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Es war Donnerstag. Die Tür seiner Wohnung stand offen. Ich wunderte mich, trat aber ein.
Es roch nach einer Mischung aus Vanille und Zitrone, intensiver als die vorherigen Male.

Zielgerichtet lief ich den Korridor geradeaus in die große Küche, wo ich Herrn Harley erwartete. Doch die Küche war leer. Ich betrat das Wohnzimmer. Es lagen keine Bücher auf dem quadratischen Tisch.

Vielleicht hatte er unser Treffen heute vergessen? Ich trat einen Schritt zurück, um das Wohnzimmer besser im Visier zu haben.
„Herr Harly?" Einen Augenblick blieb es ruhig. Dann hörte ich die tiefe Stimme meines Lehrers hinter mir flüstern.

„Ja?" Ich zuckte zusammen und drehte mich ruckartig um. Mein Nacken protestierte mit einem Knacken und ich massierte ihn, den stechenden Schmerz ignorierend. 

Er hatte Alkohol getrunken. Der Geruch war so intensiv, dass er beinahe den Vanille-Zitronen-Duft übertraf. Aber nur beinahe.

Mein Lehrer runzelte die Stirn.

„Sie haben mich erschreckt.", murmelte ich rechtfertigend.

Er ging darauf nicht ein, sondern drehte sich um und sagte mit ruhiger Stimme
„Komm mit."
Aus irgendeinem Grund befolgte ich seinen Anweisungen.
„Lass die Tasche im Wohnzimmer."

Mit einem Knall fiel die Tasche auf den Boden.
Ich folgte ihm einfach und obwohl alle Alarmsignale meines Gehirns längst hätten reagieren müssen, taten sie nichts.

Wohin gingen wir nur? Was tat ich hier? Wir blieben in einem einfachgehalten Raum stehen. Das größte Möbelstück hier war ein Bett. Es ist ein Schlafzimmer versuchte mein Gehirn mich zu erinnern.

Hier schlafen Menschen und.... Weiter kam mein Gehirn nicht. Ich hörte ein Klacken und merkte, dass Herr Harly die Zimmertür zugeschlossen hatte. Wir beide. Allein. In einem Raum. Einem Schlafzimmer.

Langsam erwachte mein Kopf aus seinem Tiefschlaf, aber ich wusste, dass ich nichts mehr tun konnte und er kam mir immer näher. Die dunklen Augen voller Hunger und Lust und ich war die einzige Person im Umkreis, die diese Bedürfnisse stillen konnte.

Ich wich wie ein verletztes Tier zurück, doch dieser gewaltige, muskulöse Mensch vor mir, brauchte zwei Schritte und stand ganz nah an mir. Ich spürte seinen Atem auf meiner Kopfhaut, als ich beschämt auf meine Füße starrte.

Was passiert hier? Er hob vorsichtig seine Hand und ließ sich alle Zeit der Welt bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit an meinem Kinn ankam. Seine Hände waren rau. Der typische Vanille-Zitronen-Geruch verfolgte ihn wie ein Schatten. Und wieder fragte ich mich: Was tat ich hier?

The Guy who was my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt