"Dad, ich freue mich so hier zu sein", strahle ich breit und gehe hastig auf meinen Vater zu.
"Und ich erst. Dann wohne ich nicht mehr so alleine in dem Haus", lächelt Dad und nimmt mich liebevoll in den Arm. Ich habe ihn bestimmt eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und er hat mir so sehr gefehlt. Aber er ist nun einmal leider ziemlich beschäftigt und auch ich hatte sehr viele Prüfungen in letzter Zeit, was bei einem Abitur auch nicht verwunderlich ist. Wir hatten einfach beide viel um die Ohren.
Aber die verlorene gemeinsame Zeit werden wir jetzt nachholen. Denn ich werde ab sofort bei Dad wohnen und ich werde diesen Sommer unsere Nationalmannschaft begleiten. Einmal natürlich bei der WM selbst und dann noch im Trainingslager, welches bereits morgen beginnt.
Seit Wochen kann ich eigentlich an nichts anderes mehr denken. Denn auch die Spieler habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und mit vielen von ihnen bin ich sehr gut befreundet.Zwar ist schulisch bei mir noch nicht alles abgeschlossen, aber auf die Abiturienten Entlassung und den Abiball verzichte ich dankend. Meine Ergebnisse bekomme ich im Laufe der Woche telefonisch mitgeteilt, sodass ich nicht wieder zurück nach Berlin muss. Dafür bin ich dem Rektor echt dankbar, denn normalerweise ist er unfassbar streng und erlaubt gar nichts.
Aber ich bin mir eigentlich sicher, dass Dad seine Finger etwas im Spiel hatte. So etwas würde er natürlich nie zugeben aber ich würde es ihm natürlich zutrauen."So Schatz, komm doch erstmal rein", lächelt Dad warm und schnappt sich einen meiner Koffer.
Die anderen zwei nehme ich und folge meinem Vater dann in sein riesiges Haus.
"Du weißt ja wo dein Zimmer ist. Ich muss leider noch einmal weg und ein paar Sachen wegen morgen klären. Wir sehen uns spätestens heute Abend", meint Dad entschuldigend.
"Kein Problem, bis heute Abend", lächel ich und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
Kurz darauf höre ich wie sich die Haustür hinter ihm schließt und dann sein Auto vom Hof fährt. Ich lasse mich seufzend auf die Couch sinken.
Einige Zeit sitze ich dort, bis ich mich dann doch aufraffen kann und zur Treppe schlurfe. Mit einem meiner Koffer beginne ich die Treppen zu erklimmen. Ich liebe dieses Haus, aber für einen Einzug ist es unpraktisch. Etwas zu groß.
Es hat drei Stockwerke und eines ist gefühlt größer als das andere. Unten sind standardmäßig Wohnzimmer, Küche und ein Vorratsraum, der so groß ist wie mein Zimmer in Berlin. Im ersten Stock befindet sich dann mein Zimmer mit einem eigenen Bad. Dann noch ein Gästezimmer und ein Gästebad. Im zweiten Stock ist das Schlafzimmer von Dad, ein Bad für ihn und sein Büro. Also eine komplette Etage bloß für ihn. Im dritten Stock sind nochmal zwei Gästezimmer und ein Bad. Und einen Keller hat das Haus auch noch, dort ist ein Fitnessraum und ein Pool.
Als ich die Tür zu meinem Zimmer aufstoße, seufze ich leise auf. Dad hat das Zimmer leer geräumt. Ich habe die meiste Zeit bei Mom in Berlin verbracht und war nur selten hier. Es war optisch schon ein paar Jahre hinter mir, viel pink und auch Einhörner waren noch vorzufinden. Das alles ändert sich aber jetzt. Dad lässt mir völligen Freiraum und ich kann alles neu einrichten. Das bedeutet aber auch, dass das Zimmer jetzt ziemlich kahl ist.
Meine Koffer stelle ich in die eine Ecke und schaue kurz in den Spiegel, der an der Wand hängt. Den werde ich mit Sicherheit behalte, auch wenn mir nicht unbedingt gefällt was ich gerade darin sehe. Ich sehe müde aus. Augenringen zieren mein Gesicht, gerade weil ich die Schminke heute mal weggelassen habe.
Meine Jogginghose und mein T-Shirt hängen locker an meinem dünnen Körper herunter. Durch den ganzen Stress der letzten Wochen habe ich das ein oder andere Kilo verloren. Zum Glück nicht an den wichtigen Stellen, aber ich persönlich finde meinen Bauch schon zu schlank und bin froh wenn ich wieder etwas mehr auf den Rippen habe.
Mein Blick löst sich wieder von dem Spiegel und fährt durch das Zimmer. Einräumen kann ich sowieso nicht viel. Morgen früh fahren wir schon wieder und vielleicht sollte ich dafür meinen Koffer packen. Mit etwas Anstrengung hebe ich meine Koffer auf das Bett und öffne sie. Eine halbe Ewigkeit sortiere ich alles, was ich für das Trainingslager gebrauchen kann, in einen der Koffer und verschließe ihn eine gute halbe Stunde später wieder.Mit dem Koffer gehe ich wieder nach unten, stelle ihn schon einmal bereit und beginne dann etwas zu kochen. Dad kommt bestimmt gleich wieder und wird dann Hunger haben. Außerdem habe ich selbst auch welchen.
Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen.
Kurze Info: Nicht alle Spieler die hier erwähnt werden waren auch bei der WM dabei aber ich wollte manche halt gerne dabei haben ;)
Ich hoffe euch gefällt die Story und Feedback ist immer gern gesehen:)
VERÖFFENTLICHT AM 05.08.2018
ÜBERARBEITET AM 02.04.2022
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Die Tochter des Trainers // Felix Götze FF
FanfictionDie Tochter des Trainers, das bin ich. Sophie Löw. Mein Dad, Joachim den aber alle nur Jogi nennen, trainiert die deutsche Nationalmannschaft, aber das wisst ihr bestimmt. Jedenfalls habe ich bisher immer bei meiner Mum gelebt aber nun ziehe ich zu...