.:.Nacht.:.

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Lächelnd lief ich auf ihn zu und schloss ihn fest in meine Arme. Alles war mit einem Mal vergessen und egal. Ich fühlte mich plötzlich wieder an alles zurückerinnert. Ich war wieder im Auenland.
„Frodo", hauchte ich überglücklich und umfasste sein Gesicht mit meinen Händen: „Du lebst. Du lebst!"
„Du auch!" Erwiderte Frodo genauso so glücklich: „Ich dachte du wärst tot. Sie haben es mir alle gesagt!"
Lächelnd ließ ich mich neben ihm auf das Bett fallen und umfasste seine Hände: „Jetzt wird alles gut! Wir haben es geschafft."
Nickend lächelte er mich an.
„Was ist mit-." Wollte ich fragen, aber ich brach ab. Ich wollte nicht, dass er mir jetzt sagen würde, dass er tot war.
„Mir geht es gut", ertönte es mit einem Mal hinter mir und sofort sprang ich auf.
„Samweis Gamdschie", lachte ich und schloss auch ihn in die Arme. Plötzlich spürte ich weitere Arme und wusste sofort, um wen es sich handelte.
„Pippin, Merry!"
„Wir sind alle wieder zusammen, wie am Anfang", lächelten sie und wir gesellten uns wieder zu Frodo auf das Bett. Die anderen waren gegangen, damit wir alleine sein konnten. Wir redeten und lachten viel. Schweiften in alten Erinnerungen zurück und waren einfach glücklich, dass wir wieder zusammen sein konnten.
Als es bereits dunkel war, verabschiedete ich mich von den Hobbits und suchte das Zimmer auf, in welchem ich mich immer befunden hatte. Anscheinend war das die richtige Entscheidung, denn ich traf dort Legolas an, welcher am Fenster stand und nachdenklich in den Himmel guckte.
„Prinz", sagte ich leise, was ihn sich umdrehen ließ. Theatralisch verbeugte ich mich vor ihm, was ihn zum Lachen brachte. Legolas kam schnellen Schrittes auf mich zu und zog mich wieder in eine gerade Position.

„Ich hatte gehofft dich hier anzutreffen", sagte Legolas in die Stille hinein und streichelte leicht mit seiner Nasenspitze über meinen Hals. Schon seit mehreren Minuten standen wir einfach eng umschlungen im Raum und genossen die Anwesenheit des anderen.
„Ich habe dich so sehr vermisst", hauchte ich und legte meine Lippen an seine Halsbeuge. Legolas erzitterte spürbar und zog scharf die Luft ein. Verwundert blickte ich zu ihm auf und mit einem Mal lag ein anderer Ausdruck in seinen Augen.
„Ich sehne mich so sehr nach dir", sagte der Elb leise, was mich grinsen ließ. Lasziv strich ich mit meinem Finger über seine Brust und biss mir auf meine Unterlippe. Ich konnte ihm deutlich ansehen, wie er probierte sich zu beherrschen. Angespannt hingen seine Arme an seinen Seiten und seine Augen lagen starr auf mir. Ich wollte ihn ärgern und aus der Reserve locken, weswegen ich langsam um ihn herumschlich, bevor ich von hinten meine Arme um seinen Oberkörper legte und mich in seine Brust krallte. Von dort aus ließ ich meine Hände langsam nach unten wandern, bis er erneut scharf die Luft einzog. Bei dem Gefühl welches sich in mir ausbreitete, biss ich mir erneut auf die Lippe und schloss kurz die Augen. Als ich plötzlich gepackt und hochgehoben wurde, quietschte ich überrascht auf. Legolas trug mich zum Bett, wo er sich mit mir niederließ. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Ich war so unfassbar glücklich und die Gefühle schienen mich zu überfluten.
„Ich liebe dich so sehr", hauchte ich und vergrub meine Hände in seinem Haar.

Als ich am nächsten Morgen erwachte und mich in Legolas Armen wiederfand, musste ich automatisch Lächeln. Die Erinnerungen an die letzte Nacht kamen zurück und ließen mich noch stärker Lächeln. Sofort drückte ich mich dichter an die nackte Brust von Legolas, welcher hinter mir lag. Ich spürte das regelmäßige Heben und Senken seiner Brust, was mich vermuten ließ, dass er noch schlief.  Langsam drehte ich mich in seinem Arm, um ihn anschauen zu können. Seine Augen waren geschlossen, was meine Vermutung bestätigte. Ich folgte seinen Gesichtszügen und konnte nur wieder feststellen, wie wunderschön er doch war. Im Moment wirkte er so gelöst und friedlich, was mich glücklich machte. Die Sorge war aus seinem Gesicht gewichen.
Ich kuschelte mich weiter an ihn heran und zog seinen Duft in meine Nase. Es war bereits am Morgen, doch würde ich diesen Moment auskosten und so lange liegen bleiben, wie es möglich war. Vermutlich würden wir zwar bald gesucht werden, doch hoffte ich, dass jemand die richtigen Schlüsse ziehen würde.
Die gestrige Nacht war perfekt gewesen. Wir hatten uns so lange nicht gesehen und nun waren wir wieder vereint. Legolas hatte nicht nur mit mir geschlafen, nein er hatte mich geliebt und wie er das hatte. Er hatte mir all seine Sehnsucht gezeigt, doch auch seine Liebe zu mir.
Vorsichtig streckte ich meine Hand nach seiner Brust aus und strich vorsichtig über diese. Ich rutschte noch ein Stück dichter zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, was ihn langsam blinzeln ließ. Legolas öffnete seine Augen und schien kurz verwundert, bis er mich erblickte und wissend zu lächeln begann.
„Guten Morgen", sagte er mit rauer Schlaf getrunkener Stimme und jagte mir eine Gänsehaut über meinen Körper. Legolas drehte sich auf den Rücken und streckte sich kurz, bevor er seinen Kopf wieder zu mir drehte und mich ansah. Er griff nach meinem Arm und zog mich zu sich, sodass ich auf seiner Brust zum Liegen kam.
„Wie wird es jetzt weitergehen?" Fragte ich leise und blickte an die Wand.
„Lass uns nicht jetzt darüber reden, bitte", stöhnte der Elb, was mich lachen ließ.
„Dann nicht."
Lachend beugte er sich über mich und begann mich zu küssen, was ich nur allzu gerne erwiderte.
„Ich bin süchtig nach dir", hauchte er mir auf meine Lippen, währenddessen er seine Hände über meinen Körper fahren ließ. Automatisch drückte ich meinen Rücken durch und bäumte mich ihm entgegen. Meine Hand wanderte über meinen Kopf, wo sie sich in das Kissen krallte.
„Oh Merlin", murmelte Legolas, welcher mich dabei betrachtet hatte.
„Freya du-." Ertönte es mit einem Mal von der Tür, bevor der ungebetene Gast abrupt verstummte. Blitzschnell erhob sich Legolas von mir und legte sich, genauso wie ich es tat, die Decke über seine Entblößung.
Als er allerdings sah, dass sich der Störenfried umgedreht hatte, sprang er schnell auf und zog sich seine Hose an.
„Also- ehm- Frodo", stotterte ich und wusste nicht genau was ich sagen sollte. Der Hobbit drehte sich langsam um und betrachtete Legolas ganz genau, welcher nur mit einer Hose bedeckt vor ihm stand.
„Spielst du nur mit ihr?" Fragte der Hobbit plötzlich und sah den Elben bösen an.
„Was?! Nein!" Empörte sich Legolas über diese Frage: „Ich liebe sie!"
„Wie lange schon?" Fragte Frodo weiter: „Als ich die Gruppe verlassen hatte, war noch nichts zwischen euch!"
„Vermutlich schon immer, nur habe ich es damals noch nicht gewusst", sagte Legolas leise und schenkte mir einen liebevollen Blick, der mich dahinschmelzen ließ.
„Deswegen bist du mich auch so angegangen. Jetzt verstehe ich", sprach der Hobbit mit heller Stimme.
„Wie bitte?" Fragte nun ich ziemlich verwirrt und sah Legolas an, der beschämt zu Boden blickte.
„Ich habe ihm die Schuld an deinem Tod gegeben", sagte der Elb sehr leise aber dennoch verständlich.
„Du hast was?!" Fuhr nun ich den Prinzen an.
„Ich habe dich so schrecklich vermisst und konnte nicht mehr klar denken", erklärte er entschuldigend und kam zurück zu dem Bett. Bittend griff er nach meiner Hand und sah mich traurig an.
„Es tut mir Leid, Frodo", entschuldigte sich der Elb bei Frodo, welcher nur freundlich lächelte und nickte.
„Ihr werdet erwartet", wechselte der Hobbit abrupt das Thema und verschwand mit einem Mal. Das wollte er also von uns. Wer hatte ihn geschickt? Aragorn doch etwa nicht, denn dieser musste doch etwas geahnt haben.
Kopfschüttelnd sah ich ihm nach, bevor ich mir die Haare raufte.
„Das war so peinlich", sagte ich zu mir selbst und wollte Anstalten machen mich zu erheben, doch drückte mich eine große Hand zurück in die Kissen.
„Legolas?" Fragte ich verständnislos: „Wir werden erwartet."
„Das ist mir egal", hauchte der Elb und legte seine Lippen auf meine.
Nur sehr schwer konnte ich mich aus dem Kuss lösen und ihn leicht von mir wegdrücken, indem ich ihm eine Hand auf die Brust legte.
„Es reicht", sagte ich ernst, was mir einen Schmollmund seinerseits einbrachte.
Dennoch ließ er mich gewähren, sodass ich mich langsam erhob und nun ebenfalls nach meiner Kleidung suchte. Dabei spürte ich die ganze Zeit seinen Blick auf mir, was mich nur Grinsen ließ.
Als ich mich wieder zu ihm umdrehte, hatte er sich kein Stück bewegt, nur seine Augen waren mir gefolgt. Legolas schluckte sichtlich und schaffte es nur schwer seinen Blick von mir zu lassen.
„Warum tust du mir das an?" Fragte er gequält und blickte starr an die Wand.
Schulterzuckend drehte ich mich um, bevor ich in einem kleinen Waschraum verschwand und mich frisch machte.

Meleth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt