„Die Schlacht rückt immer näher", hörte ich ihn züngeln und erschauderte.
„Wie könnt ihr euch nur an so etwas erfreuen?" Fragte ich abwertend und blickte zu ihm auf.
Cerion drehte sich zu mir um und lachte: „Du siehst doch den Tod habe ich Recht?"
Verwundert über seine plötzlichen Worte nickte ich.
„Kannst du seinen sehen? Den des Ringträgers, denn auch er wird schon bald sein Ende finden."
Schockiert sprang ich auf: „Niemals!"
„Alle werden bald ihr Ende finden", sagte Cerion und kam einen Schritt auf mich zu.
Auch ich trat sauer auf ihn zu: „Besonders du!"
Jeder Ausdruck erstarb auf seinem Gesicht: „Sehr mutige Worte für jemanden, der in dieser Situation ist."
Bei dem Anblick schluckte ich schwer: „Ich habe keine Angst, dass ihr mir weh tut."
„Oh nein", lachte er plötzlich wieder und hob seine Hände: „Wir werden dir nicht nur weh tun."
Ruckartig packte er mich am Arm und zog mich näher zu sich.
„Wir werden dich zerstören, brechen", fauchte Cerion gefährlich und stieß mich wieder von sich.
Vor Schreck hatte ich die Luft angehalten, welche ich nun wieder hörbar hinausblies.
„Das werdet ihr niemals schaffen!" Fauchte ich ebenso und richtete mich wieder ein Stück auf, um noch stärker zu wirken.
Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen und er kam wieder ruckartig auf mich zu.
Seine Hand griff nach meinem Arm, bevor er mich grob hinter sich her zog.
Schreiend wehrte ich mich gegen seinen Griff und probierte uns zu stoppen, doch packte er einfach noch stärker zu, sodass mich ein stechender Schmerz durchzog.
Ich hatte mit einem Mal panische Angst und bekam kaum noch Luft.
All meine Muskeln waren angespannt und meine Haare flogen mir immer wieder ins Gesicht.
Meine Versuche sich zu lösen, scheiterten kläglich und so passierte es, dass er mich in einen großen Raum zog.
Grob stieß er mich zu Boden, was mich kurz aufschreien ließ.
Schnell wischte ich mir meine Haare aus meinem Gesicht und drehte mich so, dass ich ihn wieder sehen konnte.
Ängstlich rutschte ich weiter nach hinten, doch folgte er mir einfach ganz langsam und lachte dabei.
Meine Panik amüsierte ihn und er schien das Ganze als eine Art Spiel zu sehen.
„Drei Tage", säuselte Cerion: „In drei Tagen würde es soweit sein, sagte ich dir. Und nun rate doch einmal, welcher Tag heute ist."
Bei seinem letzten Satz lachte er laut auf.
Ich schüttelte heftig meinen Kopf und stieß plötzlich gegen eine Wand, sodass ich nicht mehr weiterkam.
„Sie ist es", ertönte plötzlich eine tiefe Stimme.
Hektisch gingen meine Augen von einer Seite zur anderen und suchten ängstlich den riesigen Raum ab.
Doch bekamen meine Augen nur den dunklen Stein zusehen und sonst nichts weiter.
„Ja, das ist das Mädchen", antwortete Cerion und löste nicht seinen Blick von mir, doch hatte er gestoppt und kam nicht weiter auf mich zu.
„Wer spricht da?" Fragte ich ängstlich und erblickte plötzlich einen Steinsockel, auf welchem sich eine glänzende Kugel befand.
„Sauron", beantwortete ich mir meine eigene Frage und schluckte schwer.
„Wir benötigen jetzt ihre andere Seite", erklang erneut diese tiefe Stimme.
Ängstlich blickte ich zu Cerion, der nickte: „Natürlich."
Er setzte sich wieder in Bewegung und kam auf mich zu.
Von ganz alleine sprang ich hektisch auf und lief zur anderen Seite der Wand, um von dort aus zur Tür zu gelangen.
Meine Finger kratzten über das Holz der Tür, doch gelang es mir nicht diese zu öffnen.
Also gab ich schnell meine Versuche auf und drehte mich einfach wieder um.
Mein ganzer Körper presste sich gegen die Tür und meine Augen waren auf Cerion gerichtet.
Ich wusste mir nicht mehr zu helfen, weswegen ich einfach meine Hand hob und sie auf ihn richtete.
„Bleib stehen!" Befahl ich.
Der Mann vor mir lachte auf: „Sonst was?"
Verunsichert sah ich auf meine Hand, bei der sich nichts regte.
Keine schwarzen Schwaden umgaben sie oder sonstiges.
Sie war einfach ganz normal.
„Es liegt nicht an dir", lachte Cerion: „Viel mehr an diesem Ort. Deine Kraft funktioniert nicht. Sie ist noch viel zu schwach."
Plötzlich stürzte er sich auf mich und packte mich an beiden Armen.
Barsch drückte er mich gegen die Tür: „Es ist so weit! Wehre dich nicht weiter und nimm es einfach an. Es ist ein Geschenk! Ein Segen!"
Ruckartig zog er mich von der Tür weg und führte mich zu einem Becken, in welchem sich eine Flüssigkeit befand, welche grau schimmerte.
Panisch kratzte ich über Cerions Arme, damit er mich losließ, doch tat er dies nicht.
Er fluchte einfach auf und stieß mich dann plötzlich von sich.
Hektisch strampelte ich, doch verlor ich mein Gleichgewicht und stürzte in das Becken.
Der erste Kontakt mit dieser Flüssigkeit, nahm mir all die Luft aus meinen Lungen.
Wie viele kleine Nadelstiche bohrte sich etwas in meine Haut und ich verkrampfte mich.
Die Schmerzen verhinderten, dass ich mich bewegen konnte und genau aus diesem Grund gelang ich nicht mehr an die Oberfläche.
Zudem umgab mich eine unfassbare Kälte, die meinen Herzschlag immer weiter sinken ließ.
Der Sauerstoffmangel machte mich panisch und alles schrie in meinem Kopf, dass ich nach oben an die Oberfläche musste, doch rührte sich kein einziger Muskel.
Würde Cerion mich nicht in den nächsten Sekunden nach oben ziehen, würde ich ganz sicher das Bewusstsein verlieren und wäre dann dem Tod ausgeliefert.
Weiterhin schrie eine Stimme in meinem Kopf, dass ich mich nach oben kämpfen musste, doch verblasste sie mit jeder Sekunde, die verging, weswegen ich schon bald nichts außer einem leisen Rauschen vernahm.
Langsam öffnete ich meine Augen und verwunderlicherweise blieb der Schmerz aus.
Ich fixierte das Licht, welches durch die Flüssigkeit gebrochen wurde und sich leicht durch das Nass schlängelte.
Mein Herz schlug ganz leicht und all die Panik war aus mir gewichen und durch unfassbare Ruhe ersetzt worden.
Das Becken schien mit einem Mal unendlich und die Flüssigkeit so friedlich, als würde ich mich in Wasser befinden.
Die Kälte war mit einem Mal verschwunden und eine leichte Wärme umgab mich.
Mein Körper sank immer tiefer und ich fühlte mich, als würde mich ein schwarzes Leinentuch einhüllen.
Irgendwie fühlte ich Erleichterung und mir kam der Gedanke, ob der Tod nicht doch friedlicher wäre, gar nicht mehr so verwerflich vor.
So wären all meine Sorgen vergessen und auch die Gefahr wäre gebannt.
Also begann ich mich einfach mit meiner Situation abzufinden und ließ es zu, dass sich meine Augen langsam schlossen und ich in eine andere Welt hinüberglitt.

DU LIEST GERADE
Meleth
Fanfic•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...