Bei dem Gedanken an Thorin fixierte ich ihn mit meinen Augen.
Sofort fiel mir sein prachtvoller Kopfschmuck auf.
Eine Krone.
Er ist der König des Erebors.
Ich sah wieder zurück zu dem Dreiergespann.
Bard saß auf einem wunderschönen weißem Pferd.
Es war das selbe, mit dem wir bereits zuvor zum Berg geritten waren.
Er stand neben dem König und blickte hinauf zu uns.
Ob er wusste, dass ich hier war?Erschreckend musste ich feststellen, dass Thorin einen Pfeil auf Thranduil schoss.
Der Pfeil zerschellte auf dem Boden und Thorin äußerte sich: „Der nächste trifft euch zwischen die Augen."
Wieder spannte er seinen Bogen und wäre die Situation nicht so ernst gewesen hätte ich vermutlich über Thranduils Blick gelacht.
Mit Gebrüll stimmten die anderen Zwerge dem König des Erebors zu.
Dabei bildete sich ein leichtes Lächeln auf den Lippen von Thranduil und wie auf Kommando spannten die Elben hinter ihm die Bögen und zielten auf den Berg.
Plötzlich wurden die Zwerge ganz ruhig und alle duckten sich, außer Thorin.
Ein leiser Schrei entwich mir, doch als ich sah, wie Thranduil die Hand hob und somit die Bogenschützen stoppte, atmete ich erleichtert aus.⬆️
„Wir kommen um euch zu sagen, dass die Begleichung eurer Schuld angenommen wurde", erhob Thranduil das Wort.
Immer noch mit gespannten Bogen brüllte Thorin: „Welche Begleichung? Ich habe euch nichts gegeben! Ihr habt nichts!"
Herausfordernd hob Thranduil eine Augenbraue und sah wissend zu Bard.
Dieser fasste sich in die Tasche und holte den Arkenstein heraus.
„Wir haben das hier", bei seinen Worten hob er seine Hand.
Thorins vorher wütender Blick wurde plötzlich abgelöst, durch einen entgeisterten Gesichtsausdruck.
„Sie haben den Arkenstein", hörte ich Kili sagen, der ebenfalls geschockt aussah.
„DIEBE! Wie kommt das Erbstück unseres Haus in eure Hände?! Dieser Stein gehört dem König!" Kili brüllte laut und machte damit seiner Wut Luft.
„Und der König soll ihn bekommen", es kam einem so vor, als wolle Bard spielen: „mit unserem Wohlwollen."
Spielerisch warf er den Stein hoch und fing ihn wieder, bevor er ihn wieder in seiner Tasche verstaute.
Thorins Blick schien noch dunkler zu werden.
„Aber zuerst... muss er zu seinem Wort stehen", Bards Stimme wird wieder ernst und auch er schaut nun düster drein.
Thorin begann langsam mit dem Kopf zu wackeln und sprach etwas, was ich nicht verstand.
Vermutlich war es nur für die Ohren seiner Freunde bestimmt.
„...Es ist nur eine List. Eine dreckige Lüge", seine Stimme wurde immer lauter: „der Arkenstein liegt in diesem Berg versteckt. Das ist eine Täuschung."
Und bevor ich überhaupt begriff was passierte, trat Bilbo hinaus aus seinem Versteck.
„Nein. Das ist keine Täuschung. Der Stein ist echt", langsam ging er auf Thorin zu: „Ich habe ihnen ihn gegeben."
Thorins Augen glühten vor Zorn.
Ich konnte den panischen Blick von Bard sehen und meiner musste genauso aussehen.
Was tat er nur?Thorin wackelte leicht mit dem Kopf.
„Ich hatte ihn als meinen vierzehnten Teil genommen", erklärte Bilbo sich und blickte dabei auf den Boden.
„Du hast ihn mir gestohlen", hörte ich Thorin.
Nervös lachte Bilbo auf: „Dir gestohlen? Nein. Mag sein das ich ein Dieb aber doch ein ehrlicher, behaupte ich..... Ich bin bereit dafür auf meine Ansprüche zu verzichten."
„Auf deine Ansprüche? Deine Ansprüche",Thorins Stimme ließ mich erzittern: „Du hast keine Ansprüche an mich."
Sauer ging er auf ihn zu und ließ seinen Bogen fallen, was mich zusammen zucken ließ: „Du elender Wurm!"
Ich sah, wie Bilbo deutlich um Mut rang: „Ich wollte ihn dir schon geben. Viele Male wollte ich es... aber..."
„Aber was?" Fragte Thorin sauer nach, nachdem Bilbo geendet hatte.
„Dieb", warf er ihm gleich danach an den Kopf.
Nun schien auch Bilbo langsam genug zu haben, denn dieser beugte sich nach vorne und spuckte die Worte förmlich aus: „Du hast dich verändert, Thorin! Den Zwerg den ich in Beutelsend kennenlernte, hätte sein Wort niemals gebrochen. Hätte nie an der Treue der seinen gezweifelt!"
Bei jedem Wort wurde er lauter und da wusste ich es.
Es würde kein gutes Ende nehmen, denn nun begann auch Thorin wieder zu brüllen: „Du sprichst nicht zu mir... von Treue!"
„Werft ihn den Wall hinunter", ich sah wie Bilbos Augen groß wurden, bei Thorins Worten und ich appellierte an die Vernunft der anderen.
„Thorin", hörte ich jemanden sagen.
Mein Blick suchte panisch den von Bard, der die ganze Situation genauso wenig wie ich zu begreifen schien.
Sogar Thranduils Augen wurden groß, der das Geschehen genauestens beobachtete.
Hektisch schaute Thorin sich um.
„Hört ihr mich nicht?!" Bei seinen Worten griff er grob nach Filis Hand und zog ihn zu sich, doch dieser wehrte sich und entkam dem Griff.
„Dann mache ich es eben selbst", schnell ging er auf Bilbo zu und packt ihn.
Plötzlich brach Tumult aus und alle griffen nach Thorin oder Bilbo.
Doch Thorin schaffte es Bilbo über das Geländer zu hängen, der ihn ängstlich entgegen schaute.
„Wenn du mit meinem Meister Dieb nicht zufrieden bist, dann tu ihm nichts, sonder gebe ihn mir zurück", Gandalfs Stimme ließ ihn inne halten: „Bis jetzt machst du als König unter den Berge keine gute Figur. Nicht war? Thorin... Sohn von Thrain."
Gebannt schaute Thorin zu dem Zauberer hinunter.
Die Wut war aus seinem Gesicht gewichen.
Ganz langsam ließ er Bilbo los, der vorsichtig nach unten rutschte.
Nichts hielt mich mehr und ich stürmte aus meinem Versteck hinaus zu ihm.
Thorin schien mich gar nicht wahr zu nehmen.
Nur die anderen schauten mich entgeistert an.
Manche begannen zu lächeln, andere konnten ihren Blick nicht lösen und ohne, dass ich richtig reagieren konnte packte mich Bofur am Arm und zog mich mit Bilbo weg von dem Geschehen.
Ich hörte weiterhin, wie Thorin etwas brüllte, nahm es aber nicht wahr.
Ich war überglücklich, das Bilbo nichts passiert war.Bofur blieb stehen und schubste uns weiter, bevor er sich wieder zu den anderen umdrehte.
Bilbo rannte mit mir zu einem Tau, welches mit einem Haken am Berg befestigt war.
Es führte die Mauer hinunter.
Wir hangelten uns hinab und als wir den Boden berührten atmete ich glücklich aus.
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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...