Kapitel 44

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Ich brauchte lange, um mich wieder zu beruhigen und einigermaßen klar sehen zu können. Auch Bernd schien einige Zeit zu brauchen, denn er ruhte noch immer völlig entspannt auf mir, ich dabei immer noch in ihm. Leider bedeutete das auch, dass die Düse, die eben noch mein Vergnügen gesteigert hatte, weiterhin ihren Wasserstrahl in mich pumpte. Jetzt war das nur nicht mehr angenehm, sondern tat verdammt weh, da ich durch den Sex inzwischen ziemlich überreizt war. Andererseits wollte ich auch den Moment nicht zerstören, sodass ich beschloss nichts zu sagen und das schmerzende Gefühl der Überreizung einfach zu ignorieren. Nur leider war das gar nicht so einfach und schneller als mir recht war erlag ich den Emotionen. Haltlos begannen die Tränen zu fließen und ein aufschluchzen meinerseits riss Bernd aus seiner Entspannung. Mit Entsetzen starrte er in mein Gesicht, nahm die Tränen wahr.
„Marc?", fragte er vorsichtig, doch ich war nicht in der Lage ihm zu antworten.
„Verdammt Marc", fluchte er und löste sich von mir, sodass er vor mir im Pool stand. „Was ist los?! Rede mit mir!",flehte er mich an, doch dafür hatte ich keine Kraft. Ich musste von dieser Düse runter. Ich wimmerte auf und versuchte mit dem bisschen Kraft, was ich in meiner Erschöpfung noch hatte, mich von der Düse runterkippen zu lassen. Dass mein Kopf dabei dann unweigerlich untertauchen würde, ignorierte ich. Gerade als ich es geschafft hatte und endlich von der Düse befreit war, griff Bernd nach mir und zwang mich in eine sitzende Position zurück. Das Wasser der Drüse traf damit wieder voll in mein Inneres und ich schrie gepeinigt auf. Ich fing an gegen Bernd's Griff zu kämpfen. Ich spürte Bernds Unverständnis, merkte an seiner Art, dass er Angst hatte etwas falsch gemacht zu haben und wusste, dass ich ihm sagen musste, was los war. Ich kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen und schluchzte: „Düse...runter." Zu mehr war ich nicht in der Lage und zum Glück benötigte ich das auch nicht mehr. Bernd hatte verstanden und ohne dass ich es richtig mitbekam hatte er mich auch schon von der Drüse gehoben und sich mit mir auf dem Schoß hingesetzt. Erneut schluchzte ich auf, dieses Mal jedoch vor Erleichterung und auch die Tränen ließen noch nicht nach.
„Shht mein Engel. Es ist alles gut. Entspann dich", hauchte mir Bernd immer wieder ins Ohr und strich mir beruhigend über den Rücken, kraulte meinen Nacken. Ich genoss seine Berührungen und schniefte in seine Halsbeuge. So recht beruhigen konnte ich mich aber nicht. Ich war einfach fix und fertig, überfordert und am Ende meiner Kraft. Wie ein Ertrinkender klammerte ich mich an Bernd.
„Ganz ruhig Marc. Es ist alles gut. Komm, du musst was essen und was trinken", murmelte er und ich nickte schwach, machte aber keine Anstalten mich von ihm zu lösen.
„Du musst mich schon loslassen", sagte er aber ich schüttelte vehement den Kopf.
„Na schön, dann halt anders", hörte ich ihn murmeln und schon spürte ich, wie ich in die Luft gehoben wurde. Ganz sanft trug mich Bernd zu der Liege auf der wir zuvor lagen du setzte mich dort ab. Zögerlich löste ich meine Arme von ihm und als er aufrecht vor mir stand blickte ich ihn aus verheulten Augen an.
"Oh mein Engel", seufzte er und setzte sich neben mich. Sein Arm wanderte um meine Hüfte und ich bettete den Kopf erneut auf seiner Schulter.
„Na komm, trink was. Ich will nicht, dass du mir hier dehydrierst", forderte er mich auf und hielt mir von irgendwoher eine Falsche Wasser an die Lippen. Als die Flüssigkeit meine Lippen berührte merkte ich, wie verdammt durstig ich war und gierig leerte ich die Flasche in einem Zug.
„Sehr gut", lobte er mich und eigentlich wollte ich nur noch schlafen, als er mir das nächste an die Lippen hielt.
„Na komm, iss noch etwas", forderte er mich ermutigend auf und um ihm den Gefallen zu tun aß ich, was er mir an die Lippen hielt. So lief das noch ein paar Mal ab, bis meine Augenlieder zu schwer wurden und ich in dieser Position einschlief.
Das nächste, was ich wieder wahrnahm, waren Stimmen, die sich unterhielten.
„Und du bist dir sicher, dass alles in Ordnung mit ihm ist?", hörte ich Bernd's besorgte Stimme und ich fragte mich unwillkürlich, wen er meinte.
„Natürlich. Das gestern war wahrscheinlich einfach etwas viel für ihn. Keine Sorge", beruhigte ihn Marco und irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass sie von mir sprachen.
„Aber er hat geweint Marco. Bestimmt habe ich ihm weh getan."
„Nein, hast du nicht. Es klang für mich eher nach einer Überreizung. Das kann schon mal passieren, nicht wahr Mario?", hörte ich Marco erwidern und konnte mir sein dreckiges Grinsen bei diesen Worten genau vorstellen, genau wie Mario's Erröten und zu Boden blicken als Reaktion. Und auch mir war die Situation etwas peinlich. Nur Bernd scheinbar nicht, denn der lachte und sagte: „Na dann vertraue ich mal auf deine Erfahrung."
„Das darfst du. Und unser Dornröschen ist wohl auch endlich erwacht", sprach Marco und jetzt war ich gezwungen meine Augen zu öffnen. Genervt blickte ich Marco an und kuschelte mich unbewusst noch näher an Bernd, weil mir Marcos Grinsen gar nicht gefiel.
„Awww wie süß. Komm schon Marc, beruhig deinen Freund und sag ihm, wie geil du das gestern fandest und er dir nicht weh getan hat", forderte er mich auf und in diesem Moment wollte ich ihn töten. Warum war ich noch gleich mit ihm befreundet? Ich schluckte all mein Schamgefühl runter und murmelte: „Nein Bernd, du hast mir nicht weh getan. Es war wirklich gut." Trotz all meiner Bemühung wurde ich rot und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen. Ich wollte hier weg.
„Sicher?", hackte Bernd nach und ich wollte jetzt auch ihn am liebsten töten. Ich würde es ihm jederzeit nochmal bestätigen, aber nicht, wenn Mario, Marco oder sonst wer anwesend waren.
„Ja", nuschelte ich und Marco lachte.
„Das brauch dir doch nicht peinlich sein und wenn dich weiter die Zweifel plagen, dann versichere dich meinetwegen auch bei Mario. Der hat damit schon Erfahrung und kann dich bestimmt beruhigen", sagte Marco als würde er über das Wetter sprechen und mir wurde schlecht. Marco war echt unmöglich und auch Mario musste das so sehen, denn er brummte empört auf. Vermutlich knallrot im Gesicht. Ich beschloss, dass ich die Lage retten musste: „Seid ihr nicht eigentlich hier um uns wegen dem Frühstück zu holen", fragte ich.
„Sorry Marc, aber dein Frühstück musst du dir schon bei Bernd holen. Ich gehöre nur Mario", erwiderte Marco gelassen und grinste seinen Freund an, während ich mich vor Dummheit hätte Ohrfeigen können. Es hätte mir klar sein müssen, dass Marco nicht normal antworten konnte. Hilfesuchend blickte ich zu Mario, dem das alles hier genauso unangenehm war. Aber der schenkte mir nur einen hilflosen Blick.
„Na komm Marco, wir lassen Marc und Mario sich mal beruhigen und gehen vor. Ich hab da noch so ein paar Fragen an dich", lenkte Bernd ein, doch an seinem Tonfall ahnte ich, was das für Fragen es sein würden und auch Marco schien das zu ahnen, so wie der grinste.
„Du wirst doch nicht etwa", fing ich an, doch wurde von Bernd unterbrochen: „Doch, ganz genau das werde ich." Und leiser, nur für mich hörbar fügte er hinzu: „Oder soll ich das hier machen, damit Mario und du euch weiter ein Duell liefert, wer von euch beiden mit seiner Gesichtsfarbe einer Tomate näher kommt?" Entsetzt schüttelte ich den Kopf und lachend löste sich Bernd von mir.
„Na siehst du. Dann genießt euren Plausch", verabschiedete er sich und erst jetzt merkte ich, dass Bernd bereits angezogen war. Wann hatte er das denn bitte getan? Panisch blickte ich jetzt an mir hinab, um erleichtert festzustellen, dass Bernd mich sorgfältig zugedeckt hatte. Marco und Bernd hatten das zum Glück nicht mehr mitbekommen, denn sie waren schon aus dem Raum.
„Ich hab dir was zum Anziehen mitgebracht", durchbrach Mario die Stille und hielt mir tatsächlich meinen Trainingsanzug hin.
„Danke", seufzte ich, „wird es ab jetzt immer so sein?" Mario wusste was ich meinte.
„Ich denke schon. Marco und Bernd sind in dem Bereich sehr ähnlich. Sie finden es niedlich, wie peinlich es uns ist, also werden sie vermutlich weiter machen. Nur vor den Anderen hoffentlich nicht", antwortete er mir. Synchron seufzten wir auf. Das konnte ja noch was werden mit den Beiden, die sich augenscheinlich sehr gut verstanden. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, wollte ich auch nicht wissen, was Bernd Marco noch alles fragte, außer, wo er die Reizwäsche her hatte.

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