"Mach sie fertig", lächel ich Jo an, gebe ihm noch kurz einen Kuss auf die Wange und gehe dann zu der Seitenbank, auf die ich mich fallen lasse.
In wenigen Minuten beginnt das Spiel gegen Serbien. Ich bin schon etwas aufgeregt. Vier Spieler geben heute ihr Debüt und es ist das erste Spiel mit mir als Co Trainerin. Ich hoffe einfach es läuft alles gut!
"Hey, bleib locker Süße. Das wird alles", lächelt mich Jule aufmunternd an und legt seine Hand auf mein Bein. Von unserer Gruppe steht nur Jo von Anfang an auf dem Platz, vielleicht werden die anderen später noch eingewechselt.
"Ich hoffe mal", lächel ich nervös zurück und spüre wie Felix neben mir nach meiner Hand greift und unsere Finger miteinander verschränkt. Lächelnd schaue ich zu ihm herüber und entspanne mich sofort etwas, als ich seinen weichen Blick sehe.
Kurz gibt er mir einen Kuss auf die Wange und wendet seinen Blick dann auf das Spielfeld, wo die Mannschaften nun einlaufen. Auch ich richte meine Aufmerksamkeit auf die Mannschaft und versuche entspannt zu bleiben.
Nach dem Anpfiff ist es ein paar Minuten relativ langweilig aber in der 12. Minute wendet sich plötzlich alles und Jovic schießt für Serbien ein Tor.
"Was? Nein", meine ich leicht enttäuscht und rutsche tiefer in den Sitz. Schon so früh ein Tor. Ich meine wir haben genug Zeit das zu überholen aber es ist unfassbar ärgerlich. An Manus Haltung sehe ich ganz genau, dass auch ihn das unfassbar ärgert, verständlich.
"Wir haben noch genug Zeit die abzuziehen. Bleib locker", meint Jule völlig entspannt und lehnt sich locker zurück. Er scheint absolut zuversichtlich, ich werde ihm einfach mal Glauben schenken.
Aber das Spiel läuft ziemlich enttäuschend weiter. Wirkliche Torchancen ergibt sich für kein Team und die Mannschaft scheint leicht geknickt als sie in die Halbzeit gehen. Gerade die Jungen. Sie dürfen jetzt auf keinen Fall aufgeben. Positive Haltung!
Ich meine Jule hat Recht. Wir haben noch die Chance. Eine ganze Hälfte liegt noch vor uns. Die Spieler dürfen bloß nicht den Mut verlieren.
"Ich gehe kurz in die Kabine", informiere ich meine Sitznachbarn und lasse Felix Hand los um aufzustehen. Die Jungs nicken mir kurz zu und ich gehe zügig in die Kabine. Die Mannschaft sitzt auf den Bänken rum, die meisten unterhalten sich und machen irgendwelche Pläne. Das macht einen guten Eindruck.
"Hey", lächelt mich Jo an und legt seine Hand um meinen Oberarm. Er schaut mich etwas erschöpft an.
"Hey, alles gut bei dir? Du hast super gespielt", erkundige ich mich und mustere ihn aufmerksam.
"Etwas erschöpft, aber ich tank jetzt ordentlich Kraft. Danke, aber es hat nicht gereicht. Gleich versohlen wir denen den Arsch", meint mein bester Freund entschlossen und bringt mich leicht zum Lachen damit.
"Sehr gut, ich glaub an euch. Ich werde mich mal mit den Neuen unterhalten", lächel ich Jo sanft an und gehe zu der kleinen Gruppe der neuen Spieler rüber. Sie sehen etwas geknickt aus, und das werde ich mit Sicherheit nicht zulassen.
"Hey Jungs, ihr spielt super", lächel ich die Runde aufmunternd an und stelle mich dazu. Sofort schauen alle zu mir und lächeln leicht gezwungen.
"Naja die Serben führen immer noch", meint Klostermann seufzend.
"Ihr habt noch 45 Minuten. Das schafft ihr, ich glaube an euch. Genauso wie mein Vater. Die Trainer, die Fans und die anderen Jungs stehen alle hinter euch und sind zuversichtlich!", versuche ich die Runde aufzumuntern.
"Wenn wir das verhauen werden sie nicht mehr hinter uns stehen", seufzt Tah auf.
"Jungs, ihr steht da draußen auf dem Platz für euer Land. Und das das erste Mal. Seid stolz darauf wie weit ihr gekommen seid. Viele träumen davon, da draußen auf dem Feld zu stehen. Ihr habt es geschafft, also zeigt es den Serben! Ich glaube an euch und das solltet ihr auch tun", versuche ich diese Gedanken auszutreiben und lege meine Hand aufmunternd auf Tahs Schulter.
Sie sehen etwas zuversichtlicher aus und für mich ist es an der Zeit wieder zurück zur Bank zu gehen.
"Tretet den Serben in den Hintern!", rufe ich noch kurz bevor ich die Kabine wieder verlasse und zurück zu meinem Platz gehe.
"Und? Alles gut da drin?", fragt mich Marco als ich mich wieder setze.
"Ja denke schon. Die Neuen sahen etwas geknickt aus aber ich bin zuversichtlich, dass das jetzt was wird", beantworte ich seine Frage und verfolge dann das Spiel, dass wieder beginnt.
In der 69. Minute schießt Leon endlich ein Tor für uns und Erleichterung macht sich in mir breit. Das kann durchaus noch was werden. Doch leider bleibt es dabei. Am Ende gehen die Mannschaften mit einem 1 zu 1 vom Platz. Mein Gott, es hätte deutlich schlimmer enden können. Ein Unentschieden ist immer noch besser als verloren zu haben.
"Sehr gut Leon, war ein schönes Tor", lächel ich den Spieler in der Kabine an und umarme ihn kurz, da er seine Arme aufhält.
"Danke Sophie. Leider nicht genug für einen Sieg aber nächstes Mal wird's was", lächelt er zurück und zieht sich dann sein Trikot über den Kopf, bevor er in der Dusche verschwindet.
Ich unterhalte mich kurz mit einigen Spielern, gebe ein paar Tipps für die nächsten Spiele und lasse die Jungs dann wieder alleine, damit sie sich in Ruhe fertig machen können.
Im Bus lasse ich mich auf einen Platz fallen und ziehe mein Handy hervor. Ein kurzer Blick in die sozialen Medien bestätigt mir das, was ich sowieso bereits vermutet habe. Alles ist voll mit dem Spiel, jedenfalls bei den Seiten denen ich folge.
Einige sind gut gestimmt, da wir nicht verloren haben und bei einem Unentschieden gibt es schließlich immer eine Steigerung nach oben. Andere wiederum sehen schon schwarz. Meine Güte, ein Unentschieden bringt uns nicht um oder versaut gleich alles.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Gruppenführer werden. Das traue ich den Jungs sowas von zu.
"Hey", lächelt mich Felix an und lässt sich seufzend auf den Platz neben mir fallen. Lächelnd richte ich meine Aufmerksamkeit auf meinen Freund und greife nach seiner Hand.
"Bist du müde?", fragt er mich sanft und fährt mit seiner freien Hand leicht über meine Wange, während seine Augen mich aufmerksam mustern.
"Ein bisschen vielleicht", lächel ich sanft zurück und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Ich meine es ist schon etwas später und der Tag war ziemlich lang. Aber ich werde mich gleich noch mit Dad zusammen setzen müssen und das Spiel schon einmal anfangen zu analysieren. Immerhin ist in wenigen Tagen schon das Spiel gegen die Niederlande und dort sollten wir glänzen.
Schweigend lehnt Felix leicht seinen Kopf gegen meinen und fährt mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Der Bus füllt sich und um uns herum nehmen immer mehr Spieler Platz. Es wird lauter, aber das stört mich wenig.
Meine Augen sind geschlossen und bevor sich der Bus überhaupt in Bewegung gesetzt hat blende ich alles um mich herum aus und werde in einen tiefen Schlaf gezogen.
Durch einen Ruck und leichtes Schaukeln werde ich wach und öffne verschlafen meine Augen. Ich schaue von unten in Felix Gesicht, der mich gerade aus dem Bus trägt. Lächelnd schließe ich meine Arme etwas fester um seinen Nacken und lehne meinen Kopf sanft gegen seine Brust. Ich bin wirklich müde, aber trotzdem ist der Tag noch nicht zu ende.
"Schatz, ich muss noch zu Dad", murmel ich als Felix gerade auf den Flur mit unserem Zimmer abbiegen will. Doch mein Freund schaut mich nur kurz an und geht dann weiter.
"Ich hab das geklärt, ihr macht das morgen", lächelt er, während er etwas Probleme hat unsere Zimmertür zu öffnen. Es ist schon etwas erleichternd und ich freue mich gleich im Bett sein zu können. Aber andererseits sind solche Analysen ja auch immer wichtig. Und für mich als Co Trainerin sollten sie Priorität haben.
"Mach dir keine Gedanken, ich seh an deinem Blick du grübelst schon wieder zu viel", lächelt mein Freund sanft und legt mich auf unserem Bett ab. Lächelnd beugt er sich über mich und verschließt unsere Lippen. Sofort schleicht sich auch ein Lächeln auf meine Lippen und meine Hände legen sich in meinen Nacken. Die Müdigkeit ist nicht mehr ganz so stark wie vorher und scheinbar dauert es noch etwas bis ich wirklich schlafen kann.
Lasst gerne Feedback da! <3
DU LIEST GERADE
Die Tochter des Trainers // Felix Götze FF
FanficDie Tochter des Trainers, das bin ich. Sophie Löw. Mein Dad, Joachim den aber alle nur Jogi nennen, trainiert die deutsche Nationalmannschaft, aber das wisst ihr bestimmt. Jedenfalls habe ich bisher immer bei meiner Mum gelebt aber nun ziehe ich zu...