|*|Unheil|*|

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Der Berg kam nicht näher und ich sah, wie die Orks bereits in Thal ein marschierten.
Ich hoffte, dass Bard schnell seine Kinder fand und sie in Sicherheit bringen konnte, bevor er sich um die anderen kümmerte.
Er meinte ich solle nach Thal laufen, doch dort war es nun genauso gefährlich, wie auf dem freien Schlachtfeld.
Mittlerweile zweifelte ich daran, dass uns Thorin und die anderen zur Hilfe kommen werden.
Es rührte sich einfach nichts.
Würden sie uns tatsächlich alleine kämpfen lassen?
Thorin würde ich das sogar zutrauen, in diesem Zustand, aber den anderen nicht.
Legte niemand Einspruch ein bei dem was Thorin so von sich gab?

Wieder drehte ich mich um und blieb vor Schreck stehen.
Massen von Orks waren mittlerweile dabei nach Thal zu gehen.
Die Stadt würde förmlich überrannt werden und alle mit ihr, die sich dort aufhielten.
Ich machte mehrere Schritte in Richtung Thal, drehte mich dabei aber immer wieder zum Berg.
Was sollte ich nur machen?
Mit einem Kopfschütteln drehte ich nun vollständig um und rannte in Richtung der Stadt.
Weit kam ich allerdings nicht, da rannten mir die Zwerg entgegen und positionierten sich an der Mauer, des Berges.
Ich verstand sofort warum.
Sie zogen sich zurück, doch die Orks folgten Ihnen und kamen auf mich zu.
Ich war nun mitten im Kampf.

Schnell rannte ich zurück.
Weg von diesen erbarmungslosen, brutalen Kreaturen.
Meine Atmung ging flach und ich hörte die Schritte hinter mir.
Ich hatte schon die Hoffnung verloren und dachte ich würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen, da ertönte plötzlich ein Horn vom Berg.
„Thorin", flüsterte ich.
Auf einmal brach die Mauer und eine große goldenen Glocke zeigte sich.
Ich verstand nicht, als plötzlich lautes Gebrüll zu hören war.
Ich suchte verdutzt nach der Quelle und sah die Zwerge aus dem Berg zu uns laufen.
Überglücklich begann ich zu lachen und zu schreien.
Ich konnte erkennen, wie die Orks halt machten und verwundert zu dem Geschehen schauten.
Ich dagegen setzte mich wieder in Bewegung und lief auf die Zwerge zu.
Ein Kampfschrei ihrerseits ertönte.
Als ich sie erreicht hatte packte mich plötzlich einer und riss mich zu Boden.
Als ich hoch schaute sah ich Kili über mir.
„Was tust du?" Fragte ich leicht säuerlich.
„Einem kleinen Mädchen das Leben retten", gab er nur belustigt zurück.
Auch ich begann leicht zu lachen: „Ihr seid gekommen, um uns zu helfen."
Langsam richtete er sich auf: „Wir lassen niemanden für uns in den Krieg ziehen, währenddessen wir uns verstecken."
Er rannte zu einer Art Ziegenbock, den er zu mir leinte: „Steig auf."
Sofort kam ich seinem Befehl nach.
Kili schwang sich vor mir hin und ritt seinen Kameraden hinterher, die ebenfalls auf so einem Tier saßen.
Ich konnte nicht erkennen, wer vor uns ritt, sah aber, dass es nicht alle waren.
Vermutlich befanden sie sich noch auf dem Schlachtfeld.
Ich wusste nicht wohin wir ritten, wir trafen dabei aber noch viele Orks.
Kili schwang immer mal wieder sein Schwert und tötete sie so.

Wir ritten steil nach oben auf einen Berg, auf dem noch ein alter Turm stand.
Ich vermutete, dass es einmal zwei waren, doch von dem anderen war nicht mehr viel übrig geblieben.
Alleine die Treppen und verschiedenen Stockwerke ließen dies vermuten.
Leider musste ich sehr schnell feststellen, dass wir auch da oben nicht alleine waren.

~Zur gleichen Zeit in Thal~

Legolas ritt auf einem weißen Pferd durch die Gassen Thals.
Tauriel saß hinter ihm auf dem weißen Ross und half ihm dabei, sich ihnen in den Weg stellende Orks zu beseitigen.
Als Legolas fand, was er gesucht hatte sprang er ab und rief: „Gandalf."
Dieser drehte sich wie vom Blitz getroffen um und ging auf den Elben zu: „Legolas. Legolas Grünblatt."
In seiner Stimme schweifte ein wenig Hoffnung mit und auch seine Augen glitzerten auf.
„Ein zweites Herr ist im Anmarsch. Bolg führt Orks aus Gundabad an. Sie werden schon bald hier eintreffen."
Gandalfs Miene verfinsterte sich wieder: "Gundabad... das war ihr Plan. Von Anfang an."
Nun wurden auch Tauriel und Bilbo hellhörig.
Beide schauten zu Gandalf auf.
"Azog greift uns an und dann stößt Bolg mit seinen Scharen aus dem Norden dazu."
Bilbo atmete laut ein.
Man sah ihm deutlich an, dass er nach Worten suchte: „D-D-dem Norden?"
Er drehte sich in alle Richtungen, bevor er aufgewühlt fragte: „Wo ist der Norden...genau?"
„Am Rabenberg", antwortete Gandalf und ging in das Sichtfeld des Berges.
„Am Rabenberg", wiederholte Bilbo leise, bevor er ihm hektisch nach ging: „Thorin ist da oben... und Freya, Fili und Kili. Sie sind alle da oben."
Legolas' Augen weiteten sich, genauso wie die von Tauriel und Gandalf.
Alle schauten gebannt zu dem Berg und  atmeten schwer.

Meleth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt