Als wir schließlich in Thal ankommen, blicke ich mich bewundernd um.
Die Stadt ist zwar zerstört, dennoch strahlt sie diese unfassbare Schönheit aus.
Auch Bard schaut sich um.
Doch sein Blick ist eher suchend, als bewundernd.An einer Treppe hält er an und hilft den Menschen hinauf: „Kommt. Kommt geht weiter."
Ich bleibe ebenfalls stehen.
„Herr! Hier hinauf", höre ich Alfrid rufen.
Sofort setzt sich Bard in Bewegung und folgt seinen Rufen.
Nur ich lasse mich weiter mit dem Strom ziehen.
Als wir an einem großen Platz ankommen, der sicherlich früher einmal als Marktplatz verwendet wurde, lasse ich mich auf einen großen Stein fallen.
Erschöpft strecke ich meine Bein aus und lehne mich zurück.Ein kleines Räuspern bringt mich dazu wieder die Augen zu öffnen.
Tilda und Sigrid stehen vor mir und schauen mich leicht schüchtern an: "Verzeihung. Wir hätten eine Frage."
Sofort setzte ich mich gerade hin und lächle die zwei aufmunternd an: "Fragt ruhig."
Unsicher fährt Sigrid mit ihrem Fuß Kreise in die Erde.
"Was ist das zwischen dir und unserem Vater", platzt es hingegen sofort aus Tilda heraus.
Verdutzt schaue ich die beiden an: "I-I-ch weiß nicht so genau."
Zum Glück kommt in dem Moment Bard wieder zu uns und befreit mich aus der unangenehmen Situation.
"Sie haben es überlebt. Thorin und seine Männer leben", verkündet er.
Bard dreht sich von uns weg und zu den Menschen: "Schlagt hier das Nachtlager auf! Sucht euch einen Unterschlupf und macht ein paar Feuer."
Überrascht springe ich auf.
Ich muss zu ihnen sofort.
Schnell setzte ich mich in Bewegung und Bard scheint wohl zu merken, was ich vor habe, da er mich am Arm packt und zurück zieht: "Du bleibst hier."
Verwirrt drehe ich mich um, doch als ich sein Lächeln sehe, verstehe ich sofort.
Er zieht mich ruckartig zurück, sodass ich an seine Brust pralle.
"Nicht", flüstere ich leise.
Er beginnt zu nicken, bevor er mir einen leichten Kuss auf die Wange gibt.
Bard nimmt meine Hand in seine und drückt diese kurz, bevor er sich Schalen und Töpfe nimmt, um diese zu verteilen.Ich schaue um mich.
Überall liegen verwundete oder erschöpfte Menschen.
Der Anblick lässt mich traurig werden und noch trauriger macht es mich, dass sie sich von mir nicht helfen lassen.Kurzer Hand drehe ich mich um und besteige einen der Türme.
Ich kann genau zu einer großen Mauer schauen.
Sie ist vor dem Berg eingelassen und es brennen Feuerschalen.Die Nacht bricht langsam herein.
An manchen Ecken brennen Kerzen, die es mir ein wenig vereinfachen Bard zu finden.
Er führt mich zu einem Platz, an dem wir uns gemeinsam niederlassen.
Schützend legt er seine Arme um mich.
Schnell schlafe ich ein.Am nächsten Morgen wache ich von dem Trubel auf, der herrscht.
Verwundert trete ich auf den Platz und sehe einen Karren voller Essen, so wie viele Elben in goldenen Rüstungen.
Ich weiß, dass es ein Elben Heer ist, mit Thranduil dem König an der Spitze.
Er ist ebenfalls vor Ort.Mit langsamen Schritten gehe ich auf die Mauer von Elben zu.
Sofort bildet sich eine Gasse, die es mir vereinfacht hindurch zu kommen.
Ich kann sehen, wie sich die Menschen auf das Essen stürzten.Verwirrt suche ich nach Bard.
Dabei muss ich mich durch die Menschenmenge drängeln und werde häufiger angerempelt.
Schließlich finde ich ihn beim König, wie er sich mit ihm unterhält.
"Ich bin nicht wegen euch hier. Auch ich begehre etwas, was sich in diesem Berg befindet."
Seine Worten reichen schon, um mir ein ungutes Gefühl in die Bauchgegend zu holen.
Unsicher schaue ich Bard an, der kurz meinen Blick erwidert.
Thranduil treibt seinen Hirsch an, auf dem er sitzt, und gibt den Soldaten ein Zeichen, sodass sie sich in Bewegung setzen.
Bard, gefolgt von mir, läuft ihm so schnell es geht nach.
„Wartet. Bitte wartet", ruft er immer wieder.
„Ihr zieht in den Krieg wegen einer Handvoll Edelsteine?" Frage ich ernst.
„Die Erbstücke meines Volkes werden nicht leichtfertig aufgegeben", antwortet er mir ohne mich anzuschauen.
Flehend gucke ich zu Thranduil: „Wir haben das selbe Ziel."
„Ja, auch mein Volk hat einen Anspruch auf die Reichtümer in diesem Berg", steht Bard mir bei.
„Lasst mich mit Thorin sprechen", platzt es aus mir heraus und nun würdigt mir der Elb einen Blick.
„Ihr wollt mit dem Zwerg verhandeln?" Entgegnet er monoton.
Ich trete einen Schritt auf ihn zu: „Um einen Krieg zu verhindern? JA."
Thranduils Augen wandern hin und her, bevor er leicht den Kopf neigt und seine Truppen zum anhalten bringt.
„Bringt ihr ein Pferd", befiehlt er.Ich will umdrehen und zurück zum großen Platz gehen, doch Bard hält mich am Arm fest: „Ich werde mitkommen."
„Das ist nicht nötig", beschwichtige ich.
Sein Griff wird fester um meinen Arm: „Doch."
Mein Blick verdüstert sich: „Du musst nicht auf mich aufpassen!"
„Freya. Ich will nur nicht, dass dir etwas geschieht", sagt er mit sanfter Stimme und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
Kurz schließe ich die Augen und wende meinen Kopf ab.
Ich atme nachdenkend aus und blicke wieder zu ihm.⬆️
Sachte nicke ich und ein Lächeln zeichnet seine Lippen.Im Laufschritt gehen wir zurück zum Platz, wo bereits ein weißes Pferd steht.
Vorsichtig hebt er mich auf dieses, bevor er sich hinter mich schwingt und langsam beginnt das Pferd anzutreiben.Im Galopp reiten wir zum Berg.
Die riesige Mauer lässt mich staunen und meine Augen weiten sich immer mehr.
Angestrengt blicke ich nach oben zu den Zwergen, die auf der Mauer stehen.
„Seid gegrüßt Thorin. Sohn von Thrain", beginnt Bard laut zu sagen, was mich anfangs zusammen zucken lässt: „Das ihr noch am Leben seid wagten wir nicht zu hoffen."
„Warum kommt ihr in Kriegsrüstung an das Tor des Königs unter den Berge", schallt Thorins Stimme zu uns herab.
Nun ergreife ich das Wort: „Warum verschanzt sich der König? Wie ein Räuber in seiner Höhle."
„Vielleicht, weil ich erwarte beraubt zu werden", kommt es gefährlich zurück.
„Mein Herr", beginnt wieder Bard: „um euch zu berauben sind wir nicht hier. Nur um eine gerechten Einigung Willen. Wollt ihr nicht mit uns sprechen?"
Thorin tritt von der Mauer weg, was Bard dazu bringt vom Pferd zu springen.
Vorsichtig hebt er mich ebenfalls hinunter.Zögernd treten wir an die Mauer heran, über eine kleine Brücke.
Mehrere Steine haben sich so verkeilt, sodass ein Loch in der Mauer blieb.
Ich greife Bard auf die Schulter, sodass er verwirrt anhält und ich ihn überholen kann.
Ich bin vor ihm an diesem Loch und schaue abwartend hinein.

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Meleth
Fanfiction•Es wird immer gesagt Elben lieben nur ein einziges Mal in ihrem Leben, danach nie wieder• Trotz der Probleme zwischen den beiden, müssen sie einsehen, dass es wichtig ist, von nun an Verbündete zu sein. Sie haben den selben Feind und das selbe Ziel...