.:.Blut.:.

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„RÜCKT IN DIE STADT EIN!" Schrie ich, nachdem die Menschen dabei waren sich zurückziehen: „UND TÖTET DABEI ALLE AUF EUREM WEG!"
Sofort kamen sie meinen Befehlen nach und strömten in die Stadt. Ich stand mitten in der Truppen und wie es Wasser an einem Fels tat, welches sich in ihm befanden, strömten sie an mir vorbei. Nun würde es nicht mehr lange dauern und wir hatten gewonnen, da war ich mir sicher und ich musste mir nicht einmal die Hände schmutzig machen. Meine Truppen überfluteten die Gassen und die Menschen hatten einfach keine Chance uns zu entrinnen.
Erst waren es ein, zwei, die wir töteten und bald würden es alle sein. Da könnte auch ihr strahlend weißer Anführer nichts gegen ausrichten.

Grinsend lag mein Blick auf der Zerstörung, welche sich vor mir aufbaute. Da ertönten plötzlich Hörner, die nicht zu uns, geschweige denn zu den Menschen in der Stadt gehörten. Verwundert über die plötzlichen Geräusche drehte ich mich um und erblickte eine Armada am Horizont, welche gerade über die Berge geritten kam. Genervt stöhnte ich auf und drehte mein Pferd, sodass ich Ihnen nun genau entgegen blickte. Es war so süß mit anzusehen, wie sich die Menschen probierten zu wehren und einfach nicht aufhören wollten. Manchmal sollte einem einfach klar sein, wann man verloren hatte, um wenigstens dem Spott zu entgehen. Es reichte doch schon, wenn sie so alle vernichtet wurden, warum auch noch für Belustigung der meinen sorgen.
„BILDET REIHEN! FORMIERT EUCH!" Brüllte ich über den Lärm des Kampfes hinweg und ließ meine Stimme dank meiner Magie über die Ebene donnern: „SPEERE NACH VORNE! BOGENSCHÜTZE DAHINTER!" Sofort kamen sie meinen Befehlen nach und brachten sich in Position. Aufmerksam beobachtete ich die vorderen Reihen der Menschen und damit auch das weiße Pferd, welches vor diesen galoppierte. Wer auch immer auf diesem saß, brüllte deutlich Befehle an seine Truppen. Lachend beobachtete ich ihn dabei, wie er später seinen Truppen Mut zu sprach. Ich schnalzte mit der Zunge und schüttelte dabei meinen Kopf. Diese armen Männer. Sie würden in ihren Tod reiten und könnten es nicht einmal verhindern.

Sie richteten ihre Speere auf uns, was die Orks und Uruks ihnen sofort gleich taten. Erneut ritt der Mann auf dem weißen Pferd an seinen Männern vorbei und ließ dabei sein Schwert auf die Speere prallen. Belustigt betrachtete ich seine Versuche und schüttelte schließlich meinen Kopf. Er machte ihnen Hoffnung, wo keine war, doch wie sagte man so schön? Hoffnung wärmt die Seele. Hoffentlich wird es nicht stärker schmerzen, wenn sie selbst merken, dass sie nichts zu gewinnen hatten. Obwohl, eigentlich hoffte ich darauf, dass sie sehr tief fallen würden und umso stärker auf dem Boden der Realität aufschlagen.

Erneut heizte er die Menge an und Jubelrufe waren zu vernehmen, bevor erneut Hörner erklangen und sich die ersten Männer auf ihren Pferden in Bewegung setzten. Starr blickte ich den sich nähernden Männern entgegen. Langsam ließ ich die Magie aus meinen Fingerspitzen kriechen, sodass sie sich an meinen Armen nach oben räkelte und festklammerte. Ich war jederzeit bereit sie einzusetzen, wenn es von Nöten war, doch vertraute ich auf meine Armee.
Die ersten Pfeile surrten durch die Luft und rissen sowohl Mensch, als auch Tier zu Boden. Doch waren es weitaus weniger als gedacht und sofort bemerkte ich die Blicke der Orks und Uruks. Sie schienen mit einem Mal nervös und unsicher, was mich genervt aufstöhnen ließ.
„TÖTET SIE ALLE", brüllte ich streckte meine Faust in die Richtung der Menschen. Plötzlich traten meine Truppen mehrere Schritte zurück, bevor sie elendig überrannt wurden. Verblüfft sah ich zu den Reitern, die förmlich durch uns hindurch liefen und erst nach einiger Zeit stoppten.
„WAS TUT IHR!" Schrie ich und ließ mein Pferd langsam rückwärts gehen. Ängstlich wichen die Soldaten nach hinten und erhoben erst gar nicht ihre Schwerter. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten, sodass meine Magie ausströmte und jeden im Umfeld ersticken ließ. Sie packte sie förmlich am Hals und drückte zu, sodass sie langsam zu Boden gingen. Meine Magie machte keinen Unterschied zwischen den Männern der Feinde und meinen eigenen. Sie nahm sich alles Lebendige im Umfeld und schien damit stetig zu wachsen.
Meine eine Hand schnellte zur Seite und ließ eine schwarze Kugel aus Nebel auf die feindlichen Truppen fliegen. Bei der Berührung mit dem Boden schien sie förmlich zu explodieren und schleuderte alles im näheren Umfeld weg. Lachend betrachtete ich das Ganze und wollte bereits zum nächsten Angriff ansetzen, da packte mich jemand am Arm. Schwungvoll wollte dieser mich von meinem Rappen ziehen, doch schnellte mein Zauber aus und schleuderte ihn nach hinten.
Der Reiter auf dem weißen Pferd kam in mein Blickfeld und sofort identifizierte ich ihn als den König. Seine Rüstung war so prachtvoll und edel. Er musste einfach der König sein.
Grinsend sah ich ihn an: „Majestät." Ich spielte ihm eine Verbeugung vor und lächelte süffisant.
„DAS MÄDCHEN!" Brüllte er mit einem Mal über den Lärm hinweg. Sofort drehten sich einige seiner Soldaten in unsere Richtung und betrachteten mich. Nicht lange warteten sie, da kamen sie förmlich auf mich zu gestürmt. Plötzlich erklangen erneut Hörner, doch diese wusste ich einzuordnen. Lachend riss ich meinen Rappen herum und galoppierte vor den Augen meiner Feinde nach hinten. Orks und Uruks flohen ebenfalls zu den riesigen Truppen, die zu unserer Unterstützung gekommen waren. Ich kannte diese zwar nicht, doch wusste ich genau, wer Feind und wer Freund war.
Grinsend drehte ich mich auf dem Ritt um und sah in viele verwirrte und zugleich verängstigte Gesichter, die die riesigen Mûmakil musterten. Schnell blickte ich wieder nach vorne, wobei mir der Wind die Kapuze meines Umhanges vom Kopf wehte und nun meine Locken präsentierte. Diese wehten hinter mir her und verdeckten mir somit zum Glück nicht meine Sicht.
„Ihr habt keine Chance", lachte ich und ließ meine Magie diese Worte über die Ebene tragen.

Zwischen den Beinen der Mûmakil ritt ich hindurch, bevor ich hinter ihnen stoppte und ihnen hinterher sah. Tapfer kamen die Reiter auf sie zu gelaufen, doch fegten die Hörner dieser riesigen Ungetüme die Menschen zur Seite, als wären sie Laub an einem windigen Tag. Nur wenige schafften es überhaupt zwischen sie hindurch zu kommen und noch weniger sie in irgendeiner Art und Weise zu verletzen. Die Krieger, welche sich in den Kampftürmen befanden, welche sich wiederum auf den Rücken der Mûmakil befanden, schossen Pfeile auf die Reiter am Boden. So fanden sehr schnell, sehr viele ihr Ende. Zwar probierten sich die Menschen tapfer zu wehren, doch auch der tapferste Verlierer, wird immer ein Verlierer bleiben.

Mit einem Mal bebte die Erde. Verwundert blickte ich um mich, als ich zwei der Mûmakil auf dem Boden liegen sah. Sie hatten es doch tatsächlich geschafft zwei von ihnen außer Gefecht zu setzen. Die Menschen gaben nicht so schnell auf, dass hatte ich mittlerweile begriffen. Sie wollten mit allen Mitteln ihr überleben sichern, doch wer wollte das nicht? Dennoch war es süß mit anzusehen. Genüsslich lehnte ich mich in den Sattel, da erbebte erneut die Erde und wieder fiel eines der Tiere zu Boden.
„Verdammt", fluchte ich und schlug auf das Leder meines Sattels. Erneut trieb ich das Pferd an und stürzte mich wieder in den Kampf. Meine Magie kroch gierig über den Boden, um auch das letzte Leben zu nehmen und darin zu wachsen. Ruckartig ließ ich meine Hände immer wieder zur Seite schnellen, um gezielt auf die Feinde schießen zu können. Trotz meiner Macht, die ich besaß, zog ich ein Schwert und schwang es in meiner Hand. Elegant drehte ich es zwischen meinen Fingern, bevor ich gezielt auf Angriff ging und die Reiter von ihren Pferden holte. Plötzlich ertönten wieder die schrillen Schreie der Nazgûl. Verwundert drehte ich mich um und suchte nach ihnen. Meine Augen fanden schließlich einen von ihnen, wie er sich mit seinem geflügelten Wesen auf den König stürzte und herum schleuderte. Dieser lag schließlich auf dem Boden, eingeklemmt von seinem toten Pferd. Überrascht erblickte ich, wie sich jemand in Rüstung vor den König stellte und dem Drachen kurzerhand den Kopf abschlug. Schnell ritt ich zu dem Geschehen und als er mich erblickte, umgriff er sein Schwert fester. Elegant sprang ich von meinem Rappen und schwang erneut mein Schwert.
„Das war sehr unklug", sagte ich lachend und blickte auf mein Schwert. Die Augen meines Gegenübers weiteten sich und mit einem Mal entdeckte ich die Zierlichkeit, die von dem Körper meines Gegners ausging.
„Das ist nicht der richtige Ort für eine Frau", stellte ich klar und schüttelte meinen Kopf: „Jetzt muss ich dich leider töten."
Lachend stürmte ich auf sie zu und schwang mein Schwert. Schreiend wich sie aus, was mich noch stärker lachen ließ: „Weißt du? Ich könnte einfach meine Macht verwenden und dann wäre das hier ganz schnell vorbei, doch so ist sehr viel lustiger. Habe ich Recht?"
Erneut griff ich sie an, doch traf ich sie nicht. Genervt stöhnte ich auf, bevor ich mehrere Angriffe hinter einander startete, was keinen Unterschied machte. Sie entkam meiner Klinge wieder und wieder. Schließlich erwischte ich ihr Schild, welches zersplitterte, bevor sie mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging.
„Steh auf und kämpfe weiter!" Befahl ich, doch rührte sie sich nicht: „Es war nur dein Schild!" Genervt stemmte ich mir meine Hände in die Hüfte und sah sie abwartend an.
„Erbärmlich!" Langsam trat ich auf sie zu und packte sie am Hals, woran ich sie dann schließlich nach oben zog: „Du wirst genauso elendig sterben, wie es deine Kameraden tun werden!"
Sichtlich bekam die Frau keine Luft mehr und begann zu röcheln. Plötzlich bohrte sich etwas spitzes in meinen Arm und sofort ließ ich die Frau los. Schreiend griff ich nach dem Dolch und zog diesen wieder heraus. Sofort stürzte sich meine Macht auf den Angreifer und drückte ihn zu Boden.
Blut verfärbte den eh schon dunklen Stoff noch dunkler und der Schmerz durchzog meinen ganzen Körper.
Viel zu spät nahm ich meinen Blick von dem viel zu klein geratenen Soldaten, welcher mich angegriffen hatte, sodass ich nicht schnell genug dem Schwert der Frau ausweichen konnte. Dieses traf mich ebenfalls und verpasste mir einen Schnitt an der Schulter. Der Schmerz ließ mich aufhören zu atmen und wollte mich in die Knie zwingen, doch blieb ich stehen und ballte meine Hände zu Fäusten. Die schwarze Magie sammelte sich um mich herum und ließ meine beiden Angreifer röcheln, allerdings kamen neue Feinde zu uns, sodass ich zur Flucht gezwungen wurde. Also schleppte ich mich schnell zurück zu meinem Rappen, welcher nicht von meiner Seite gewichen war und schwang mich auf diesen. Schnellen Schrittes galoppierte ich fort von den beiden und brachte so wieder Abstand zwischen den Feind und mir. Nicht der Schmerz störte mich am Handeln, sondern der Gedanke daran, dass es jemand geschafft hatte mich zu verwunden. Ich war einfach zu unaufmerksam gewesen und nun würden sie all meine geballte Macht zu spüren bekommen.

Meleth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt