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"Das ist mein Bruder, da sollte ich vielleicht ran gehen", lächelt Felix leicht und schaut auf sein Handy Display. Ich nicke kurz und nehme einen Schluck meines Wassers. Wir haben es uns für den Vormittag etwas auf dem Balkon gemütlich gemacht. Später wollen wir vielleicht noch eine Wanderung unternehmen, aber da sind wir uns noch nicht ganz sicher.

"Hey Mario, was gibt's?", begrüßt Felix seinen Bruder am Telefon und neugierig höre ich mit zu. Naja, ich verstehe nur Felix seinen Teil, aber irgendwie reicht das schon. "Ja ich bin gut angekommen, wir haben heute morgen alles geklärt"

Dabei schaut er lächelnd zu mir und ich schenke ihm ein Strahlen zurück. Entspannt rutsche ich etwas tiefer in den Stuhl und wende mein Gesicht der Sonne zu. Glücklicherweise scheint sie um diese Zeit fast direkt auf den Balkon.

"Sophie ging es gestern Abend nicht so gut..... Nein, sie hatte dafür sicherlich keinen Kopf. Mit Empfang ist es hier sowieso etwas schwierig..... Die drei sollen nicht gleich durchdrehen, ich bin schließlich hier", höre ich die nächsten Sätze von Felix und am Ende lacht er leicht auf.

"Die Jungs machen sich Sorgen", formt er mit seinen Lippen, als ich zu Felix schaue. Ich hatte mich tatsächlich schon einige Zeit nicht mehr gemeldet, mein Kopf war völlig woanders. Ich denke das ist verständlich.

"Nein, Mario hör zu. Es gab einen Autounfall, Sophie war dort. Ein kleiner Junge ist in ihren Armen gestorben.... Genau, das kannst du laut sagen", meint Felix zerknirscht und schaut mitleidig zu mir herüber.

"Ich sags ihr. Wir hören voneinander", meint mein Freund noch kurz und legt das Handy dann wieder zur Seite. Fragend schaue ich ihn an.

"Also erstmal die Jungs machen sich Sorgen, du solltest dich bei ihnen melden. Und außerdem meinte mein Bruder, dass ich dir ausrichten soll, dass du mit Sicherheit alles richtig gemacht hast und nichts weiter hättest tun können. Es war nicht deine Schuld, sondern Gott wollte seinen Engel zurück haben", meint Felix und denkt angestrengt nach, während er Marios Worte wiedergibt.

"Danke", lächel ich sanft. "Ich schreib schnell den anderen"

Mit diesen Worten stehe ich auf und verschwinde in der Hütte. Mein Handy liegt noch in der Küche und als ich darauf schaue sehe ich einige verpasste Anrufe und eine ganze Menge an Nachrichten. Ich öffne den Chat von uns vier und mache eine Sprachnachricht, in der ich Ihnen alles erkläre. Das es am Ende etwas mehr als 10 Minuten sind tut mir zwar leid, aber sie werden es schon überleben.

Mein Handy lege ich danach wieder zurück auf die Küchenzeile und will zurück zu Felix auf den Balkon gehen, doch als ich mich umdrehe steht er bereits hinter mir. Leicht zucke ich zusammen, was meinen Freund zum Lachen bringt.

"Ich dachte wir könnten vielleicht los und eine Runde wandern", schlägt er dann lächelnd vor und legt sanft seine Hand an meine Hüfte. Zustimmend nicke ich, das ist eine gute Idee.

"Bitte leg beide Hände an das Lenkrad", murmel ich und lege seine Hand von meinem Bein herunter, als er sie im Auto dort ablegt. Sofort umschließt auch seine rechte Hand das Lenkrad und ich fühle mich sofort etwas beruhigter. So hat er deutlich mehr Kontrolle über das Auto.

"Natürlich mein Schatz", lächelt Felix mich sanft an und konzentriert sich dann wieder komplett auf die Straße.

"Hast du dich schonmal bei Jogi gemeldet? Oder bei deiner Mutter?", fragt er nach ein paar ruhigen Minuten und leise seufze ich auf. Ich hatte mich noch nicht bei den beiden gemeldet. Die beiden denken ich wäre immer noch auf Ibiza, aber ich weiß auch nicht wirklich ob ich ihnen alles erzählen kann. Dad und Mom würden sich unfassbare Sorgen machen um mich und auf Felix wären sie vermutlich auch nicht mehr sonderlich gut zu sprechen.

Die Tochter des Trainers // Felix Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt