Kapitel 11

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Bernd brachte uns beide zum Höhepunkt und zog sich danach aus mir zurück. Erschöpft und zitternd ließ ich mich auf den Boden sinken. Konnte immer noch keinen klaren Gedanken fassen. Konnte nicht so ganz realisieren, was da jetzt gerade passiert war.
"Warst ja gar nicht so schlecht. Bist halt doch ne kleine Schlampe ter Stegen", riss mich Bernd aus meinen Gedanken und mit einem mal war ich wieder ganz klar. Ich hatte mit Bernd Leno geschlafen. Halt, er hatte mich gefickt. Miteinander zu schlafen wäre etwas anderes gewesen.
"Scheiße", entfloh es mir keuchend. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Warum ausgerechnet von Bernd. Warum?! Das würde der doch auf ewig gegen mich verwenden. Wenn ich Pech hatte, würde es heute Abend die ganze Mannschaft wissen. Ich war geliefert. Entsetzt blickte ich zu Bernd auf, der jedoch nur lachte.
"Keine Sorge. Niemand wird hiervon erfahren", sagte er herablassend und ich fühlte mich dreckig. Ich hatte mich von meinem schlimmsten Konkurrenten... Nein, ich durfte einfach nicht weiter darüber nachdenken. Es war wie ein One-night-stand. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz genau. Das war nur ein x beliebiger Typ.
"Man sieht sich Schlampe", hörte ich Bernd sagen und bekam mit, wie er den Raum verließ und die Tür laut hinter sich zuschlug. Jetzt war ich also alleine. Alleine mit meinen Gedanken in dieser Abstellkammer. Ich musste hier raus. Konnte nicht in diesem Raum bleiben, in dem es nach Sex roch. Konnte nicht hier an diesem Ort bleiben, an dem mich Bernd zurecht als Schlampe bezeichnet hatte.
Mühsam rappelte ich mich auf, zog mich wieder richtig an und setzte dann langsam einen Schritt vor den anderen, um die Abstellkammer zu verlassen. Leider war mir das Glück heute nicht gewogen, denn kaum hatte ich erleichtert die Tür hinter mir geschlossen, erklang eine Stimme: "Marc? Was hast du denn in der Abstellkammer gemacht? Solltest du nicht schon lange auf deinem Zimmer sein?" Es war Marco, der mich erwischt hatte und auf den ich jetzt zugegeben so überhaupt keine Lust hatte. Es ging ihn doch nichts an, was ich machte und was nicht.
"Ich ähm...nichts", sagte ich und drehte mich zu ihm um.
"Genau und deswegen schleichst du dich aus einer Abstellkammer und siehst so richtig durchgefickt aus?", fragte er und ich wurde knallrot unter seinem prüfenden Blick. Verdammt, das war aber auch peinlich. Warum hatte er mich auch erwischen müssen. Reicht ja nicht, dass ich mich selbst schon gefühlt hatte, als hätte ich etwas verbotenes getan. Nein, Marco muss mir das mit seiner gerunzelten Stirn und dem schief gelegten Kopf natürlich auch noch verdeutlichen und unter die Nase reiben.
"Nein, Quatsch. Ich...es war...nun ja...also...Ich...Ich dachte ich hätte etwas gehört und wollte halt nachsehen", nuschelte ich mühsam um Fassung ringend, denn ich wollte meinen Auftritt nicht noch peinlicher machen.
"Wenn das so ist, okay", sagte Marco, wirkte aber immer noch nicht überzeugt. "Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, egal wegen was?"
Ich verdrehte die Augen. Natürlich kannte ich diese Leier von ihm, aber ich würde mir eher die Hand abhacken, als mir die Peinlichkeit zu geben und ihm von meinem Ausrutscher mit Bernd zu erzählen.
"Ja Marco, ich weiß. Aber da gibt es nichts" Lüge. Aber egal.
"Na schön. Dann mal ab in die Zimmer mit uns. Morgen wird anstrengend", seufzte er und ich war erleichtert, als wir uns schweigend auf den Weg in unsere Zimmer
machten. Dort würde ich dann endlich in Ruhe nachdenken können.

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Entschuldigt die eintägige Verzögerung 🙈 wegen meinem momentanen Praktikum habe ich vollkommen verpeilt zu posten. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel 🙈

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