|*|Verhandlung|*|

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Thorin tritt hervor, er sieht ein wenig angespannt aus, strahlt aber trotzdem eine königliche Macht aus.
„Ich höre", sagt er leise.
"Im Namen der Bürger der Seestadt ersuche ich euch dein Wort zu halten", beginne ich.
Thorins Kopf schnellt zu mir herum und seine Augen funkeln böse: „Du gehörst nicht zu ihnen! Du bist eine Verräterin, Abschaum und solltest du uns je wieder zu nah kommen, wirst du es bereuen."
Geschockt von seinen Worten weiten sich meine Augen: „Ich habe euch nicht verraten! Thorin, bitte besinne dich!"
Belustigt schnaubt er auf.
„Thorin, bitte. Wir fordern nur dein Wort ein. Einen kleinen Anteil des Schatzes, damit sie ihr Leben wieder aufbauen können", probiere ich es weiter.
Er beginnt mit dem Kopf zu schütteln: „Ich werde mit niemandem verhandeln. So lange ein Heer mit Waffen an meinem Tor steht."
„Dieses Heer mit Waffen wird diesen Berg angreifen, also wenn wir uns nicht einig werden..."
Wieder schüttelt er mit dem Kopf: „Eure Drohungen beeindrucken mich nicht."
Traurig verziehe ich mein Gesicht: „Und dein Gewissen? Sagt es dir nicht, dass unser Anliegen rechtens ist?"
Bard drückt mich vorsichtig zur Seite und tritt nun selber an das Loch: „Mein Volk hat euch geholfen und zum Dank brachtet ihr ihnen nichts weiter als Verderben und Tod."
„Wann haben die Menschen aus der Seestadt je geholfen, ohne reich belohnt werden zu wollen?" Höre ich einen wütenden Thorin antworten.
Bards Stimme wird nun auch lauter, als zuvor: „Wir haben einen Abmachung!"
„Eine Abmachung?", eine kleine Pause entsteht, bevor Thorin weiter spricht: „Was konnten wir tun, als unser Geburtsrecht gegen Essen und Kleidung zu verschachern? Als unsere Freiheit mit unserer Zukunft zu erkaufen? Das nennt ihr einen gerechten Handel?"
Ich stelle mich neben Bard, um ebenfalls wieder etwas sehen zu können.
Thorin hat seinen Kopf gefährlich zur Seite gelegt: „Sagt mir. Bard Der Drachenröter und Freya die Verräterin. Warum sollte ich solche Regeln anerkennen?"
„Weil ihr uns euer Wort gegeben habt", antwortet Bard flehend.
Thorin schaut nachdenklich hin und her.
„Bedeutet das denn gar nichts?" Probiert es Bard weiter.
Thorin schaut wieder nach oben und tritt von dem Loch weg.
Abwartend richten wir uns gleichzeitig auf.
Eine längere Pause entsteht.
Abwartend schauen wir auf das Loch und warten auf eine Reaktion.
„Verschwindet!", Brüllt Thorin laut: „Eh unsere Pfeile fliegen!"
Bards Gesicht verkrampft sich wütend.
Sauer schlägt er mit der flachen Hand gegen den Stein, was mich zusammen zucken lässt.
Mit schnellen Schritten geht er zurück zum Pferd.
Doch ich bleibe noch dort und schaue durch das Loch.
"Ich bin euer Freund, nicht euer Feind."
Wartend schaue ich hindurch, doch als sich nichts tut drehe ich mich um und will gehen.
Doch Bilbo's Stimme hält mich auf: „Das wissen wir."
Überglücklich schaue ich ihn an: „Wie geht es euch? Ist jemand verletzt? Wie geht es Kili?"
Traurig beginnt er mit dem Kopf zu schütteln: „Die Elbin half Kili, es geht ihm besser, ansonsten ist niemand verletzt aber Thorin... ist nicht Herr seiner Sinne."
Mein Mund verzieht sich zu einem traurigen Lächeln: „Ich weiß aber er ist unser Freund und wir müssen probieren ihm zu helfen."
„Natürlich", beschwichtigt er: „aber du solltest jetzt lieber gehen."
Ein letztes Mal lächle ich ihm aufmunternd zu, bevor ich auf Bard zu laufe und er mich auf das Pferd hebt.

Im Galopp reiten wir wieder zurück zur Stadt.
Die Blicke der Zwerge spürbar auf uns liegend.
„Was hast du mit dem Hobbit besprochen?" Fragt er mich leise.
Ich drehe mich ein Stück um und schaue ihm über meine Schulter ins Gesicht: „Nichts wichtiges."

Auf einer Brücke, die in die Stadt führt, wartet Thranduil auf uns.
Noch während des Reitens ruft Bard laut: „Er wird uns Nichts geben."
Vor dem Elbenkönig bringt er das Pferd zum stehen.
Wie immer trägt Thranduil eine kalte Maske auf seinem Gesicht: „Ein Jammer. Immerhin habt ihr es versucht."
„Ich verstehe es nicht", ergreife ich das Wort: „Warum?"
Mein Blick geht nach hinten zu dem Berg: „Warum wagt er einen Krieg?"

Meleth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt