(/)Sieg(/)

1.6K 81 5
                                    

Lauter gesprochene Worte gelangen an mein Ohr, doch verstand ich sie nicht.
Das Rauschen war dafür zu laut und ließ mich so im Ungewissen.
Immer wieder fielen mir die Augen zu und ich musste mich darum bemühen bei Bewusstsein zu bleiben.
Warum war ich nur so unaufmerksam gewesen?
Dann wäre das alles vermutlich nicht passiert, doch war es nun mal zu spät und ich konnte nichts mehr dagegen tun.
Vorsichtig hob mich jemand vom Boden hoch.
Ich probierte leicht meinen Kopf zu heben, um so zu sehen, wer mich gerade eine Treppe nach oben trug, doch gelang es mir nicht.
Erst als ich wieder vorsichtig nach unten gelassen wurde, erkannte ich Legolas, welcher sich wieder vor mich hinkniete.
"Ich...", brachte ich leise hervor, doch stoppte ich sofort wieder, da sich der Schmerz in meinem Kopf verschlimmerte, weswegen ich meine Augen schloss.
"Gimli wird auf dich aufpassen", hörte ich ihn leise sagen: „Ich werde bald zurück sein."
Ein letztes Mal griff er nach meiner Hand, bevor er sich ruckartig erhob und mir den Rücken zudrehte.
Ich spürte deutlich die kühle Luft auf meiner Haut, was mich wissen ließ, dass ich mich wieder außerhalb befand.
Die kühle Luft ließ mich wieder etwas klarer denken und der Schmerz verging ein wenig.
Plötzlich ertönte ein lautes Horn und ich wollte aufstehen, doch brach ich wieder in mich zusammen.
Am liebsten hätte ich geflucht, doch blieb mir all das verwehrt, weswegen ich einfach wieder erschöpft meine Augen schloss und abwartete.
Ich merkte immer mehr, wie mir mein Bewusstsein schwand und ich immer weiter von einem schwarzen Tuch eingehüllt wurde.
Irgendwann drang nichts mehr an mein Ohr und meine Augen fielen zu.
Trotz meiner Versuche diese wieder zu öffnen, war ich mit einem Mal ganz eingehüllt und mein Kopf fiel schwach zur Seite.

„Ihre Spezies? Mensch.
Ihre Gabe? Sie sieht den Tod.
Ihr Vermächtnis? Dem einen zu dienen", erklang eine leise Stimme in meinem Kopf.
„Galadriel", hauchte ich und sah in grelles Licht.
„Das Weiß schwindet immer weiter. Du musst jetzt stark sein! Die Zeit wird kommen, in der du wieder wissen wirst, wer du bist und wo du hingehörst."
Leise seufzte ich auf: „Ich kenne mich nicht mehr. Ich habe Angst. Angst vor mir selbst und vor dem was kommen wird."
Ein leises Lachen erklang in meinem Kopf und das weiße Licht verschwand.
Die Dunkelheit kehrte zurück und ich war wieder alleine.
Ich war gefangen in meinem Unterbewusstsein und probierte mich zurück an die Oberfläche zu kämpfen, doch gelang es mir nicht.
Von ganz alleine begann ich innerlich zu schreien, als mit einem Mal ein anderer Schrei an meine Ohren drang.
Mit einem Mal war ich hellwach und riss meine Augen auf, was mir ein schmerzhaftes Ziehen bereitete, doch ignoriert ich dies einfach.
Mein Blick lag auf dem schwarzen Fleck am Himmel, welcher sich mir immer weiter näherte.
Auch Gimli schien diesen zu sehen, denn er zog erneut seine Axt und stellte sich schützend vor mich.
Ich wollte mich erheben, doch ließ mich etwas am Boden.
Der schwarze Fleck kam immer näher, bis ich erkannte, was es war.
Ein schwarzer Drache flog auf uns zu und erneut ertönte dieses Schreien.
„Sie sind hier", hauchte ich: „Sie sind gekommen."
Das Monster mit dem Nazgûl auf seinem Rücken kam uns immer näher und näher.
„Du musst sofort von hier verschwinden", hörte ich Gimli sagen und ich probierte mich erneut aufzusetzen, doch ging es wieder nicht.
Gimli begann an mir zu zehren, um mich nach drinnen zu bekommen, doch schaffte er es nicht.
Schließlich war dieses Wesen bei uns und ein Ziehen durchzog meinen Körper.
Es ging von meinem Arm aus und breitete sich komplett in mir aus.
Ich schrie vor Schmerz auf und mein Gesicht verzog sich.
Er lähmte meinen Körper und vernebelte mir meine Sinne.
Die Flügelschläge des Tieres wehten mir meine Haare nach hinten und ich sah diesem Wesen in seine kalten, toten Augen.
Die Zeit schien still zu stehen und ich rührte mich nicht.
Ich sah die Versuche von Gimli das Wesen zu verscheuchen, doch warf ihn dieses einfach gegen den Stein, sodass dieser bewusstlos zu Boden ging.
Langsam flog das Tier über mich und streckte seine langen Klauen nach mir aus.
Ängstlich schloss ich meine Augen und drückte mich ein Stück weiter an den Stein, doch brachte es nichts.
Die Klauen schlossen sich um meinen Körper und hoben mich leicht vom Boden hoch.
Plötzlich erschütterte etwas das Tier und es ließ mich unsanft zurück fallen.
Ich erkannte den Pfeil, welcher in dessen Brust steckte und drehte leicht meinen Kopf.
Legolas stand am Treppenabsatz und spannte erneut einen Pfeil, welchen er wieder fliegen ließ.
Schreiend drehte der Drache ab und probierte dem Hagel aus Pfeilen zu entkommen.
Irgendwann wurde aus dem riesigen Tier wieder nur ein schwarzer Fleck am Himmel und ich konnte wieder beruhigt aufatmen.
„Freya", kam es erleichtert von Legolas, welcher seine Hand auf meine Wange legte: „Wir haben gewonnen. Die Schlacht ist vorbei."
Ich kämpfte mir ein müdes Lächeln auf meine Lippen, welches sofort wieder erstarb.
Er sah mich besorgt an und fasste erneut an meinen Hinterkopf, wo er eine rote Hand wieder hervorzog.
Ich spürte bereits das Blut, wie es mir den Rücken hinunterlief und eine warme, klebrige Spur hinterließ.
Alarmiert hob er mich vom Boden hoch und trug mich die Treppe hinunter, wo uns bereits zwei weitere Männer entgegen kamen, welche sich um Gimli kümmerten.
„Jetzt wird alles gut", hörte ich Legolas leise sagen und spürte seine Lippen auf meiner Wange.
———————

Nun ist auch dieser Film beendet und es geht ab ins Finale.
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Lg OntiaZiadre ^^

Meleth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt