.:.Mordor.:.

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•Freya•
Wütend ritt ich über die Ebene und löschte alles aus, was mir in den Weg kam. Unfassbare Wut hatte mich erfasst, die mir meine Gedanken vernebelte und mich lenkte. Das schwarz meiner Magie schien noch dunkler geworden zu sein und sehr viel tückischer als zuvor. Sie griff von ganz alleine um sich und nahm sich jedes Leben, welches sie bekommen konnte. Meine Haare flogen wild um mich, doch nicht von dem Wind. Als würde auch meine Magie in diese geklettert sein, ließ sie meine Haare schweben und tanzen. Der Schmerz, der beiden Wunden war vergessen und allein der Gedanke an Rache machte sich in mir breit. Niemand würde mich verletzen und einfach davon kommen. Ich wollte sie einfach alle tot sehen, denn nichts anderes hatten sie verdient. Sauer schrie ich auf und trieb meinen Rappen noch stärker an. Dieser schnaubte und lief noch schneller, als zuvor. Ich flog förmlich mit dem Wind und nichts konnte mich stoppen. Erneut bebte die Erde und wieder sah ich einen der Mûmakil fallen. Wütend schnaubte ich auf bremste ruckartig das Pferd, bevor ich die Zügel herumriss und zu dem Mûmakil lief. Eine neue Armada war zu uns gestoßen, doch war sie gegen uns. Es war eine Toten Armada gegen die wir nur wenig ausrichten konnten. Kaum noch Soldaten meiner Truppen waren auf dem Schlachtfeld zu finden und es sah ganz danach aus, als würden wir Versagen.
„DAS IST NICHT MÖGLICH!" Schrie ich wütend und erblickte drei Männer, die schwer atmend zwischen mehreren toten Uruks standen. Neben ihnen lag der eben erst zu Boden gestürzte Mûmakil.
„JÄMMERLICH!" Schrie ich und zog so die Aufmerksamkeit der drei auf mich: „IHR SOLLTET EINFACH AUFGEBEN!"
Blitzschnell spannte einer der drei seinen Bogen und ließ seinen Pfeil auf mich zu fliegen, doch ließ meine Macht diesen zerbröseln.
„NETTER VERSUCH", lachte ich und blickte in die weit aufgerissenen Augen der drei.
„Freya", hauchte der blonde von ihnen, was mich erneut auflachen ließ.
„Ein Mensch, ein Elb und ein Zwerg", sagte ich schmunzelnd: „Und nun werdet ihr euren Tod finden!"
Ruckartig ließ ich meine Magie ausströmen und packte sie. Zappelnd probierten sie sich zu wehren, doch hatten sie keine Chance. Eigentlich hätte ich es so beenden können, doch stoppte ich. Ich wollte nicht, dass es so endete. Ich wollte ein wenig Spaß und die drei schienen mir, als würden sie mir genau diesen geben können. Mit einem Mal zog ich meine Macht zurück, sodass sie zu Boden fielen. Sofort sprangen alle drei wieder auf und zwei von ihnen richteten ihre Waffen auf mich. Lachend stieg ich von meinem Rappen und schwang mein Schwert.
„Was ist mit dir Elb?" Fragte ich grinsend, nachdem er sich nicht gerührt hatte: „Willst du nicht kämpfen?"
„Was ist passiert?" Stellte dieser einfach eine Gegenfrage.
„Was soll passiert sein?" Fauchte ich und sprang ruckartig auf den Zwerg zu. Dieser wehrte meinen Hieb sofort ab, sodass unsere beiden Waffen klirrend aufeinander trafen.
„Aragorn", hörte ich erneut den Elben sagen: „Was-."
„Legolas!" Unterbrach ihn der Mensch: „Hilf mir sie ruhig zu stellen!" Bei seinen Worten lachte ich auf: „Ihr wollt mich ruhig stellen? Süß!"
Langsam richtete ich meine Hände auf den Boden und begann zu schweben. Sofort flogen auch wieder meine Haare um mich herum und auch der Umhang schien lebendig zu werden. Ruckartig ließ ich meine Hand nach vorne schnellen, sodass der Zwerg nach hinten flog. Die Köpfe der beiden Männer gingen ebenfalls nach hinten, bevor sie wieder zu mir sahen. Ihre Augen waren geweitet und irgendwie schienen sie unentschlossen. Genervt stöhnte ich auf und kreuzte mein Schwert mit dem des Menschen. Immer wieder schlug ich auf ihn ein, doch wehrte er die Hiebe ab. Schnell drehte ich mich um meine eigene Achse, um so meinem nächsten Hieb mehr Kraft zu verpassen. Plötzlich packte mich etwas von unten und riss mich von den Beinen. Sofort ließ ich meine Magie reagieren, die meinen Angreifer wegschleuderte. Meine Augen flogen zu dem Elb, welcher stöhnend auf dem Boden lag und sich aber bereits wieder aufrappelte. Viel zu spät bemerkte ich den Menschen, sowie den Zwerg, die mich beide an den Armen packten und diese schmerzvoll nach hinten rissen. Die Schmerzen ließen meine Arme brennen und ein Knacken ertönte. Ich schrie schrill auf und der Schmerz meiner vorherigen Wunden kam hinzu. Schnell kroch meine Macht wieder aus meinen Fingerspitzen und ließ die beiden röcheln. Schwer atmend fiel ich zu Boden und blieb dort auf allen Vieren. Mein Haar legte sich um meinen Kopf und versperrte mir somit die Sicht. Erneut packte mich jemand an den Schultern und riss mich herum. Ich blickte in zwei strahlend blaue Augen, die mich besorgt musterten, was mich trotz der Schmerzen Grinsen ließ.
„Freya", sagte der Elb besorgt: „Was ist passiert? Das bist nicht du!"
Lachend schüttelte ich meinen Kopf, wobei ich allerdings mein Gesicht verzog, da die Schmerzen ihn pochen ließen.
„Ich bin nun vollkommen", sagte ich leise und ballte meine eine Hand zur Faust. Als er bemerkte, was ich gerade tat, blickte er auf meine Hand, bevor er mit großen Augen wieder zu mir sah und aufspringen wollte, doch war es bereits zu spät. Er überschlug sich mehrmals in der Luft, bis er schließlich landete. Dabei flogen Staub und Dreck nach oben, was ihn husten ließ, doch drückte er sich sofort wieder nach oben.
„Du bist schwach", sprach plötzlich jemand anderes zu mir und ich drehte mich ruckartig um. Der Mensch hockte ebenfalls erschöpft auf dem Boden und hielt sich seinen Bauch. Mein Blick suchte nach dem Zwerg, welcher dicht neben dem Menschen lag und sichtlich bewusstlos war.
„Schwach?" Fragte ich trotz der Schmerzen belustigt. Mit viel Kraft rappelte ich mich auf, bis ich schließlich schwankend auf meinen Beinen stand. Die Schmerzen trieben mich in den Wahnsinn und ließen immer wieder meine Sicht verschwimmen, dennoch ging ich langsam auf den Menschen zu. Ich wollte erneut angreifen, da ließ mich etwas innehalten. Ein Pochen setzte sich in meinem Kopf fest und mit einem Mal handelten meine Beine von ganz allein. Langsam schleppten sie mich zurück zu meinem Rappen, welcher bereits auf dem Boden lag und darauf wartete, dass ich mich auf seinen Rücken fallen ließ. Unter Schmerzen tat ich dies auch und griff nach den Zügeln, bevor sich der Rappe erhob.
„Nicht! Freya!" Hörte ich den Elb mühsam sagen, doch trieb ich mein Pferd schnell an.

Während des Rittes über die Ebene, welche von so vielen Toten bedeckt war, ertönte eine Stimme in meinem Kopf, welche ich sofort zu zu ordnen wusste.
„Du bekommst deine Chance", sprach Sauron: „Doch seid ihr gescheitert. Folge dem Wind nach Mordor und sammle neue Kraft! Schon bald wirst du unbesiegbar sein."
Erschöpft ließ ich mich nach vorne fallen und legte meine Arme um den Hals des Tieres.
„Führe mich zurück", flüsterte ich und schloss ergeben meine Augen. Mittlerweile erlitt ich unfassbare Kopfschmerzen, die mich in die Knie zwangen.
Meine Arme, sowie Wunden brannten und verstärkten nur das Puckern in meinem Kopf. Immer noch stand ich unter Schock, weswegen mir das Ausmaß der Verletzungen nicht klar war. Zudem erfasste mich Scham. Ich war mir so sicher gewesen, dass wir gewinnen würden und hatte mich selbst überschätzt, doch in der nächsten Schlacht würden sie meinen geballten Zorn zu spüren bekommen und dann wären sie alle verloren, denn dort würde nicht ich alleine auf einem mir unbekannten Territorium kämpfen. Beim nächsten Mal hätte ich jemanden bei mir und die Schlacht wäre in meinem Heim. Mordor.

Meleth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt