert! Du arbeitest wirklich an dir, das gefällt mir! Ter Stegen? Lass dich lieber nochmal durchkneten. Heute war echt nicht dein Tag. Anscheinend hat dich das Spiel mehr Kraft gekostet als ich anfangs vermutet hatte."
Mit diesen letzten Worten wurden wir schließlich in die Kabine entlassen. Als ich mich noch einmal kurz zum Coach umsah, beobachtete ich, wie er im Austausch mit Löw war, sich dabei die Hand vor den Mund hielt und immer wieder den Kopf schüttelte. Das war es wohl gewesen. Heute hatte ich mir meine Chancen auf's Tor wohl endgültig verspielt. Und das war mal wieder alles nur Leno's Schuld! Hätte er mich nicht gefickt dann...
Allein bei dem Gedanken lief es mir wieder kalt den Rücken runter und ich schüttelte den Kopf um mich nun wirklich in die Umkleide zu begeben.
Das kühle Wasser auf der Haut tat unheimlich gut und verringerte schließlich auch ein wenig den Schmerz in meinem Hintern. Genussvoll schloß ich so die Augen als ich spürte, wie sich mein Hinterteil langsam unter dem kühlen Nass entkrampfte.
"Na, in Gedanken schon wieder beim nächsten Klienten?", unterbrach natürlich Leno's Stimme nach einer Weile meine nahezu ruhige Stimmung.
"Halt's Maul Leno!", erwiderte ich nur.
"Gott, da ist aber jemand frustriert. Vielleicht solltest du deinen kleinen Scheichfreund doch nochmal anrufen", reizte er die Situation weiter aus, "oder du findest dich einfach endlich damit ab, dass ich besser bin als du und du es nicht verdient hast im Tor zu stehen."
"Einen Scheißdreck werd ich!", presste ich zynisch hervor.
"Was auch immer du meinst Schlampe", sagte Bernd nun wieder unschuldig und schlug mir erneut auf den Hintern ehe er den Duschraum verließ.
Genau in diesem Moment betrat natürlich Marco den Raum und sah Bernd misstrauisch nach. Ich stöhnte innerlich. Mich vor ihm zu erklären hatte mir noch grade so gefehlt.
"Was hat es mit dem Schlampe auf sich?", fragte Marco schließlich und schaltete die Dusche neben mir ein.
"Ach nichts. Leno meint nur mal wieder lustig sein zu müssen", antwortete ich und winkte die Sache ab.
"Bist du dir sicher?", fragte Marco nur misstrauisch weiter.
Ich sah ihn darauf mit ernstem Blick an.
"Ja, bin ich", antwortete ich nur schnippisch, schnappte mir meine Sachen, schlang ein Handtuch um meine Hüfte und verließ die Duschen schließlich genervt. Es war schon schlimm genug gewesen unter Schmerzen mein wohl schlimmstes Training überhaupt absolviert haben zu müssen aber Marco's misstrauische Fragerei konnte ich nun wirklich auch nicht noch ertragen!
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Collide
FanficWenn zwei verschiedene Meteoriten aufeinander treffen, kommt es zu einer Explosion. Doch was ist wenn zwei verschiedene Menschen aufeinander treffen? Marc-André Ter Stegen und Bernd Leno könnten verschiedener nicht sein. Das Einzige was die beiden v...