•Legolas•
Starr blickte ich auf den Boden und wusste nicht, was ich denken sollte. Meine Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher und ließen nichts sinnvolles entstehen. Mein Blick ging nach oben, wo ich den Rappen davon laufen sah, mit ihr auf dem Rücken. Eigentlich hätte ich ihr folgen, sie aufhalten sollen, doch rührte sich nichts. Meine Beine schienen aus Blei zu bestehen und ließen sich kaum bewegen. Ein großer Stein lag mir im Magen und Schmerzen hämmerten in meinem Kopf. Alles war wie gelähmt, denn ich fühlte rein gar nichts. Immer wieder sah ich sie vor mir auftauchen, wie sie etwas Schwarzes um sich tanzen ließ und uns töten wollte. Sauron hatte das bekommen, was er gewollt hatte und somit hatte ich sie verloren. Kälte erfasste mich und mit einem Mal fiel mir das Atmen schwer. Etwas schweres schien auf mich einzustürzen und drückte mich unnachgiebig zu Boden. Die vielen kleinen Steine bohrten sich in mein Gesicht, doch nicht einmal der Schmerz ließ mich etwas fühlen, als wäre ich innerlich tot.
„Legolas", jemand sprach zu mir und schüttelte mich, doch rührte ich mich nicht. Ich konnte immer noch nicht fassen, was ich gesehen hatte. Was war passiert, als wir verschwunden waren? Wie hatten sie es geschafft an Freya zu gelangen?
Wütend ballte ich meine Hand zur Faust und schlug in die Erde. Ich wiederholte dies wieder und wieder, bis meine Fingerknöchel bereits blutig waren. Mit einem Mal stürzten so viele Gefühle auf mich ein, dass ich nicht wusste mit ihnen umzugehen. Tiefe Trauer erfasste mich, sowie starke Wut.
„Legolas", probierte Aragorn es erneut und dieses Mal sah ich auf. Meine Atmung ging schwer und ich musste mich beherrsche nicht durchzudrehen.
„Es ist zu spät", sagte ich leise: „Ich habe sie verloren! UND ICH WEIß NICHT EINMAL WIE!" Meine Stimme donnerte und ließ all meine Wut vernehmen.
„Es ist meine Schuld", hauchte ich und ließ mich erschöpft zu Boden sinken. Die Wut war verschwunden und hinterließ die Trauer. Sie schien mich förmlich von innen nach außen aufzuschlitzen und nahm mir die Luft zum Atmen. Mir ertönte ihr wunderschönes Lachen in den Ohren, was mich schmerzerfüllt die Augen zusammenkneifen ließ. Sie hatte mich nicht einmal mehr erkannt. Freya schien alles verloren zu haben. Ihre Gefühle und ihre Gedanken. Dabei liebte ich sie. Ich liebte sie so unfassbar, sodass ich mir kein Leben ohne sie vorstellen konnte. Sie nun nicht mehr an meiner Seite zu wissen, zerstörte mich und übertrumpfte jeden körperlichen Schmerz.
„Es ist nicht deine Schuld", sprach Aragorn auf mich ein, doch schnaubte ich nur.
„Wäre ich bei ihr geblieben, wäre das nie passiert! WAS IST ÜBERHAUPT PASSIERT?!" Wütend raufte ich mir die Haare.
„Bitte, Legolas, wir sollten mit Gandalf reden", erklärte er mir und legte eine seiner Hände auf meine Schulter.
Nickend erhob ich mich, bevor Aragorn mich in eine Umarmung zog: „Es wird alles gut, mein Freund."
„Ich habe sie verloren", hauchte ich leise: „Ich fühle mich so vor den Kopf gestoßen!"
„Wir holen Sie zurück", versicherte mir Aragorn. Mein Blick ging zu Gimli, der wieder erwacht war und nun zu uns trat.„Gandalf!" Rief Aragorn durch den großen Saal, sodass sich der Zauberer zu uns umdrehte.
Sofort kam er auf uns zu gestürmt, doch lehnte ich mich nur erschöpft gegen eine der großen Säulen.
„Sie haben Freya", sprach Gandalf und sah zwischen uns hin und her: „Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte. Wir müssen mit jemanden reden, der dabei war, als es geschehen war."
Impulsiv schlug ich gegen die Säule und drückte mich ruckartig ab: „Verdammt!"
„Ich dachte tatsächlich es wäre Liebe", hörte ich Gandalf sagen, was mich abrupt zum Stehen brachte.
„Ich kann nicht ohne dieses Mädchen leben! Allein die Vorstellung daran zerstört mich! Sie ist die Magie meines Herzens und allein der Grund dafür, dass es jeden Tag schlägt! Ihr Zauber hat mich von unserer ersten Begegnung an eingenommen und lässt mich nicht mehr los! Ich liebe sie so unbeschreiblich doll, sodass ich für Sie sterben würde und ihr stellt meine Liebe in Frage?!" Zum Ende hin biss ich immer mehr meine Zähne zusammen, um mich zu kontrollieren.
„Erinnere dich doch", sprach Gandalf: „Die wahre, tödliche Liebe kann sie retten."
Wütend schnaubte ich auf und wollte aus der Halle stürmen, doch brachte Gandalf mich erneut zum Anhalten: „Hast du ihr jemals gesagt, was du uns gesagt hast?"
Langsam drehte ich mich wieder zu ihnen um. Plötzlich schien etwas in den Augen des Zauberers zu leuchten, bevor er mich zu sich zurückwinkte.
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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...