Der Streicher führte uns von dem Berg hinunter in einen Wald.
Dabei trug er Frodo auf seiner Schulter und hielt eine Fackel in der Hand.
Die Schreie der Ringgeister verfolgten uns und ich erwartete sie jeden Moment hinter mir.
Sam leinte wieder das Pferd.
„Los, schnell", wies uns der Streicher an und drehte sich immer mal wieder in alle Richtungen, so wie ich.
„Das sind sechs Tagesmärsche nach Bruchtal. Das schafft er nie", hörte ich Sam verzweifelt sagen und auch ich bezweifelte es.
Frodo sah schrecklich aus und mit jedem Atemzug schien das Leben aus seinem Körper zu weichen.
Bei dem Anblick rollten mir stumme Tränen meine Wangen hinunter, bevor sie schließlich zu Boden fielen.
„Bleib bei uns, Frodo", hauchte ich.Als wir uns inmitten großer Statuen befanden, stoppte der Streicher.
Er legte den Hobbit vorsichtig ab, bevor er begann mit der Fackel irgendetwas in der Nacht zu suchen.
Frodo hatte seine Augen geöffnet, die ganz weiß und verschleiert waren.
Sofort griff ich ihm an seine Stirn.
„Er ist schon ganz kalt", stellte ich fest und sah zu dem Streicher, der ein paar Schritte von uns entfernt stand.
Immer noch verließen Frodos Mund schmerzerfüllte Laute.
„Sagt doch. Wird er sterben?" Fragte Pippin die Frage, die jedem von uns auf der Zunge brannte, doch niemand wollte sie so wirklich aussprechen.
Der Streicher drehte sich zu uns um: „Er gleitet hinüber in die Schattenwelt. Bald wird er ein Geist, genau wie sie", erklärte er und ich griff automatisch nach Frodos Hand, die ich drückte.
Plötzlich ertönten wieder die Rufe der Ringgeister, was mich panisch aufspringen ließ.
„Sie sind ganz nah", sagte ich ehrfürchtig und drehte mich einmal um meine eigene Achse.
„Sam", rief der Streicher und der Hobbit sprang sofort auf.
Sie besprachen etwas, doch ich hörte gar nicht hin.
Ich war mit allen Sinnen bei Frodo und betete für ihn.
„Wo geht ihr hin?" Fragte ich, als ich sah, wie die beiden verschwinden wollten.
Sam drehte sich kurz zu mir: „Wir suchen Königskraut. Das könnte helfen die Vergiftung aufzuhalten."
Nur noch das leichte Flimmern des Feuers der Fackeln war zusehen, bevor auch dieses zwischen den Bäumen und Büschen erlosch.
Mein Blick richtete sich wieder auf Frodo, dessen Kopf zur Seite fiel.
Seine Augen öffneten sich und ich blickte genauso erstaunt zu der Frau auf einem weißen Pferd, wie es die anderen taten.
Sie kam direkt auf uns zugeritten, bevor sie absprang und zu Frodo eilte.
Alarmiert sprang ich auf und richtete meine Klinge auf sie, doch das hielt sie nicht davon ab sich vor ihm hinzuhocken.
Langsam ließ ich das Kurzschwert sinken und betrachtete die Frau mit großen Augen.
Sie war wunderschön, mit ihren braunen Haaren, blauen Augen und Haut wie Porzellan.
Eine Elbin.
Vorsichtig trat ich einen Schritt zurück.
„Frodo", erklang ihre Engelsgleiche Stimme: „Ich bin Arwen. Ich komme, um dir zu helfen. Höre meine Stimme. Komme zurück ins Licht."
Sie sprach ihre Worte auf Sindarin.
Überrascht beobachtete ich, wie sie etwas zu bewirken schienen.
Der Streicher kam ebenfalls zurück und hielt Königskraut in der Hand.
Ich stellte mich neben die Hobbits und beobachtete das Ganze mit ihnen zusammen.
„Wer ist sie?" Hörte ich Merry fragen.
„Sie ist eine Elbenfrau", erklärte Sam ihm.
Keiner von uns wandte den Blick von den beiden ab und als sie sich ruckartig erhoben, traten wir näher.
„Seit zwei Tagen suche ich schon nach euch", wandte sich die Frau an uns.
„Was wollt ihr jetzt mit ihm machen", fragte ich leise und ihr Blick fiel auf mich.
Etwas blitzte in ihren Augen auf und sie sah kurz zu dem Streicher, bevor sie wieder mich ansah: „Fünf Ringgeister sind hinter euch. Wo die anderen vier sind weiß ich nicht."
Der Streicher trug Frodo zu dem weißen Pferd der Frau und setzte ihn auf dieses.
Sie sprachen etwas, doch ich verstand es nicht, da es zu leise war.
„Was reden die da?" Hörte ich Pippin sagen und mein Blick ging zu ihm, bevor ich wieder nach vorne blickte.
Mein Blick fiel überrascht auf die Hand des Streichers, welche jetzt die der Elbin umfasste.
Sofort zählte ich eins und eins zusammen und verstand, was los war.
Überrascht stellte ich fest, dass er sehr wahrscheinlich ein Mensch und sie eine Elbin war und doch schienen sich beide zu lieben.
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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...