Als wäre Mara eingefallen, dass sie kein Einzelkind war, schaute sie mich erwartungsvoll an.
„Wie war dein Auftritt, Rose? Ich wäre zu gerne auch gekommen, aber mein Professor brauchte mich dringend bei einem Experiment. Ich assistiere ihm in meiner Freizeit. Er forscht an Genommutationen."
Eine ihrer Angewohnheiten. Biologischen Wörter zu erwähnen, im Glauben, ich würde nicht wissen was sie hießen. Das war Maras Lieblingsmethode, um mir zu zeigen, wie eingeschränkt ich war. Doch zufälligerweise war ich dieses Jahr verdammt gut in Biologie, weshalb ich ausnahmsweise genau wusste, wovon sie sprach.
„An Euploidie oder Aneuploidie?", fragte ich deshalb gespielt interessiert.
Mara kniff ihre Augenbrauen zusammen.
„An beiden.", stieß sie hervor. Dann rümpfte sie ihre perfekte Nase und wechselte das Thema. Auf ihre Frage, wie denn mein Auftritt war, ließ sie mich nicht antworten.
Seufzend ging ich in mein Zimmer. Die anderen würden es sowieso nicht mitbekommen. Ich überlegte, was ich anziehen könnte. Die Gäste würden in zwei Stunden kommen und ich müsste mich noch duschen, anziehen und schminken. Ich hoffte, dass meine Haare auch ohne einen Lockenstab oder ein Glätteisen gut aussehen würden, da ich immer viel zu lange brauchte, um eine einigermaßen passende Frisur hinzukriegen.
Als ich eine Stunde später einen letzten Blick in den Spiegel warf, war ich zufrieden. Meine dicken Haare hatte ich gut zähmen können und meinem Körper war nicht anzusehen, dass ich vor einigen Stunden noch auf der Bühne gestanden hatte. Die einzigen Indizien waren die Schmerzen in meinen Füßen und Beinen. Doch das zeigte, dass ich wirklich alles gegeben hatte.
Obwohl die Party regulär erst in einer Stunde beginnen würde, hörte ich jetzt schon Stimmengewirr von unten.
Als ich nochmals über mein blaues Kleid strich, klopfte es an der Tür.
„Herein!"
Ganz langsam ging die Tür auf und Dylan schaute vorsichtig herein, als hätte er Angst, dass ich nicht angezogen wäre.
„Du kannst gerne eintreten.", lachte ich.
„Man kann nie vorsichtig genug sein.", erwiderte er achselzuckend.
Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
„Ich wette, dass du gehofft hast, etwas mehr von mir zu sehen."
Er griff sich gespielt geschockt an seine Brust.
„Aber niemals!", dann musterte er mich von oben bis unten, ließ keinen Fleck an meiner Haut unbeobachtet. Er kam einige Schritte auf mich zu. Dylan überragte mich um Längen.„Wenn ich ehrlich bin: doch. Eigentlich hatte ich gehofft etwas von deinem heißen Körper betrachten zu können.", flüsterte er verführerisch.
Ich hüstelte und wurde rot. Mein Kopf schnellte nach unten, damit er meine Verlegenheit nicht sah.
„Warum versteckst du dein hübsches Gesicht vor mir?"
„Du musst denken, dass ich total spießig bin.", flüsterte ich beschämt.
Doch er war schon dabei meinen Hals zu küssen. Alles klar. Er hörte mir wohl nicht mehr zu.
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The Guy who was my Teacher
Ficção Adolescente„Seine Hände waren rau. Der typische Vanille-Zitronen-Geruch verfolgte ihn wie ein Schatten. Und wieder fragte ich mich: Was tat ich hier?" Rose ist eine durchschnittliche Schülerin, verliebt und überhaupt nicht an Mathe interessiert. Kein Wunder...