(:)Neu(:)

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Es dauerte, bis alles an Ort und Stelle stand.
Die Sonne war bereits untergegangen und die warme Luft abgekühlt.
Bilbo zeigte mir, wo ich von jetzt an schlafen würde.
Des Öfteren stieß ich mir den Kopf.
Ich musste mich wohl erst an die Größe gewöhnen.

Am Abend saßen wir dann zusammen am Tisch und aßen etwas.
Es gab Gemüsesuppe mit Brotstücken.
"Oh... und du bräuchtest noch etwas zum anziehen", plante Bilbo weiter.
Wir sprachen darüber, wie es ab jetzt weitergehen würde.
"Nur leider gibt es hier nichts in deiner Größe", erzählte er mit sich selber.
"Oder-."
„Gibt es Stoffe auf dem Markt? Dann könnte ich mir etwas schneidern", unterbrach ich ihn.
„Das ist eine hervorragende Idee", stimmte er mir zu.
Ich erhob mich und lächelte ihn an: „Ich werde nun ins Bett gehen. Bis morgen, Bilbo."
Er nickte zum Abschied und ich verschwand.
Die Taschen hatten wir bereits ausgepackt, weswegen meine wenigen Sachen, die ich hatte, bereits im Zimmer verteilt waren.

Ich setzte mich auf mein Bett und zog meine Schuhe aus.
Dabei fiel etwas klirrend zu Boden.
Verwundert hob ich eine Augenbraue.
Ich hatte den Dolch des Elben ganz vergessen gehabt, der nun vor mir auf dem Boden lag.
Ohne darüber nachzudenken hob ich ihn auf und legte ihn unter mein Kopfkissen.
Wieder erschienen mir die blauen Augen des Prinzen in meinen Gedanken.
Automatisch begann ich zu lächeln.
Vermutlich erging es ihm nicht so, wenn er an mich dachte, wenn er es überhaupt tat.

Erschöpft legte ich mich in das Bett und schloss meine Augen.
Ohne weitere Umschweife schlief ich ein. Ich wusste nicht, wie lange ich schlief, doch ließ mich ein lautes Poltern wieder aufspringen.
Dabei stieß ich mir den Kopf an einem Balken und stöhnte schmerzvoll auf. Das Licht, welches in den Raum schien, zeigte mir, dass es bereits Tag sein musste uns Bilbo schien den Geräuschen nach zu urteilen bereits wach.
Mit reibender Hand an der schmerzenden Stelle trat ich aus dem Raum und sah zu Bilbo, der vor fielen vor ihm liegenden Büchern stand.
Er biss sich auf die Hand und drehte sich mit einem entschuldigendem Gesichtsausdruck zu mir.
Ich musste belustigt auflachen, bevor ich zu ihm ging und ihm half die Bücher aufzuheben.
„Verzeihung", kam es leise von Bilbo.
Ich machte nur eine wegwerfende Handbewegung: „Nicht so schlimm."
Er zog mich am Arm in die Küche und setzte mich auf einen Stuhl.
„Was darf es denn sein?"
Ich begann zu lächeln: „Eine Brotscheibe und vielleicht ein bisschen Käse?"
„Kommt sofort."

„Ich würde heute mit dir auf den Markt gehen wollen", berichtete mir Bilbo mit vollem Mund.
Er hatte sich zu mir gesetzt und frühstückte ebenfalls.
Ich schluckte hinunter, bevor ich antwortete: „Gerne aber... also wegen der Bezahlung. Ich habe kein Geld und möchte es nicht auch noch von dir nehmen."
Bilbo begann langsam zu nicken.
„Das wollte ich dir noch sagen", bei seinen Worten stand er auf und verschwand aus dem Raum.
Zurück kam er mit einem großen Beutel, den er auf den Tisch legte und zu mir hinüber schob.
Als ich zögerte, munterte er mich auf: „Na los. Schau nach."
Langsam griff ich nach dem Beutel und öffnete ihn.
Goldmünzen glitzerten mir entgegen und ich sah entgeistert nach oben: „Woher?"
„Balin muss es dir in dein Gepäck gesteckt haben. Ich habe es gestern beim Auspacken entdeckt", berichtete mir der Hobbit.
Ich öffnete mehrmals meinen Mund, um etwas zu sagen, doch nichts verließ ihn.
„Ich sollte es dir geben", sagte ich schließlich und sah zu Bilbo: „Ich darf bei dir Leben, Essen und Trinken und muss dafür nichts tun oder bezahlen."
Bilbo stemmte seine Hände in die Seiten und verzog den Mund: „Hör auf über so etwas nachzudenken. Ich freue mich, dass du hier bist. Du brauchst die Münzen selber."
Ein schelmisches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen: „Warum bist du dir so sicher, dass du nichts tun musst?"
Ich begann zu lachen und stand auf.

„Hier ist das Haus der Gamdschies", erklärte mir Bilbo und zeigte auf eine grün angemalte Holzvertäfelung.
Wir waren auf dem Weg zum Markt und Bilbo nutzte sofort die Chance mir Hobbingen näher zu bringen.
Auf dem Markt erwarteten mich viele verschiedene Stände.
Einer war bunt besät mit Gewürzen.
Es waren grüne, rote, gelbe, orange und so weiter.
Ein anderer verkaufte wiederum Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fleisch.
Sah ich mich weiter um, fand ich den Stand mit den Stoffen.
Sie lagen nebeneinander, gestapelt oder aufgerollt. Die Stoffe waren in so vielen verschiedenen Formen und Macharten, dass es mich staunen ließ.
Vorsichtig hob ich meine Hand und strich über sie.
„Gefällt es Ihnen?" Holte mich eine Frauenstimme zurück in die Realität.
„Sehr", antwortete ich und zog meine Hand wieder zurück.
Es war rote Seide, mit goldenen Elementen am Rand.
Ich hob meinen Kopf und sah sie an: „Ich hätte gerne 118 inch."
Mit einem Nicken machte sie sich daran die Seide abzurollen.
„Und bitte 98 inch von dem blauen Stoff."
Auch dieser Bitte kam sie sofort nach.
Sie legte die Seide vorsichtig zusammen und ich gab ihr eine meiner Goldmünzen.
Als sie das sah wurden ihre Augen plötzlich groß: „Das ist zu viel. Die Stoffe sind nur drei Silberpfennige wert. Damit kann ich nicht tauschen."
„Nehmen sie es einfach an und belassen sie es dabei", sagte ich lächelnd.
Zögernd gab sie mir die Stoffe und steckte die Münze in einen Beutel.
„Auf Wiedersehen", verabschiedete ich mich.
Die Frau hob ihren Blick und lächelte mich bedacht an.
Doch etwas anderes schweifte ebenfalls in ihrem Blick mit, Misstrauen.
Es kam wohl nicht so häufig vor, dass jemand mit einer Goldmünze tauschte.

Ich drehte mich um und ging zu Bilbo, der an dem Stand voller Gewürze stand.
Er unterhielt sich angeregt mit dem Verkäufer und nahm mich gar nicht wahr.
Ich schaute zurück zu den Stoffen und sah, dass sich die Frau nicht mehr hinter ihrem Stand befand.
Verwundert blickte ich um mich.
Sie hielt sich an einem anderen Verkaufstand auf und tuschelte mit einem Hobbit.
Ihr Blicke huschten immer mal wieder zum mir.
„Bist du bereit?"
Bilbos Frage brachte mich dazu ihn wieder anzuschauen.
Lächelnd nickte ich ihm zu und wir setzten uns in Bewegung.

„Bilbo?" Rief ich durch das Haus: „Könntest du mir vielleicht eine Nadel und Pfaden geben?"
Der Hobbit kam um die Ecke gesaust und hielt beides in der Hand: „Natürlich."
Dankend nahm ich es an und setzte mich zurück an den Tisch, an dem bereits die Stoffe lagen.
Er war dabei wieder zu verschwinden, da fiel mir etwas ein: „Und... vielleicht eine Schere?"
„Kommt sofort", wieder verschwand er und man hörte, wie er begann zu kramen.
Nach kurzer Zeit kam er zurück und gab mir die Schere.
„Ich danke dir."

Zwei Wochen wird vermutlich erst einmal nichts mehr kommen. Es hat seine Gründe und ich hoffe ihr versteht das :)
Ach und wir sind 1Tsd!
Dankeschön.
Und ein großes Dankeschön an alle die, die regelmäßig voten :)
Lg OntiaZiadre

Meleth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt