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Erschöpft steige ich in den Wagen, der mich und Dad vom Flughafen zum Hotel bringen wird. Übermorgen haben wir das Testspiel gegen Serbien und drei Tage später beginnt dann die EM Qualifikations Phase. Es waren stressige vergangene zwei einhalb Monate.

Wie versprochen bin ich nach Paris gereist und habe zwei Wochen mit Jule verbracht, bis ich wieder in Deutschland gebraucht wurde. Dad brauchte mich für eine Woche zuhause und danach bin ich dann hauptsächlich bei Felix in Augsburg gewesen. Zwischenzeitlich, wenn es wirklich wichtig war, musste ich dann doch nochmal wenige Tage irgendwo hinreisen aber im Großen und Ganzen haben wir das ganz gut hinbekommen.

Ich bin trotzdem vor der Anreise zu Dad um nochmal die letzten Sachen abzuklären und wir sind dann gemeinsam von zuhause nach Wolfsburg geflogen. Schon wieder fliegen und es war mal wieder grauenvoll. Auch wenn ich oft über den Wolken bin, daran gewöhnen werde ich mich wohl nie. Meine Flugangst wird vermutlich niemals verschwinden.

Aber die Vorfreude kompensiert meine momentane Erschöpfung ganz gut. Einige der neuen Spieler habe ich schon persönlich kennengelernt oder sie am Telefon gehabt.

"Komm Schätzchen, wir sind da", stupst mich mein Vater und leicht verschlafen öffne ich meine Augen. Ich wollte mich eigentlich nur etwas ausruhen aber scheinbar bin ich gleich ganz eingeschlafen. Das Auto steht tatsächlich schon und ich sehe jetzt schon die ganzen Reporter vor dem Hoteleingang stehen. Na klasse, das ist ja wieder genau nach meinem Geschmack.

Seufzend setze ich meine Sonnenbrille auf, um nicht ganz so müde auszusehen und richte meine Haare noch kurz etwas, bevor ich gemeinsam mit Dad aussteige. Der Fahrer gibt uns unsere Koffer und dann machen wir uns auf den Weg. Das Blitzlichtgewitter ist wirklich wieder schrecklich und uns werden tausende Fragen zugeworfen. In dem ganzen Stimmengewirr versteht man nicht eine.

Ich bin mehr als erleichtert als ich in die Hotellobby trete und endlich die Stimmen der Reporter nicht mehr zu hören sind. Dad und ich begrüßen kurz das Hotelpersonal, welches sich zum Empfang aufgestellt hat und dann verschwindet mein Vater in seinem Zimmer.

Ich warte jedoch in der Lobby auf Felix, der nur wenige Minuten nach uns hier eintreffen müsste. Da ich Co Trainerin bin und ein gewisses Mitbestimmungsrecht habe konnte ich dafür sorgen, dass wir ein gemeinsames Zimmer erhalten. Von diesem Glück weis mein Freund aber noch nichts.

"Hey Sophie, wie schön dich zu sehen", kommt Julian Brandt mir entgegen und öffnet seine Arme.

"Hey Julian! Ich freue mich so mit dir zu arbeiten", strahle ich zurück und lächelnd umarmen wir uns kurz, bevor wir uns wieder lösen.

"Wartest du auf jemanden?", fragt er mich neugierig und stellt sich neben mich. Mit einem kurzen Handgriff nimmt er seine Sonnenbrille ab. Ihn stört das Blitzlichtgewitter manchmal auch ganz schön.

"Ich warte auf Felix. Er müsste auch gleich kommen", beantworte ich lächelnd seine Frage "Hat sich einer der neuen Spieler mal bei dir gemeldet?"

Es kommt öfter vor, dass die Neuen die etwas älteren anschreiben und nach Tipps, ihrer Meinung oder sonstiges fragen. Vielleicht hat sich ja jemand bei Julian gemeldet.

"Ja tatsächlich, Robin Koch hat sich bei mir gemeldet. Er ist ziemlich nett und ich denke mit ihm kann man gut arbeiten. Mal schauen wie das mit den anderen so ist", lacht Julian leicht und schaut mich mitfühlend an. Gut möglich, dass das Team jetzt durch das frische Blut etwas chaotischer und wilder wird.

"Ich krieg die schon in den Griff", lache ich leicht zurück. Innerlich hoffe ich aber, dass einfach alles harmonisch bleibt und das Team ruhig und gelassen ist. Natürlich auch nicht zu gelassen, wir wollen schließlich auch gewinnen.

"Hey mein Schatz. Hallo Julian", stößt Felix plötzlich dazu und sein Arm legt sich um meine Hüfte. Ein sanfter Kuss landet auf meiner Wange und der andere Spieler erhält ein strahlendes Lächeln. Felix hat gute Laune.

"Wollen wir hoch?", frage ich Felix lächelnd nach einem kleinen Smalltalk Gespräch und zustimmend nickt mein Freund. Wir verabschieden uns kurz von Julian und gehen dann gemeinsam nach oben.

"Wo ist denn dein Zimmer?", fragt mich der blonde Augsburger neugierig und schließt seinen Arm noch etwas fester um meine Hüfte.

"Ich habe ein Doppelzimmer rausschlagen können", lächel ich ihn an und sofort fangen seine Augen an nur noch mehr zu strahlen als sowieso schon. Wenn er so gute Laune hat ist auch meine Stimmung immer besonders gut und in den letzten Wochen war das meistens der Fall. Es ist wirklich wunderbar harmonisch zur Zeit.

"Perfekt. Ich hatte schon Angst, wir haben zu wenig Zeit für uns aber das sollte dieses Problem verhindern", grinst er und gibt mir kurz einen Kuss auf die Lippen, bevor er unsere Zimmertür öffnet und wir eintreten.

Das Zimmer ist wirklich unfassbar schön aber gut wir haben immer sehr edle Hotels und da kommt eben auch ein gewisser Luxus mit sich. Deswegen haben wir auch ein sehr großes Badezimmer, mit einer Badewanne. Die wird die Tage sicherlich mal benutzt.

"Zieh dich um, lass uns noch ein bisschen auf dem Gelände schlendern bevor es zum Essen geht", lächelt mich Felix an und schlingt seine Arme von hinten um meinen Körper. Während mein Blick über die Hotelanlange fährt, die man von unserem Fenster aus sehen kann, verteilt mein Freund kleine Küsse auf meinem Hals und zaubert somit ein Lächeln auf mein Gesicht.

"Hört sich nach einer guten Idee an", stimme ich seinem Vorschlag zu und löse mich leicht lachend aus seiner Umarmung. Felix hat zwar vorgeschlagen ich solle mich umziehen aber er scheint nicht begeistert zu sein, dass er mich dafür los lassen muss. Ich wechsel mein Flug Outfit gegen eine Jeans und eine Bluse. In den Klamotten nach einem Flug fühle ich mich immer etwas unwohl.

Händchen haltend verlassen Felix und ich unser Zimmer und dann auch das Hotel, um auf dem Außengelände etwas herum zu gehen. Ein Spielfeld ist natürlich standardmäßig auch vorhanden und aus der Entfernung sieht man bereits drei Spieler etwas rumkicken. Engagiert.

"Die Neuen, fleißig wie eh und je", grinst Felix als wir Waldschmidt, Stark und Koch ausmachen können.

"Dir ist bewusst, dass du auch fleißig sein musst? Nur weil ich Co Trainerin bin mache ich keine Unterschiede. Während des Trainings bist du nur einer von vielen Spielern für mich", necke ich meinen Freund und schaue ihn grinsend an.

"Schade, ich dachte schon, dass ich mich etwas zurück lehnen kann", meint Felix sarkastisch und gibt mir dann wieder einen Kuss auf die Wange.

"Habt ihr kein Zimmer oder was?", ruft jemand hinter uns und zwei Männer fangen an zu lachen. Als wir uns umdrehen sehen wir Timo und Manu hinter uns gehen. Kurz halten wir an und warten auf die zwei.

"Vorsicht, ich bin eure Co Trainerin", drohe ich den zwei lachend und sofort verstummt ihr Lachen.

"Das kann ja lustig werden", meint Timo, verdreht sarkastisch seine Augen und nimmt mich dann lächelnd in den Arm. Auch Manu begrüßt mich kurz mit einer Umarmung und dann gehen wir zu viert weiter.

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Die Tochter des Trainers // Felix Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt