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"Er ist uns leider entwischt aber wir fahren gleich zu meinen Eltern und erzählen ihnen alles, ja? Dann können wir ihn natürlich auch sofort anzeigen", meint Mario zaghaft, nachdem Marco und ich eine Ewigkeit einfach im Flur stehen und uns in den Armen liegen.

"Und ich werde Felix Bescheid sagen, dass er auch kommen soll", ergänzt Mario und ich wende meinen Blick zu ihm, bevor ich kurz nicke.

"Komm erstmal mit ins Wohnzimmer und erzähl uns alles in Ruhe. Roman meinte nur du wirst belästigt, er würde vor der Tür stehen und wir sollen dich retten", murmelt Marco, löst sich von mir und fährt sich mit seiner Hand schnell über die Augen.

Zwar sind die Tränen so verschwunden. Aber seine Augen sind immer noch rot und glasig.

"Ich glaub Jule ist noch am Handy", murmel ich und schaue hinter mich in den Fitnessraum, wo mein Handy irgendwo am Boden liegt.

"Ich bring es mit. Geht ihr ins Wohnzimmer", meint Mario und dankend nickt Marco ihm zu, bevor er mich sanft hinter sich her in das Wohnzimmer zieht. Mein bester Freund lässt sich auf das Sofa fallen und zieht mich auf seinen Schoß, bevor er fest seine Arme um mich schlingt und ich leise vor mich hin weine.

Als Mario mit meinem Handy kommt ist Jule tatsächlich noch am Handy und kurz redet er etwas mit Marco. Dann wollen sie jedoch von mir hören was genau passiert ist. Eher ungerne erzähle ich ihnen die Story und alles was im Haus der Familie Götze passiert ist. Aber ich weiß selber das ich das muss.

Marco schließt mich nur noch fester in den Arm als ich alles erzählt habe und auch Mario legt einen Arm um mich.

"Es tut mir so leid, Sophie. Ich hatte keine Ahnung, dass er so ist und das so etwas passieren würde", murmelt Mario unsicher und zaghaft.

"Es ist nicht deine Schuld", lächel ich schwach und Marco fährt mir sanft durch die Haare.

"Wir fahren jetzt zu deinen Eltern und dann kommt Felix auch dahin. Wenn sie darüber informiert sind fahren wir sofort zur Polizei und erstatten Anzeige", beschließt Marco, schaut kurz zu seinem besten Freund und dann wieder zu mir. Während der Fahrt sagt Mario seinem kleinen Bruder Bescheid, der ziemlich verwirrt scheint, da Mario das Thema am Telefon nicht anspricht und Felix somit keine Ahnung hat um was es geht.

Schweigend steige ich aus dem Wagen aus als er vor der Familie Götze zum stehen kommt. Die gesamte Fahrt habe ich kein einziges Wort gesagt. In meinem Kopf spielen sich die Szenen ab, die hätten passieren können. Und dieses befremdliche, unangenehme Gefühl in mir ist auch ziemlich stark.

Die ganze Zeit bin ich angespannt und habe Angst, dass der Kerl hier gleich wieder auftauchen könnte. Er ist einfach überall, habe ich jedenfalls das Gefühl. Und gerade in diesem Haus hat alles angefangen.

Marios Mutter ist ziemlich verwirrt als wir vor der Tür stehen und Mario dann auch noch seinen Vater her holt.

"Wir warten nur noch auf Felix", meint er und stellt Wasser auf den Tisch vor uns. Marco hat unter dem Tisch nach meiner Hand gegriffen und versucht mich damit etwas runter zu bringen und abzulenken. Meine Gedanken sind allerdings ganz wo anders und auf die jetzige Situation kann ich mich eher weniger konzentrieren.

"Felix kommt auch? Was ist denn bloß passiert?", meint Marios Mom überrascht und wirkt ganz schön nervös, was mir ziemlich leid tut. Mario versucht sie zwar etwas zu beruhigen, aber das ist sowieso sinnlos. Bis Felix da ist herrscht überwiegend Schweigen im Raum und diese unerträgliche Stille erdrückt mich fast.

Die Haustür fällt laut ins Schloss und sofort erhebe ich mich von meinem Platz. Marcos Hand rutscht aus meiner und ich gehe meinem Freund schnell entgegen. Im Eingang zum Wohnbereich kommt er auch zügig auf mich zu und schnell schlinge ich meine Arme um ihn und drücke mich fest gegen seinen Körper.

Mein Freund scheint etwas überfordert, legt jedoch schützend seine Arme um mich und gibt mir einfach den Halt, den ich brauche. Sein Kinn legt er sanft auf meinen Haaren ab und fährt mit seiner Hand über meinen Rücken.

"Willst du erzählen was passiert ist?", fragt er nach ein paar Minuten ruhig und zaghaft nicke ich. Felix löst sich leicht von mir, aber nur so leicht, dass wir wieder zu dem Tisch gehen können. Gemeinsam setzen wir uns auf einen der Stühle, Felix zieht mich wieder fest an sich.

Mit Marcos und Marios Unterstützung erzählen wir alles was passiert ist und am Ende sitze ich mit Tränen überlaufenden Wangen auf Felix Schoß und zittere leicht, was mir ehrlich gesagt ziemlich unangenehm ist immerhin sind seine Eltern ja auch hier. Aber diese ganzen Bilder im Kopf und was noch alles hätte passieren können machen alles nur noch schlimmer.

"Schatz, es tut mir so leid", murmelt Felix mitfühlend und sieht selber ziemlich verletzt aus.

"Wir werden jetzt zur Polizei fahren und ihn anzeigen!", meint Felix Vater entschlossen, steht von seinem Stuhl auf und hat bereits die Autoschlüssel in der Hand. Er sieht wütend und ziemlich angespannt aus. Auch seine Mom steht auf, nickt ebenfalls entschlossen und schaut mich traurig an.

"Sophie, es tut mir schrecklich leid. Es gab vor ungefähr zehn Jahren einen ähnlichen Vorfall, dafür hat er eine hohe Geldstrafe und eine einstweilige Verfügung bekommen. Seitdem war nie wieder etwas. Wir konnten ja nicht wissen, dass er wieder damit anfängt, sonst hätten wir ihn niemals in deine Nähe gelassen", meint sie und ich merke wie Felix sich plötzlich unfassbar anspannt.

"Er hat sowas schonmal gemacht? Und dann lasst ihr ihn in dieses Haus? Und zwar auch noch wenn meine Freundin da ist?", meint Felix verständnislos und wütend. Sofort lege ich meine Hand sanft auf seine Brust und drücke ihn etwas zurück in den Stuhl, wodurch er wieder durchatmet. Sein Blick ist angestrengt, er ist wütend und irgendwo sieht er auch verletzt aus.

"Felix, hör auf! Es ist nicht ihre Schuld und damit konnte ja nun wirklich niemand rechnen! Ann hat er schließlich auch nie etwas getan", mischt sich Mario sofort ein und schaut warnend seinen kleinen Bruder an, der scheinbar wieder etwas runter kommt.

"Dieses mal werden wir dafür sorgen, dass er die höchst mögliche Strafe in so einem Fall erhält. Das wird nie wieder vorkommen und in dieses Haus wird er keinen einzigen Schritt mehr setzen", murmelt Felix Vater und geht dann in den Flur. Felix und ich folgen den zwei, während Mario und Marco hier warten. Wir sollten nicht mit so vielen Leuten auf der Polizeiwache erscheinen, schon gar nicht wenn jeder bekannt ist. Außerdem darf diese Story auf gar keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen.

Es ist momentan genug los. Alleine Dad ist jeden Tag in den ganzen Magazinen, ich muss dort nicht auch noch auftauchen. Erst recht nicht mit so etwas.

Marco gefällt es natürlich überhaupt nicht hier zu bleiben, aber mit meiner Anweisung, dass er Jule die neusten Infos übermitteln soll und Jo überhaupt mal darüber informieren soll bleibt er dann doch im Haus. Jo hat noch gar nichts davon mitbekommen und ich glaube er wird auch ganz schön sauer wenn er das hört.

Was haltet ihr von der ganzen Sache?

Lasst gerne Feedback da! <3

Die Tochter des Trainers // Felix Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt