Meleth

/:/Schmerz/:/

Immer wieder bebte die Tür und ich wusste, dass es die Orks waren, die sich von außen gegen diese stemmten, um zu uns zu gelangen.
Gimli gab einen lauten Kampfschrei von sich, der mich die Wut hören ließ, die er verspürte.
Er wollte Rache an denen, die ihm Trauer zugefügt hatten.
„Sollen sie kommen", brüllte er und befand sich auf dem Sarg: „Es gibt immer noch einen Zwerg in Moria, der noch nicht zu Staub zerfallen ist."
Ängstlich beobachtete ich die Tür und hörte das Holz, welches immer mehr zu brechen schien.
Aragorn und Legolas zielten mir ihren Bögen auf die Tür und neben ihnen stand Boromir, der sein Schwert fest mit der Hand umschlossen hielt und das Schild schützend vor sich hatte.
Bereits die ersten Waffen kämpften sich durch das Holz hindurch, was mich wissen ließ, dass die Tür nicht mehr lange halten würde, da war ich mir sicher.
Legolas ließ seinen ersten Pfeil fliegen, der perfekt traf, was mir ein Aufschrei von einem der Orks zeigte.
Auch Aragorn schoss, bevor beide wieder einen neuen spannten.
Plötzlich brach die Tür und die Orks kamen zu uns gelaufen.
„Das Mädchen!" Hörte ich einen der Orks auf Orkisch brüllen und ich wich panisch zurück.
Anfangs schafften Legolas und Aragorn die Orks noch auf Abstand zuhalten, doch schon bald ging es in den Nahkampf über.
Als plötzlich die Hobbits neben mir losstürmten sah ich perplex zu ihnen.
Trotz meiner Angst würde ich sie nicht alleine kämpfen lasssen, weswegen ich mein Schwert fester umgriff und dann ebenfalls in den Kampf überging.
Mein Vorteil war es, dass sie mich nicht töten würden und ich deswegen keine Angst haben musste ein Schwert in den Bauch gerammt zu bekommen.
So gut es ging wehrte ich die Hiebe der Orks ab und probierte selbst Schaden anzurichten.
Allerdings wurden es immer mehr, die mich langsam in die Ecke drückten.
Ich konnte den Schlägen kaum noch ausweichen bzw. selbst welche verteilen.
Plötzlich ertönte ein lautes Gebrüll, welches mich zur Tür sehen ließ.
Ein riesiger Bergtroll trat hinein.
Boromir hatte vorhin bereits so ein Wesen erwähnt, doch es jetzt vor mir zu sehen, war etwas ganz anderes.
Ich probierte der Traube aus Orks zu entkommen und schlüpfte schnell zwischen ihnen hindurch.
Ich lief hinter eine der Säulen und blickte immer wieder abwechselnd nach links und rechts.
Ich sah, wie dieses riesen Vieh mit einer Keule aus Stein alles zertrümmerte.
Dabei fiel mein Blick auf Pippin, Merry und Frodo, die sich ebenfalls hinter eine der Säulen flüchtete.
Bei dem Anblick der Handlungen dieses Trolles war ich mir sicher, dass er mich nicht verschonen würden, denn er schien nicht zudenken, sondern einfach draufzuschlagen.
Er traf sogar einige der Orks und ließ sie an die Wände fliegen.
Ich sah, wie der Troll mit etwas um sich schwang und probierte Legolas zu treffen, doch dieser wich gekonnt aus.
Geschickt kletterte er auf den Riesen und schoss ihm einen Pfeil in den Kopf.
Ich begann bereits beruhigt auszuatmen, als ich sah, dass es den Troll nicht störte.
Er kämpfte einfach munter weiter und ließ seine große Steinkeule auf alles niederdonnern, was sich bewegte.
„Frodo", hörte ich Aragorn brüllen und sah besorgt zu dem Hobbit.
Der Troll blickte hinter die Steinsäule, hinter der sich der Hobbit versteckte.
Die zwei waren sich so nah und plötzlich hörte ich Frodo aufschreien und sah, wie er zu Boden ging.
Ich wollte zu ihm stürmen, doch eine Hand, die sich um meinen Arm legte, hielt mich auf.
„Nicht", kam es laut und ich wurde zurück hinter den Stein gezogen: „Du musst hier bleibe. Aragorn wird ihm helfen."
Ich schluckte schwer und sah in das Gesicht des Elben.
„Bleibe einfach hier. Ich passe auf dich auf und werde dafür sorgen, dass dir nichts geschieht", sagte er und stürmte wieder nach vorne.
Perplex ließ er mich zurück.
Ich streckte meinen Kopf leicht hinter der Ecke hervor und sah Aragorn, wie er tatsächlich dem Hobbit zur Hilfe eilte.
Als der Troll Frodo allerdings am Fuß packte und ihn zu sich zog hielt mich nichts mehr.
Ich sprang nach vorne und rannte zu dem Troll.
Gezielt stich ich mit meinem Schwert in seine Wade und er ließ Frodo los.
Nur binnen Sekunden später sprang Aragorn vor den Hobbit.
Schnell schwang ich mich zur Seite, damit mich die Faust des Trolles nicht traf und stellte mich in eine der Ecken.
Als plötzlich Aragorn durch die Luft flog und gegen einen Stein prallte schrie ich erschrocken auf.
Er lag leblos am Boden und rührte sich nicht.
Ich konnte Frodo in der Ecke stehen sehen und wie der Troll einen Speer in der Hand hielt, mit dem er Schwung holte.
Ruckartig ließ er diesen nach vorne schnellen und stach Frodo den Speer direkt in die Seite.
Bei dem Anblick seines Gesichtes, welches sich schrecklich verzog, schrie ich auf und rannte auf den Troll zu.
Als dieser plötzlich nach hinten trat, weil Pippin und Merry auf ihn gesprungen waren und ihre Schwerter in seinem Fleisch vergruben, blieb mir nichts anderes übrig, als zur Seite zu springen.
Dabei fiel ich auf den Boden und rutschte ein Stück über diesen, was mir kleine Wunden bescherte, bevor ich mich wieder aufrappelte und auf den Hobbit zulief.
„Frodo!" Schrie ich.
Der Hobbit fiel mit dem Speer in der Seite nach vorne und lag dann leblos auf dem Boden.
Panisch wollte ich zu ihm, da stellten sich mir zwei Orks in den Weg.
Getrieben von der Wut und der Trauer hatten die zwei keine Chance.
Ich schlug einfach um mich und wollte zu meinem Freund gelangen.
Weinend sah ich zu den anderen und erblickte Legolas, wie er diesem Monster den letzten Hieb verpasste, bevor dieses Tier umfiel.
Kurz schien jeder wieder zu Atmen zu kommen, bevor sie alle auf uns zu kamen.
Ich saß vor Frodo und sah ihn mit roten, verweinten Augen an.
Aragorn war ebenfalls wieder bei Bewusstsein und drehte den Hobbit an der Schulter um.
Als dieser leise Laute von sich gab, riss ich geschockt meine Augen auf und hielt die Luft an.
Frodo hielt sich die Seite, doch er schien nicht zu bluten.
Überglücklich rutschte ich auf den Hobbit zu und griff glücklich nach seiner Hand: „Er lebt noch."
Ich hörte deutlich, wie die anderen laut ausatmen.
Frodo setzte sich auf und ich legte ihm eine Hand auf den Arm.
„Mir fehlt nichts. Ich bin nicht verletzt", erklärte er.
„Du hättest tot sein müssen", kam die plumpe Feststellung von Sam und ich gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
„An diesem Hobbit ist mehr dran, als das Auge sieht", sagte Gandalf und schenkte dem kleinen Mann ein Lächeln.
Frodo zog sein Hemd ein wenig zur Seite und gab ein glitzerndes Kettenhemd frei.
„Mithril", kam es erstaunt von Gimli: „Ihr steckt voller Überraschungen, Herr Beutlin."
Freudig sah ich den Hobbit an und atmete tief durch.
Es war alles nochmal gut gegangen, doch lange blieb der Augenblick der Freude nicht, da ertönten die altbekannten Schreie und ich wusste, dass es noch mehr Orks waren.
„Zur Brücke von Khazad-dûm", sagte Gandalf schnell und wir liefen los.
Dicht neben mir lief Legolas, der mich mit einem kurzen Blick bedachte, den ich nicht ganz zuordnen konnte.
Mir war klar, dass ich nicht auf ihn gehört hatte, doch Frodo war mein Freund, da konnte er nicht erwarten, dass ich einfach nur zusah.