Meleth

|*|Hobbingen|*|

Als ich am Berg angekommen war, gab ich dem Pferd einen Klaps und es rannte zurück.
Ich ging über die Brücke hinein in den Berg.
Nicht lange musste ich suchen, da fand ich sie alle.
Sie standen vor drei Stein Platten, auf denen Fili, Kili und Thorin lagen.
Sie hielten Schwerter in ihren verschränkten Händen und ich musste Lächeln.
Auch im Tod waren sie heldenhafte Krieger.⬆️

Ich stellte mich zu den Trauernden.
Es war lange leise, bis Bilbo mich entdeckte.
Er kam auf mich zu und lächelte mich munter an.
Auch die anderen wendeten ihren Blick von den Toten und gingen zu mir.
Jeden von ihnen zwang ich zu einer Umarmung und flüsterte: „Bis bald, mein Freund."
Als ich bei Balin ankam gab er mir einen Beutel, mit Verpflegung.
„Hab eine schöne Reise", kam es vorsichtig lächelnd von ihm.
„Ich habe ja einen tollen Wegbegleiter", erwiderte ich und lachte kurz auf.
Balin erwiderte das Lachen und sah zu Bilbo: „Ich hoffe wir werden uns bald Wiedersehen."
„Sicher doch", antwortete ich.

Wir blieben noch eine ganze Weile, bevor sich Bilbo hinaus schlich mit Balin und ich den beiden folgte.
Ich hatte mich zwar schon verabschiedet, doch das wir so schnell fort wollten hätte ich nicht gedacht.
Ich wusste nicht einmal, ob sich Bilbo schon verabschiedet hatte, doch ich schätzte nicht.
Aber ich wusste, wie schwer es war geliebten Menschen ,Leb wohl' zu sagen.

Balin begleitete mich und Bilbo noch aus dem Berg.
„Heute Abend gibt es ein großes Fest", erzählte er uns: „Lieder werden gesungen. Geschichten werden erzählt und Thorin Eichenschild wird zur Legende werden."
Sein Blick wanderte nach oben zu dem Berg.
Ich konnte das Glitzern in seinen Augen sehen, die Tränen die er probierte mit blinzeln zu unterdrücken.
„Ich weiß, dass ihr ihn auf diese Weise ehren müsst", begann Bilbo: „aber für mich war er das nie.... er war... für mich... er war..."
Bei seinen Worten brach ihm die Stimme und auch ihm kamen wieder Tränen in die Augen.
Balin lächelte ihn an, was Bilbo erwiderte, bevor er weg blickte und sich sammelte.
„Wir machen uns leise davon... Sagst du den anderen ‚Leb wohl'?"
„Warum sagst du es ihnen nicht selbst?" Fragte Balin und Bilbo hielt an,  da er schon einige Schritte gemacht hatte.
Er drehte sich langsam um und lachte glücklich auf.
Auch ich schaute zu den neun nebeneinander stehenden Zwergen.
Sie alle lächelten.
Bilbo ging auf sie zu und stellte sich vor die Zwerge hin.
„Wenn ihr wieder mal nach Beutelsend kommt", begann er lachend, doch wieder brach seine Stimme: „Ähh.... Tee gibt's um vier. Es ist genug da. Ihr seid jeder Zeit willkommen."
Ich konnte die Tränen der Zwerge sehen und musste mich bemühen meine nicht zu zeigen.
Nach Bilbos Worten verbeugten sich die neun dankend und begannen zu nicken.
Nori hatte seine Hände vor dem Bauch verschränkt und ließ die eine nun langsam sinken.
Die Geste hatte etwas vorsichtiges, süßes.
Bilbo wollte sich wieder umdrehen, da überlegte er es sich kurzfristig anders und sah wieder zu den Zwergen: „Ähh... Ihr braucht nicht anzuklopfen."
Er begann zu lachen und die anderen taten es ihm gleich.
Wahrscheinlich war hinter dem Satz noch eine Vorgeschichte, ein lustiges Ereignis, wobei ich nicht mitsprechen konnte.
Nun begannen die ersten Tränen zu kullern, was mich berührte.
Ich kannte sie nur tapfer und mutig, nicht einfühlsam und weinend.
Da kam mir ein Gedanken.
Es waren kleine Zwerge mit einer dicken Schale und einem riesigen, treuem Herzen.
Jeder wünschte sich so jemanden als Freund und ich hatte das Glück, sie als Freunde zu haben.

Nun drehte sich Bilbo wirklich um und überquerte die Brücke, mit einem Winken zu den Zwergen.
Auch ich winkte ihnen noch zu, bevor ich Bilbo folgte.
Auch bei diesem Abschied zerbrach mir das Herz.

Auf der anderen Seite der Brücke erwartete uns Gandalf mit einem Pferd und einem Pony.
Bilbo setzte sich auf das Pony und ich schwang mich mit Gandalf auf den großen Friesen.

Wir ritten über Wiesen, Berge und Mischungen aus beiden.
Auf der einen Wiese befanden sich unzählige von lila Blumen, was mich staunen ließ.
Es war ein wunderschöner Anblick.