„Aragorn", sagte ich leise, als er sich zu rühren begann.
Er hob leicht den Kopf und sah zu mir: „Was ist passiert?"
„Wir waren in einen Fluss gestürzt", erklärte ich kurz.
Der Mann griff schwach nach meinen Händen und löste sie aus der Mähne des Tieres und platzierte nun seine dort.
Ich suchte nun nach anderem Halt und legte meine Arme um den Körper des Mannes.
Von ganz alleine fiel mein Kopf gegen den Rück von Aragorn und ich schloss meine Augen.
„Ruhe dich aus", kam es leise von vorne und ich merkte die Vibration, die seine Worte durch seinen Körper sandten: „Ich halte dich."Ich wusste nicht, wie lange wir weiterhin unterwegs waren, denn irgendwann ließ ich die Tage nur noch an mir vorbeiziehen und hörte auf mit dem zählen.
Als das Pferd mit einem Mal von alleine stoppte hob ich leicht meinen Blick.
Ich erblickte eine große Festung, welche sich in einer steinernen Wand befand.
Ich hörte Aragorns Stimme auf Sindarin ertönen und sah, wie er das Pferd dankend tätschelte.
Er trieb das Tier wieder an und ritt über die weite Ebene, bis in die Festung hinein, bis er schließlich zwischen vielen Menschen stoppte und langsam von dem Pferd herunterrutschte.
„Wo sind sie? Aus dem Weg! Die bringe ich um", vernahm ich Gimlis dröhnende Stimme.
Äußerst Charmant, dachte ich bei mir und hätte mir nicht die Kraft dazu gefehlt, hätte ich vermutlich gegrinst.
„Du bist der schlaueste, der gerissenste, der wahrlich tollkühnste Glückspilz, der mir je begegnet ist!" Sagte Gimli deutlich an Aragorn gerichtet, welcher tapfer neben dem Pferd stand.
Nun ließ auch ich mich langsam herunterrutschen, ließ aber nicht von dem Pferd ab, welches mir den Halt verschaffte, den ich benötigte.
„Gimli, wo ist der König?" Hörte ich Aragorn fragen.
Der Zwerg nickte in eine Richtung und Aragorn gab ihm das Pferd, bevor er sich in Bewegung setzte.
Auf unsicheren Beinen folgte ich dem Mann eine Treppe hinauf.
Bereits von weitem sah ich den Elb, welcher vor einer Tür wartete und Aragorn den Weg versperrte.
Die ersten Worte, die der Elb mit dem Mann wechselte waren auf Sindarin, doch schaltete er danach auf unsere Sprache um: „Du siehst furchtbar aus."
Aragorn begann zu lachen und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.
Legolas schien mich bis jetzt noch nicht entdeckt zu haben, was mich verwunderte, doch schien er ganz auf seinen Freund fixiert.
Da mich meine Beine nicht mehr lange tragen würden, ließ ich mich an eine der vielen Steinsäulen nieder und seufzte erschöpft auf.
Plötzlich traten Schuhe in mein Sichtfeld und ich hob leicht den Kopf.
„Du bist zäher als du aussiehst", sprach jemand leicht belustigt zu mir und ich schüttelte den Kopf.
„Sehr ehrliche Worte, dafür, dass ich hätte tot sein können", gab ich Legolas meine Antwort.
Er griff nach mir und zog mich nach oben: „Wie ich sehe bist du es ja nicht und du könntest auch nicht, selbst wenn du es wollen würdest."
„Einfühlsam der Herr", lachte ich leicht.
Legolas überbrückte den letzten Abstand und schloss mich in seine Arme: „Es war schrecklich dich ein zweites Mal zu verlieren... ein drittes Mal ist ausgeschlossen."
„Die Worte eines Freundes", flüsterte ich leise.
„Eines Freundes", hörte ich ihn wiederholen und aus irgendeinem Grund klang es bitter aus seinem Mund.
„Es tut mir alles so schrecklich leid", hauchte ich und sah ihm dabei tief in die Augen.
„Legolas", riss uns eine Stimme aus dem Ganzen und ich drehte mich langsam um.
Aragorn stand in einer Tür, welche in eine Halle führte und sah seinen Freund abwartend an.
Ich sah wieder nach vorne: „Geh schon."
Er schenkte mir ein leichtes Lächeln, bevor er sich langsam löste und zu Aragorn hinüber ging.
Ich ließ mich wieder an der Säule hinunter und blickte hinaus auf die graue Fläche.
„Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt", ertönte eine Stimme neben mir und ich sah nach oben.
Die blondhaarige Frau stand vor mir und sah mich von oben hinab an: „Was hat dich dazu geritten?"
Ich setzte mich leicht auf und erwiderte den Blick: „Ich weiß auch nicht."
„Na, immerhin bist du wieder hier", kam es lächelnd zurück.
„Möchtest du vielleicht etwas kleines Essen und dich ein wenig ausruhen?" Fragte sie und reichte mir ihre Hand.
Schwach griff ich nach dieser und ließ mich von ihr nach oben ziehen.
Sie führte mich in eine kleine Ecke, wo eine Decke lag und ich ließ mich langsam auf dieser nieder.
Zudem reichte sie mir noch eine Schüssel, in welcher sich eine dünne Suppe befand und dazu ein Stück Brot.
Ich wusste nicht wann ich das letzte Mal etwas gegessen hatte, weswegen ich es gierig verschlang.
„Du und der Elb also?" Stellte sie eine Frage, an der ich mich verschluckte und schockiert zu ihr aufsah.
Sie begann zu grinsen: „Legolas wirkte ziemlich mitgenommen und wir musste ihn wegzerren, damit er mit uns weiter kam."
„Die Reaktion zeigte mir allerdings etwas anderes", flüsterte ich leise zu mir selbst.
„Wie bitte?" Fragte sie nach, da sie natürlich nichts verstanden hatte.
„Schon gut", sagte ich und lächelte kurz nach oben, bevor ich weiter aß.
„Nun gut", erhob sie wieder ihre Stimme: „Ich werde dich dann mal alleine lassen."
Dankend nickte ich ihr zu, bevor sie verschwand.

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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...