Ich richtete mich blitzschnell auf, schmiss mein Handy auf das Bett -ich wusste, wie sehr es mein Vater hasste, wenn ich ihm mit meinem Handy im Anschlag begrüßte und heute wollte ich ihn nicht reizen, da ich ihm ja irgendwie verklickern musste, dass ich in letzter Zeit nicht die erwünschten Noten mit nach Hause brachte- und rief laut eine Begrüßung. Einige Sekunden später erhielt ich eine Antwort.
Ich sprintete den Flur entlang und dann die Treppen laut polternd herunter.
„Na da ist aber jemand sehr erfreut mich zu sehen.", meinte mein Vater scherzhaft.Ich grinste und fragte, ob er vielleicht einen Kaffee trinken möchte. Nun sah er etwas verwirrt aus.
„Liebling, weißt du eigentlich, wie spät es ist?", ich zuckte mit den Schultern. „Es ist 18 Uhr."„Oh"; kicherte ich nervös.
„Ach es ist ja kein Wunder, dass du die Zeit vergisst. Du hast wahrscheinlich wieder nur Schule gemacht, stimmt's mein kleiner Streber?", neckte mich mein Vater.Er sah stolz aus und sofort hatte ich wieder das Gefühl meinen Eltern nicht gerecht zu werden. Sie waren immer so liebevoll, mussten aber viel arbeiten. Da wollte ich mit meinen schlechten Noten nicht noch eine Belastung für sie sein. Natürlich würden sie mich niemals als Belastung ansehen, aber ich würde mich immer wie eine fühlen.
„Und wie war dein Tag heute?", aus irgendeinem Grund war ich nicht vorbereitet auf diese Frage, obwohl mein Vater sie mir jeden Tag stellte. „Ähm...ganz gut. Schätze ich."
„Schätzt du? Was soll das denn heißen, Spätzchen?", lachte mein Vater.
Ich wich aus „Naja wir hatten heute Mathe und solche Fächer. Da kann der Tag gar nicht gut sein."„Ach ich habe Mathe eigentlich gemocht.", erwähnte mein Vater, während er seinen schwarzen Aktenkoffer endlich absetze.
Ich sah ihn schockiert an, was er erst bemerkte, als er sich wieder zu mir drehte, um zu schauen, weshalb ich nicht antwortete. „Da brauchst du gar nicht so ungläubig zu schauen Rose. Ich habe in Mathe nur Einsen geschrieben. Frag deine Mutter!"
„Was soll sie mich fragen?", hörte ich eine liebliche Stimme singen. Auch meine Mutter war zurück von der Arbeit. Dads Lächeln wurde, wenn überhaupt möglich noch breiter und vor allem zärtlicher.
„Ich war in Mathe ein richtiger Streber, stimmt's?", „Ja mein Schatz, du warst allgemein ein ganz schöner Streber", erwiderte mein Mutter, wuschelte ihm kurz über die Haare und gab ihn einen Kuss. Die beiden so zu sehen, machte sie für mich irgendwie jünger.Durch ihre gute Laune fasste ich Mut und sagte es einfach gerade heraus: „Mom, Dad ich habe heute eine Fünf in Mathe bekommen. Herr Harly macht sich Sorgen, ob ich überhaupt versetzt werde und jetzt möchte er euch und mich sprechen."
Ich sah zu, wie die beiden fast wie in Zeitlupe die neuen Informationen verarbeiteten.
„Was?", meldete sich meine Mutter nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zu Wort.
„Wie konnte denn das passieren, mein Schatz?" fragte mein Vater, der nun auch aus seiner Starre erwachte.„Ich weiß nicht.", ich blickte zu Boden und spürte, wie meine Wangen anfingen zu glühen. „Ich verstehe Mathe einfach nicht.", „Aber Schatz, das hättest du uns doch sagen können. Du weißt, dass wir dich immer unterstützen."
Ich wollte antworten, doch plötzlich klingelte das Festnetztelefon. Ich lief zum Hörer.
„Patrickson?"„Guten Tag. Hier ist Lewin Harly."
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The Guy who was my Teacher
Teen Fiction„Seine Hände waren rau. Der typische Vanille-Zitronen-Geruch verfolgte ihn wie ein Schatten. Und wieder fragte ich mich: Was tat ich hier?" Rose ist eine durchschnittliche Schülerin, verliebt und überhaupt nicht an Mathe interessiert. Kein Wunder...