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München gegen Augsburg. Seit ich in das Taxi gestiegen bin, das mich zum Stadion fährt, schlägt mein Herz wie verrückt und ich bin furchtbar nervös. Jo hat mich schon den ganzen Morgen versucht zu beruhigen, doch so wirklich bringt das nichts. Ich werde heute Felix wieder sehen und hoffe so sehr, dass wir nochmal miteinander reden.

Als das Taxi hält sehe ich schon die ganzen Reporter vor dem Eingang stehen. Mein erster Auftritt in der Öffentlichkeit seit ich wieder in Deutschland bin. Das wird ja was werden. Schnell bezahle ich den Taxi Fahrer, greife nach meinem Rucksack und meiner Jacke und steige dann aus. Sobald die Autotür zu ist geht das Blitzlicht los und ich schaue etwas weiter auf den Boden.

"Frau Löw, wie ist es zurück in Deutschland zu sein?"

"Was haben sie in Amerika gemacht?"

"Sind sie und Felix Götze noch liiert? Wann ist ihr nächster gemeinsamer öffentlicher Auftritt?"

"Was sagen sie zu den Vorwürfen, ihr Vater wäre kein guter Trainer für die deutsche Mannschaft?"

Die Fragen der Journalisten fliegen mir um den Kopf und ich beschleunige meine Schritte nur noch. Als ich an dem Security Mann vorbei bin fühle ich mich schon etwas besser und als ich im Stadion bin fühle ich mich komplett erleichtert. Jedenfalls vorerst. Wenn ich schon nur daran denke, dass Felix gleich auf dem Platz stehen wird und ich unter den Zuschauern nicht als seine Freundin sitze, zieht sich mein Herz zusammen.

Mit Lisa setze ich mich auf unsere Plätze und beginne mich auf das Spiel zu konzentrieren, als es endlich beginnt. Die Leistung der Jungs ist ganz ok, könnte deutlich besser sein. Augsburg spielt ziemlich aggressiv und sie sollten etwas besser aufpassen. Aber nach der Halbzeit in der 49. Minute schießt Robben endlich ein Tor und Bayern geht somit in Führung. Lisa und ich freuen uns natürlich, genauso wie die ganzen anderen Bayern Fans um uns herum.

Als Felix plötzlich in der 86. Minute ein Tor schießt könnte ich vor Stolz platzen und würde am liebsten aufspringen. Doch ich glaube nicht, dass das in der Bayern Ecke sonderlich gut ankommen würde. Sein erstes Tor für Augsburg!

Während Felix von seinen Kollegen überrannt wird liegt ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht und plötzlich schaut er genau in meine Richtung. Da wir fast direkt am Rand sitzen und er nicht sonderlich weit weg steht bin ich mir sehr sicher, dass er mich genau anschaut.

Sein Lächeln wird kurz noch breiter und auch meine Mundwinkel gehen in die Höhe, bevor er sich mit einem kurzen Zwinkern wieder abwendet und das Spiel weiter geht.

"Hast du das gesehen? Ich würde sagen da erwartet dich nach dem Spiel jemand an der Kabine", quietscht Lisa neben mir fröhlich und schlägt mir leicht auf den Oberschenkel.

"Ja vielleicht", murmel ich mehr zu mir selbst und meine Gefühle gerade kann man gar nicht in Worte fassen. Ich bin glücklich, ziemlich und dazu noch erleichtert. Er hat mich angeschaut mit einem Strahlen!

"Hast du dieses Tor gesehen? Und das Strahlen danach? Er ist ja so perfekt", fange ich plötzlich an und schwärme Lisa ein bisschen von Felix vor.

"Hol ihn dir zurück, Süße. Ich werde zu den anderen gehen, die ärgern sich bestimmt", lächelt mich Lisa an als wir auf dem Weg zu den Kabinen sind. Kurz nicke ich mit einem Strahlen zurück und dann trennen sich unsere Wege. Tief atme ich durch und lehne mich dann gegen die Wand neben der Kabine. Die meisten sind noch draußen auf dem Feld und jedes Mal wenn ein Spieler kommt steigt mein Puls, weil ich denke, dass es Felix ist.

"Hey", höre ich plötzlich Felix Stimme und ich hebe wieder meinen Blick, den ich für nur wenige Sekunden gesenkt habe. Er steht genau vor und ich schaue direkt in seine Augen. Ein zaghaftes und unsicheres Lächeln liegt auf seinen Lippen.

Die Tochter des Trainers // Felix Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt