"Der DFB hat gerade deinen Vater angerufen", informiert mich meine Mutter als Felix und ich irgendwann wieder nach unten gehen und ich meinen Vater im Garten der Familie Götze rumlaufen sehe. Wenn das wirklich der DFB ist gibt es mit Sicherheit eine Entscheidung.
Sofort fängt mein Herz schneller an zu klopfen und ich werde nervös. Von diesem einen Anruf hängt so viel ab. Entweder werde ich demnächst in England wohnen oder weiterhin hier in Deutschland bleiben und die zweite Variante ziehe ich wirklich vor.
"Das wird schon. Sie wissen was sie an Jogi haben", lächelt mich Felix aufmunternd an und greift nach meiner Hand. Dankend schaue ich zu ihm. Er versucht wirklich immer mich runter zu bringen und es ist einfach so schön, jemanden zu haben der immer für einen da ist.
"Und? Was haben sie gesagt?", frage ich Dad aufgeregt als er wieder zu uns kommt und sein Handy in seiner Hosentasche verschwindet. Ich hasse es, dass man aus seinem Blick nie rauslesen kann was passiert ist. Er hat so ein Pokerface und das schon immer, total unfair!
"Sie wollen mich als Trainer behalten", lächelt er mich an und sofort falle ich meinem Vater freudig um den Hals. Meine Freude gerade ist wirklich nicht in Worte zu fassen. Ich bin ziemlich erleichtert und endlich gibt es mal wieder etwas positives zu hören.
"Wie schön. Du hast angenommen, oder?", strahle ich und kurz nickt mein Vater, bevor ich vor Freude anfange leicht zu quietschen und dann Felix um den Hals falle. Immerhin heißt das auch, dass wir keine internationale Fernbeziehung führen müssen. Die anderen Anwesenden bringe ich durch meine übermäßige Freude zum lachen, aber Felix scheint ein Stück weit genauso erleichtert wie ich zu sein.
"Endlich mal wieder etwas positives", lächelt mein Freund mich an und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Er hat ja so verdammt Recht. In letzter Zeit hatten wir wirklich eine Pechsträhne und zwar eine ziemlich große, aber vielleicht wird ja jetzt alles wieder gut. Vielleicht war das der Anfang einer wunderbaren Glückssträhne. Wer weiß das schon?
Das Klingeln an der Tür reißt uns aus diesem Moment heraus. Auch die anderen freuen sich alle für meinen Vater.
"Geh du ruhig, Sophie. Es ist mit Sicherheit Joshua", lächelt mich Felix Mutter an und dankend lächel ich sie an, bevor ich zur Haustür gehe. Felix ist dicht hinter mir und als ich die Tür öffne steht dort wirklich Jo.
"Dad bleibt Trainer", strahle ich ihn an und falle meinem besten Freund schwungvoll um den Hals, sodass er Mühe hat sein Gleichgewicht zu halten, aber irgendwie schafft er es dann doch und schlingt seine Arme fest um mich.
"Wie schön, das freut mich so. Siehst du langsam geht's wieder bergauf und wenn der Kerl seine Strafe bekommen hat, dann wartet ein wunderbares Leben auf uns alle", lächelt Jo mich an und gibt mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich wieder von mir löst und Felix begrüßt.
Jule und Marco muss ich gleich auch schnell schreiben und ihnen Bescheid geben, dass Dad Trainer bleibt. Die zwei werden sich auch mit Sicherheit darüber freuen.
"Gut, dass du da bist. Ich fahre morgen wieder zurück nach Augsburg, pass gut auf sie auf ja?", höre ich Felix zu Jo sagen, als wir zurück in den Wohnbereich gehen.
"Felix, ich kann auf mich aufpassen und vor der Tür stehen zwei Polizisten. Mir wird schon nichts passieren", lächel ich ihn beruhigend an. Schon süß, dass er sich Sorgen macht aber das muss er nicht. Die Polizei hat diesen Kerl bestimmt bald und dann ist der Albtraum endlich vorbei.
"Mach ich, keine Sorge", versichert Jo meinem Freund allerdings und Felix sieht dadurch durchaus erleichtert aus. Am nächsten Morgen, bevor er los fährt, muss Jo meinem Freund noch einmal versichern, dass er wirklich auf mich aufpasst. Erst dann kann er losfahren. Es ist komisch im Haus der Familie Götze zu sein wenn keines der Kinder da ist.
Jo darf glücklicherweise in dem Gästezimmer übernachten und meine Eltern haben sich in einem Hotel eingemietet, obwohl sie die meiste Zeit auch hier sind. Sie verstehen sich so gut mit Felix Eltern, was mich wirklich glücklich macht. Die meiste Zeit verlassen ich das Haus nicht, wieso auch? Hier gibt es alles was man braucht, einen großen Garten und moderne Technik. Für den Pool ist es leider zu kalt, so langsam merkt man wirklich wie der Winter immer näher rückt. Aber gut, Anfang Oktober sollte das auch keine Überraschung mehr sein.
Als wir alle gemeinsam am Tisch sitzen und zu Mittag essen klingelt plötzlich das Haustelefon, ein seltenes Geräusch. Meine Hoffnung von der Polizei zu hören steigt. Bisher haben sie nichts unternehmen können. Der Kerl hat scheinbar keinerlei Spuren hinterlassen und die Nachrichten auf meinem Handy reichen nicht aus. Deshalb warten wir momentan, dass er etwas tut was ihn belastet.
Doch als Felix Mutter mit dem Telefon am Ohr wieder zurück kommt sehe ich sofort an ihrem Gesichtsausdruck, dass es nicht die Polizei sein kann. Sie ist blass und sieht gar nicht gut aus. Besorgt lassen wir alle unser Besteck sinken und ängstlich schaue ich zu Jo rüber, der sanft nach meiner Hand greift.
"Alles gut", formt er stumm mit seinen Lippen und lächelt mich aufmunternd an. Felix Mutter sieht aber alles andere als gut aus. Irgendwas muss passiert sein.
"Ja danke für den Anruf. Wir werden vorbei kommen", murmelt sie kurz bevor sie das Telefon sinken lässt und dann mitleidig und traurig zu mir schaut. Mein Blut gefriert, während mein Herz kurz aussetzt. Felix. Wenn sie so schaut muss ihm irgendetwas passiert sein.
"Felix hatte einen Autounfall, er liegt im Krankenhaus", teilt seine Mutter uns mit und ich merke nun selber wie mir jegliche Gesichtsfarbe entweicht. Ungläubig schaue ich sie an und greife fester nach Jo's Hand.
"Und wie geht's ihm?", fragt meine Mutter zaghaft.
"Er hat lediglich eine Gehirnerschütterung, aber sie wollen ihn noch einmal über Nacht zur Kontrolle da behalten, einfach zur Sicherheit. Der Unfall war wohl ziemlich heftig, er hatte Glück", teilt sie uns mit und mir wird auf der Stelle schlecht.
Der Gedanke, dass Felix etwas passiert ist lässt mich gar nicht gut fühlen.
"Ich gehe kurz an die frische Luft", murmel ich etwas neben der Spur und stehe vom Tisch auf. Hinter mir höre ich wie sich ein weiterer Stuhl zurück schiebt und als ich im Garten stehen bleibe stellt Jo sich neben mich. Meine Strickjacke schlinge ich fester um meinen Körper, da es doch ziemlich kühl ist.
"Soso, er hat nur eine Gehirnerschütterung, das ist gar nicht so schlimm. Felix wird es sehr schnell wieder besser gehen. Mach dir keine Sorgen", versucht mein bester Freund mich aufzumuntern. Doch das funktioniert nicht. In meinem Kopf kreist die ganze Zeit nur ein Gedanke. Was wenn er das war?
Er hat gedroht Felix oder meinen Eltern etwas anzutun. Was wenn er für diesen Unfall verantwortlich ist? Schließlich habe ich die Anzeige nicht zurück gezogen. Felix hatte Glück, es hätte ihn schlimmer treffen können. Was wenn er jetzt tot wäre? Dann wäre ich daran Schuld.
"Jo, ich weiß einfach nicht was ich machen soll", murmel ich mit schwacher Stimme und lasse mich seufzend gegen seine Brust fallen. Wenn ich die Anzeige zurück ziehe sind meine Eltern und Felix außer Gefahr, aber dafür bin ich ihm wieder ausgesetzt. Noch sieht es ja nicht so aus als würde die Polizei den Kerl kriegen.
"Mach dir keine Sorgen, du musst überhaupt nichts machen. Felix kannst du später ja mal anrufen und ansonsten zerbrich dir nicht deinen Kopf", versucht Jo mich aufzumunternd und legt seine Arme um mich. Wenn er wüsste was wirklich los wäre. Aber ich kann es ihm nicht erzählen, dann wäre er vermutlich auch in Gefahr.
"Weißt du was? Wir gehen jetzt eine Runde joggen, dann kommst du auf andere Gedanken", beschließt er plötzlich.
"Wir haben gerade erst gegessen", meine ich zweifelnd, doch meinen besten Freund scheint das eher weniger zu interessieren. Der zuckt nämlich nur mit den Schultern und zieht mich dann hinter sich zurück in das Haus.
Bin jetzt erst wieder zuhause, deswegen kommt das Kapitel so spät entschuldigung! Aber ich hab eine Info!
Morgen um 12 Uhr kommt mein neues Buch online!!!
Also schaut da gerne mal vorbei. Und nächstes oder übernächstes Wochenende gibt es hier dann eine Lesenacht :) Aber das werde ich dann nochmal ankündigen!
Lasst gerne Feedback zum Kapitel da! <3
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Die Tochter des Trainers // Felix Götze FF
FanfictionDie Tochter des Trainers, das bin ich. Sophie Löw. Mein Dad, Joachim den aber alle nur Jogi nennen, trainiert die deutsche Nationalmannschaft, aber das wisst ihr bestimmt. Jedenfalls habe ich bisher immer bei meiner Mum gelebt aber nun ziehe ich zu...