Schließlich entschieden wir uns dafür hier zu warten.
Es hatte eh keinen Sinn wieder hinauszugehen.
Es regnete aus Eimern und gruselige Wesen, die uns an die Gurgel wollten, lauerten dort auf uns.
Also hatten wir uns an einen Tisch gesetzt und etwas zu Essen und zu Trinken bestellt.
Genüsslich nahm ich den ersten Happen in den Mund und schloss kurz die Augen.
Natürlich hatte Frodo dafür gesorgt genug Nahrung mit zu nehmen, doch die schnell fertig gemachten Suppen am Lagerfeuer waren nichts zu dem jetzt.Lautes Lachen ertönte am Nachbartisch und brachte so meine Aufmerksamkeit dorthin.
Frodo und Sam schienen nicht sehr begeistert zu sein.
Sie saßen mit einem Trübsinnigen Blick vor mir und schwiegen.
„Er kommt. Er wird kommen",mit diesen Worten wollte ich die beiden aufmuntern, doch es schien nicht wirklich zu klappen.
Keiner von ihnen antwortete mir, doch es war auch nicht nötig.
Ich wusste genau, wie sie sich fühlten.
Wir wären beinahe gestorben, haben uns bis hierher durchgekämpft und erfahren nun, dass er nicht hier war.
Vermutlich schwirrte die Frage, was wir denn jetzt tun sollten, in jedem unserer Köpfe herum.Merry kam zurück zu unserem Tisch mit einem großen Krug, in dem sich etwas schaumiges befand.
„Was ist das denn?" Fragte ihn sein Freund begeistert.
„Das mein Freund ist ein Bierkrug", erklärte er ihm und setzte den Krug an.
Sein Freund, der im übrigen Pippin hieß, sah ihn überrascht an: „Solche Krüge gibt's?"
Plötzlich sprang er auf: „Ich hole mir auch einen."
„Du hattest doch schon einen ganzen halben", kam es laut von Sam und ich sah ihn lachend an.
„Ganzen halben? Ehrlich?"
Er zuckte mit den Schultern und sah dann wieder Pippin hinterher.
Er drängelte sich zur Theke durch und setzte sich dort dann auf einen hohen Hocker.
„Der Kerl dort hinten starrt dich die ganze Zeit an. Seid wir hier sind", kam es jetzt von Sam an Frodo gerichtet.
Vorsichtig hob Frodo seinen Blick und probierte so unauffällig wie es ging dorthin zu schauen, wo Sam hingezeigt hatte.
Ich tat es ihm gleich und erblickte in einer kleinen Ecke einen Mann, der seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte.⬆️
Bei dem Anblick lief es mir kalt den Rücken herunter und ich wäre am liebsten sofort aufgesprungen und verschwunden, doch verkrampfte ich nur meine Hände in einander, um den Drang zu unterdrücken.
Langsam blickte ich wieder auf die Tischplatte, als Frodo einen Kellner anhielt: „Verzeiht."
Der Mann beugte sich ein wenig zu Frodo herunter, bevor er weitersprach: „Der Mann in der Ecke. Wer ist das?"
Die Augenbrauen des Mannes wanderten zu seinem Haaransatz: „Einer von den Waldläufern. Das sind gefährliche Leute. Wanderndes Volk. Seinen richtigen Namen habe ich noch nie gehört ab hier in der Gegend nennt man ihn Streicher."
Der Mann wandte sich wieder ab und ging seiner Arbeit weiter nach.
Die Worte von ihm hatten mich noch mehr in Panik versetzt.
Was ist wenn er einer von ihnen war?Auch Frodo schienen solche Gedanken durch den Kopf zurauschen, was sein Blick verriet.
„Streicher", kam es aus seinem Mund aber es war an niemanden von uns gerichtet.
Plötzlich schienen seine Augenlider ganz schwer zu werden, denn sie senkten sich ganz vorsichtig.
Besorgt sah ich ihn an.
Schließlich waren seine Augen geschlossen.
Ich wollte gerade handeln und ihn zurückholen, als Pippins laute Stimme ertönte: „Beutlin? Natürlich kenne ich einen Beutlin?"
Frodo war mit einem Mal wieder hellwach und wir blickten alle zu der Theke, an der sich nun alle umgedreht hatten und ihn ansahen.
„Frodo", rief Pippin: „Er ist ein Vetter zweiten Grades von mir, mütterlicherseits."
Frodo sprang hektisch auf und lief zu Pippin.
Er zog an seinem Arm, verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
Dabei ließ er den Ring fallen, der nun geradewegs auf ihn zu kam.
Mein Blick wanderte panisch zum Streicher, der seiner Pfeife keine Beachtung mehr schenkte.
Plötzlich verschwand Frodo und ich wusste genau woran es lag.
Der Ring war um seinen Finger gefallen.
Mich durchzog mit einem Mal ein grausamer Schmerz, der meine Finger dazubrachte sich in die Tischplatte zu krallen.Ich sah das Aufschnauben eines Pferdes, welches den Kopf herumgerissen bekam.
Es waren die Pferde unserer schwarzen Verfolger, die jetzt alle in die eine Richtung sahen.
Im Galopp ritten sie nun in die andere Richtung und alles in mir schrie, dass sie nun zu uns kommen würden.Das Bild änderte sich und ich befand mich zwischen vielen verzerrten Silhouetten.
Plötzlich erleuchtete ein orangefarbenes Licht mein Gesicht und eine tiefe Stimme sprach zu mir: „Du brauchst die nicht verstecken. Ich sehe dich."
Ich blickte in das Auge Saurons und wich panisch zurück, wobei ich den Halt verlor und zu Boden stürzte.
„Freya", kam es wieder von ihm und er schien mir näher zu kommen: „Es ist deine Bestimmung. Diene mir und wir werden zusammen alles besitzen!"
Panisch begann ich mit dem Kopf zu schütteln.
Er schien mir immer näher zu kommen und ich spürte bereits, wie mir die Flammen meine Haut versenkten.
„NEIN!" Schrie ich und öffnete meine Augen.Ich befand mich wieder in der Kneipe und alle Augen waren auf mich gerichtet.
Erst jetzt merkte ich, dass mein Mund noch offen stand und ich schloss ihn schnell wieder.
Suchend sah ich mich nach Frodo, Sam, Pippin und Merry um, doch ich fand niemanden.
Plötzlich griff eine Hand nach mir und zog mich in eine Dunkle Ecke.
Panisch blickte ich in das verdunkelte Gesicht des Streichers: „Ihr zieht bei weitem zu viel Aufmerksamkeit auf euch!"
Er drehte mich um und schob mich eine Treppe hinauf.
Mein Kopf schien das ganze nicht richtig zu realisieren, da ich das Ganze einfach mit mir machen ließ.
„Wo sind die Hobbits?" Fragte ich schließlich hektisch und probierte mich zu ihm umzudrehen, doch er drückte mich nur schroff weiter die Treppe nach oben.
Allerdings bekam ich keine Antwort, sondern wurde nur in einen Raum gestoßen.
Neben einem Kamin ging ich zu Boden, drehte mich aber schnell wieder um und wischte mir meine Locken aus dem Gesicht.
„Was macht ihr?" Fragte ich und rappelte mich schnell wieder auf.
Er kam ein paar Schritte auf mich zu: „Vorsicht wäre angebracht. Er verzerrt sich nach euch."
„Niemand verzerrt sich nach mir", antwortete ich hektisch.
„Natürlich", kam es nur sarkastisch zurück.
Der Mann ging zu einem Fenster, bei dem sich ein paar Kerzen befanden, die er mit den Finger schnell zum erloschen brachte: „Ich kann es vermeiden gesehen zu werden, doch ganz und gar zu verschwinden... das ist eine seltene Gabe."
„Frodo", hauchte ich.
„Dein Freund trägt etwas bei sich", sprach er weiter.
Ich ignorierte, was er sagte und erlang ein wenig Selbstbewusstsein zurück.
Genau aus diesem Grund wich die Angst und Wut baute sich in mir auf.
Ich stemmte meine Hände in meine Hüfte und sah seinen Rücken mit hochgezogener Augenbraue an.
Plötzlich drehte er sich um und zog sich mit einem Ruck die Kapuze vom Kopf.
Überrascht betrachtete ich sein Gesicht, welches von braunen Strähnen seines Haares verdeckt wurde.
„Wer seid ihr?" Stellte ich die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte.
„Fürchtest du dich?" Stellte er die Gegenfrage und ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut auf zu lachen.
„Nein", antwortete ich ihm und unterdrückte das Zittern in meiner Stimme.
„Doch, genau das tust du. Du hast Angst. Angst vor der Zukunft. Du fürchtest dich. Aber noch nicht genug", kam prompt die Antwort und leider musste ich zu geben, dass er Recht hatte.
"Ich weiß, wer dich verfolgt."
Wieder kam er ein paar Schritte auf mich zu, als plötzliches Getrampel vor der Tür ertönte.
Diese wurde mit einem Mal aufgerissen und die vier kleine Männer kamen in den Raum gestürmt.
Sofort zog er sein Schwert und richtete es auf sie.
"Lass sie in Ruhe", kam es von Sam, der als einziger die Fäuste geballt hatte: "oder du kriegst es mit mir zu tun! Du langes Elend!"
Pippin hatte einen Kerzenleuchter in der Hand, Merry einen Hocker und Frodo eine Gabel.
Der Mann ließ sein Schwert leicht grinsend wieder sinken, bevor er es zurück in sein Schwert Holster steckte.
"Du hast ein wackeres Herz kleiner Hobbit... aber das wird dich nicht retten. Du darfst nicht auf den Zauberer warten, Frodo", sprach er nun den Hobbit an: „Sie werden kommen."
Er drehte sich zu mir um: „Und Ihr solltest überhaupt nicht hier sein!"
„Ich bin es aber", antwortete ich nur schulterzuckend.
Kopfschüttelnd sah er mich an, bevor er sich wieder den kleinen Männern zu wandte: „Ihr solltet schlafen aber bleibt hier."
Sein Blick fand wieder meinen: „Du auch."
Aber ich schüttelte nur den Kopf auf seine Worte hin.
Ich würde jetzt nicht schlafen können.
Also ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und wartete was nun passieren würde.
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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...