.:.Verbunden.:.

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Lächelnd löste ich mich sanft von Legolas und blickte wieder nach vorne zu Aragorn, welcher leise begann zu singen. Seine Stimme war so tief und seine Worte so wahr. Ich konnte nicht anders, als erneut ein paar meiner Tränen zu vergießen und einfach die Augen zu schließen, um den Moment zu genießen. Alles schien so perfekt.

Langsam trat der König zu uns hinunter. Währenddessen trat Legolas mit seinen Gefolgsleuten zum König, um ihm seine Treue und Ergebenheit zu zeigen. Dabei blieb ich bei den Hobbits und beobachtete das Geschehen. Dicht blieben die zwei voreinanderstehen und vollführten ihre altbekannte Geste. Jeder legte dem einen eine Hand auf die Schulter. Trotz König und Prinz verband die zwei eine tiefe Freundschaft. Sie hatten schon so viel gemeinsam erlebt, waren gemeinsam durch so viele Schlachten gegangen und hatten immer Seite an Seite gekämpft.
Ich konnte sehen, dass Aragorn etwas murmelte, woraufhin Legolas leicht den Kopf zur Seite nahm, sodass Aragorn hinter ihn blickte. Ich wusste, was ihn erwarten würde und zitterte leicht vor Vorfreude. Ein Blick voller Liebe, Freude und Fassungslosigkeit entsprang Aragorn, als er die Elbin entdeckte. Langsam traten sie aufeinander zu. Die Elbin ließ ihren Kopf sinken, doch griff der Mann nach ihrem Kinn und hob es leicht nach oben, sodass sie sich wieder in die Augen sahen. Ruckartig begann der König die Elbin zu küssen, was ein Klatschen der Menge zu Folge hatte. Leise lachend klatschte ich ebenfalls. Er hatte es verdient so glücklich zu sein.
Nach einiger Zeit ging er zusammen mit der Elbin durch die Menge, bis sie schließlich bei den vier Hobbits und mir stoppten. Etwas unsicher verbeugten wir uns vor dem König, doch wies er dies zurück: „Meine Freunde."
Langsam blickten wir wieder auf und sahen zu Aragorn, welcher kurz schwieg, bevor er sagte: „Ihr verbeugt euch vor niemandem."
Plötzlich knieten sich alle anderen nieder. Verdattert sah ich um mich, wo ich nur noch zu Boden gerichtete Häupter vernahm. Sie alle knieten. Lächelnd sah ich in die Gesichter der Hobbits, welche leicht überfordert schienen. Langsam ließ ich mich auch nieder, um ihnen zu zeigen, wie dankbar ich war, doch zog Frodo mich sehr schnell wieder zu sich.
„Ich verdanke dir so viel", flüsterte der Hobbit: „Bleib stehen."

Die Menge an Leuten war verschwunden. Nur noch wir allein standen am Ende des großen Vorsprunges, wo zuvor noch die Krönung stattgefunden hatte. Die Hobbits, Gimli, Aragorn, Legolas und ich blickten hinunter in das Treiben, welches in den Gassen herrschte. Musik erklang und wurde vom Wind zu uns getragen. Die Menschen lachten und tanzten und waren einfach froh, dass die schlimme Zeit vorüber war. Nun würde das vierte Zeitalter anbrechen und hoffentlich allein vom Frieden geprägt sein. Zu lange hatten wir in Angst gelebt. Die Ruhe sollte wieder einkehren und ganz Mittelerde einhüllen.
„Wie wird es jetzt weitergehen?" Unterbrach Pippin das Schweigen und sah in die Runde.
„Ich muss zurück zu meinem Volk", erklärte sich Gimli: „Zu meiner Familie. Lange waren wir getrennt und nun haben wir wieder die Möglichkeit zusammen in Frieden zu leben."
Nickend stimmte ihm Sam zu: „Wir Hobbits gehen zurück ins Auenland. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wie es dort aussieht." Lachend schlug ich ihm auf den Arm: „Tu nicht so!"
Sam rieb sich diesen gespielt verletzt, doch wurde er wieder ernst und seufzte leise: „Es ist schon so unendlich lang her. Ich kann es kaum erwarten."
„Und ihr zwei?" Fragte Frodo und sah zu Legolas und mir. Ich drehte meinen Kopf zum Elben, welcher mich lächelnd ansah.
„Ich möchte noch einmal zurück", begann ich strahlend zu erklären und schloss meine Augen. All die Erinnerungen kamen zurück, welche plötzlich nicht mehr schmerzten, nein, sie ließen mich einfach Lächeln.
„Ich möchte zurück in mein altes Dorf. In die Seestadt. Zurück nach Thal und zum Erebor. In den Düsterwald und schließlich... zurück ins Auenland."
Eine Hand legte sich sanft um meine: „Ich werde dich überallhin begleiten."
Lächelnd drehte ich mich zu Legolas und legte sanft meine Lippen auf seine. Ich war so froh ihn zu haben, doch nicht nur er hatte mein Herz gestohlen, nein, jeder einzelne von ihnen. Sie waren zu meiner Familie geworden. Wir hatten so vieles gemeinsam erlebt und waren zusammengewachsen. Dennoch wussten wir alle, dass hier das Ende war. Jeder würde zurück in seine Heimat gehen, wo sie bereits sehnsüchtig erwartet werden würden.
Und so geschah es, die Gemeinschaft des Ringes, auch gleich ewig verbunden in Liebe und Freundschaft, löste sich auf.

 Und so geschah es, die Gemeinschaft des Ringes, auch gleich ewig verbunden in Liebe und Freundschaft, löste sich auf

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