•Legolas•
Seufzend stützte ich mich an der Reling des Schiffes ab und blickte nach unten in die Fluten. Das Schiff bahnte sich unnachgiebig den Fluss entlang und schon bald würden wir die Schlacht erreichen. Aragorn hatte es tatsächlich geschafft die Toten dazu zu bringen uns zu helfen. Und nun würden wir gemeinsam mit ihnen gegen den selben Feind kämpfen.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich blickte nach hinten. Aragorn trat neben mich und blickte über das Land.
„Es tut mir Leid."
Verwundert sah ich zu ihm: „Wovon sprichst du, mein Freund?"
„Ich rede von Freya", erklärte er: „Ich wusste nicht, dass König Théoden so reagiert und noch mehr tut es mir Leid, dass wir ihr nicht helfen konnten, aber so war es vielleicht besser."
Meine Augenbrauen wanderten zu meinem Haaransatz: „Besser? Sie wurde gefesselt wie ein wildes Tier!"
Die Hand des Mannes vor mir legte sich auf meine Schulter und er sah mich sanft an: „Dort ist sie sicher. Sonst wäre sie mit uns in den Krieg gezogen und wir wissen beide, dass sie es getan hätte."
Natürlich hatte er recht, doch wollte ich es einfach nicht verstehen. Allein der Gedanke daran, wie sie gefesselt an einem Baum saß, tat weh. Sofort bohrte sich etwas spitzes in mein Herz und die Sehnsucht nach ihr kam zurück. Ich wusste nicht, wie lange wir nun schon von einander getrennt waren, doch war es viel zu lange. Viel zu oft spielte mir mein Kopf etwas vor und ließ sie vor mir erscheinen. In den Nächten spürte ich ihre Lippen auf meinen und ihre Hände, wie sie gierig auf meiner Haut lagen. Ich sah ihre braunen Augen vor mir und hörte ihr wundervolles Lachen.
„Wir werden das jetzt gewinnen und dann schnell zurück nach Hause kehren", holte Gimli mich aus meinen Gedanken.
Ein Grinsen legte sich bei seinen Worten auf meine Lippen und ich schüttelte den Kopf. Aragorn sah zwischen uns beiden hin und her, bevor er sagte: „Wir werden gleich unser Ziel erreichen. Passt auf euch auf!"
Nickend trat Gimli wieder von uns und auch ich wollte von der Reling zurücktreten, da hielt Aragorn mich auf: „Freya wartet auf dich und sie wäre sehr sauer, wenn ich dich nicht heile zurückbringen würde, also übertreibe es nicht." Lachend legte ich ihm nun eine Hand auf die Schulter: „Ich übertreibe nie."
Grinsend schüttelte er den Kopf, bevor er nach seinem Schwert griff und es in der Hand drehte: „Bereit?"
Nickend griff ich nach meinem Bogen und spannte den ersten Pfeil: „Bereit."„Vorsicht!" Rief ich über den Lärm hinweg und schoss den Ork zu Boden, welcher gerade sein Schwert in Richtung Gimli geschwungen hatte. Leicht schnaubend sah er mich an, bevor er rief: „13!"
Lachend griff ich erneut nach Pfeilen und spannte diese wieder und wieder, bevor ich sie surren ließ: „17!"
Grinsend sprang ich gegen eines dieser widerlichen Geschöpfe, sodass es zu Boden fiel und ein weiteres mit sich riss. Mit einem Mal erbebte die Erde und ich blickte auf. Meine Augen blieben wieder an den riesigen Mûmakil hängen, welche uns ganz schön auf Trab hielten. Diese Wesen waren zäh und nicht zu unterschätzen, doch langsam wurden wir ihnen Herr. Schwarzer Nebel zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Verwundert kniff ich meine Augen zusammen, um den Ursprung dieses merkwürdigen Dampfes zu erkennen. Mit einem Mal ließ der Nebel nach und war genauso schnell verschwunden, wie er erschienen war.
„Legolas!" Rief jemand mit einem Mal von hinten, weswegen ich mich umdrehte. Ich sah Aragorn, wie er zu mir gelaufen kam und mich bei den Schultern packte: „Konzentriere dich!"
„Hast du das gerade gesehen?" Fragte ich schnell und wich einem Hieb eines Schwertes aus. Aragorn stach gerade in den Wams eines Orks, bevor er antwortete: „Bestimmt wieder ein Hexenwerk Saurons."
„Bestimmt", sagte ich skeptisch und blickte erneut an die Stelle, wo sich der Nebel befunden hatten.

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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...