Ruckartig drehte sich Bilbo zum Zauberer und machte mehrere Schritte um Gandalf herum.
Dabei knurrte er leise und gefährlich: „Was geht es dich überhaupt an, was ich mit meinen Sachen mache?!"
Geschockt wich ich zurück und beobachtete das Schauspiel vor mir.
„Du hast den Ring nun lange genug gehabt", sprach Gandalf auf den Hobbit ein.
Auch seine Stimme war schärfer geworden und schnitt förmlich durch die Luft.
Bilbo begann wild zu gestikulieren und sah Gandalf mit hochgezogenen Augenbrauen an: „Du-Du willst ihn nur für dich selber haben!"
„Bilbo Beutlin", brüllte Gandalf nun den Hobbit, mit tiefer Stimme, an.
Der Angesprochene stieß vor Schreck gegen einen Schrank und sah den Zauberer verdutzt an.
Auch ich zuckte zusammen und musste mich kurzzeitig sammeln.
„Halte mich nicht für jemanden, der mit faulen Zauber arbeitet!"
Gandalf richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte finster zu Bilbo.
Dessen Gesicht war von Schock und Angst geprägt.
„Ich will dich nicht berauben", fuhr der Zauberer dunkel fort.
Gandalf löste seine gerade, verkrampfte Haltung und sah traurig zu Bilbo: „Ich will dir helfen."
Seine Stimme war wieder sanft und ich atmete beruhigt aus.
So hatte ich ihn noch nie erlebt und nach Bilbos Anblick zu urteilen, er auch nicht.
Die Unterlippe des Hobbits zitterte stark.
Er löste sich von dem Schrank und stolperte zu Gandalf, der ihn in den Arm nahm.
Gerührt legte ich mir meine Hand auf mein Herz.Gandalf hockte sich zu dem Hobbit und sah ihm tief in die Augen: „All die Jahre waren wir Freunde.... Vertraue mir so wie früher. Geb ihn auf."
Er sagte seine Worte leise und sanft und es schien zu funktionieren.
„Du hast recht Gandalf", sah Bilbo ein: „Der Ring muss an Frodo gehen."
Bilbo nahm sich seinen Rucksack und schulterte ihn auf: „Es ist schon spät... der Weg ist lang... ja ich muss aufbrechen."
Bilbo ging zu seiner Tür.
Ich lief ihm so schnell es ging nach und stoppte ihn.
Traurig sah ich ihm in die Augen.
Eine Träne kullerte mir über die Wange und tropfte auf den Boden.
„Bilbo-." Wollte ich beginnen, doch er unterbrach mich.
„Nicht... ist schon gut... wir werden uns Wiedersehen. Sei tapfer und pass auf Frodo auf."
Ich begann zu nicken, da mir die Stimme versagte.
Ein letztes Mal zog ich ihn in eine Umarmung, bevor er die Tür öffnete und ich zurück trat.
Er wollte hinaus, da hielt ihn Gandalf auf: „Bilbo... die hast den Ring ja immer noch in deiner Tasche."
Der Hobbit begann zu schnaufen und sah Gandalf an.
Er holte den Ring aus seiner Tasche und hielt ihn dem Zauberer entgegen.
Ich konnte den Kampf sehen, der sich im Inneren des Hobbits austrug.
Vorsichtig und bedacht ging Gandalf auf Bilbo zu.
Dieser ließ den Ring mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden fallen und rannte hinaus ins Freie.Traurig sah ich dem Hobbit nach und unterdrückte die Tränen.
Ich würde ihn vermissen.
So viele Jahre lebten wir nun schon zusammen und er hatte immer akzeptiert, dass er keine Antwort auf seine Frage, wegen meines Aussehens bekam.
Er ist sehr intelligent und doch hatte er meine ausweichenden Manöver akzeptiert.
Er vertraute mir blind.
Er ist ein wahrer Freund.Ich sah, wie Bilbo stehen blieb und Gandalf zu ihm ging.
Da ich wusste, dass ich es nur noch schwerer machen würde, folgte ich Gandalf nicht, sondern lief in mein Zimmer.
Ich blickte aus dem Fenster und sah, wie der Hobbit tanzend und singend den kleinen Weg, weg von seiner Höhle, entlang ging.
Traurig lächelte ich und sagte: „Bis zu unserem nächsten Treffen."Es tut mir leid, dass lange nichts kam, doch ich war (und bin es mehr oder weniger immer noch) mit einem anderen Projekt beschäftigt.
Ich werde mir Mühe geben, dass es wieder regelmäßiger Updates gibt.Lg OntiaZiadre
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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...