Auch am nächsten Tag herrscht noch schlechte Stimmung zwischen mir und Felix. Ann hat gestern die schlechte Laune am Tisch mitbekommen, wäre auch ehrlich gesagt ein Wunder wenn nicht. Und lieb wie sie ist hat sie Mario aus ihrem Zimmer verscheucht und mich darin schlafen lassen. Mario hat sich also mit Felix das Zimmer heute Nacht geteilt.
Ann kann mich glücklicherweise komplett verstehen und Felix hat sich gestern Abend nicht einmal bei mir entschuldigt. Ich hab ja auch nichts großes erwartet, aber ein kleines Entschuldigung, hätte ich mir schon gewünscht.
Aber im Gegenteil. Irgendwann war er dann sauer, weil ich leicht sauer war. Unmöglich dieser Mann. Er vertraut mir nicht, kontrolliert in meinem Handy und ist dann sauer, weil ich auf ihn sauer bin. Männer Logik muss man wirklich nicht immer verstehen.
Ich hätte ja auch gestern Abend gerne noch mit ihm darüber gesprochen, aber nachdem er dann auch sauer war ist mir die Lust dazu auch vergangen.
"Bevor wir frühstücken gehen, klärt das bitte. Es ist unser vor letzter Tag", meint Ann nachdem wir uns gemeinsam fertig gemacht haben und Mario auch wieder in seinem Zimmer ist, um sich fertig zu machen.
"Ja klar wollte ich sowieso, ich gehe gleich mal rüber", lächel ich leicht und verlasse dann das Hotelzimmer der zwei, bevor ich zurück in mein eigenes gehe. Zum Glück hat jeder seine eigene Zimmerkarte.
"Guten Morgen", lächel ich Felix schwach an, der auf dem Bett liegt und an seinem Handy hängt. Kurz schaut er mich an, nickt mir zu und richtet seine Aufmerksamkeit wieder zurück auf sein Handy. Ich will das ja wirklich gerne klären aber so auch nicht unbedingt.
"Schatz, komm schon. Du weißt doch, dass du nicht eifersüchtig sein brauchst. Es war einfach nur ein Telefonat mit meinem besten Freund. Deine Eifersucht war doch schon so gut, wieso jetzt nicht mehr?", seufze ich und lasse mich auf das Bett fallen.
"Du warst so lange weg. Ein Telefonat mit Jule dauert nie so lange, jedenfalls nicht wenn ihr beide im Urlaub seid", meint Felix, legt sein Handy bei Seite und schaut mich ernst an.
"Komm schon Felix, sei kein Idiot. Du hast sogar meine Anruferliste gesehen und weißt, dass es Jule war. Ich hab dir gestern Abend schon gesagt, dass es ihm nicht gut geht und das er meine Hilfe brauchte", seufze ich und schaue bittend meinen Freund an. Ich hasse es wenn wir uns streiten.
"Genau, ich habe deine Anruferliste gesehen. Hast du sie dir mal angeschaut? Obwohl wir zwei wirklich nicht selten telefonieren tauche ich so gut wie nie darin auf. Du hast so oft mit anderen Spielern telefoniert. Leon, Thomas, Manu, Timo, deine ganze Anruferliste ist voll mit Spielern"
"Ja, natürlich! Ich bin Co Trainerin der deutschen Nationalmannschaft, falls du es nicht mitbekommen hast. Es gibt viel zu klären und zu organisieren. Da telefoniert man auch viel", meine ich verständnislos
"Und genau das macht mir Angst! Wenn du Trainerin bist, bist du noch mehr mit den ganzen Spielern zusammen und nicht nur noch mit den Jungs und mir. Ich will nicht, dass wir keine Zeit mehr füreinander haben", meint Felix und schaut mich mit großen Augen an, bevor sein Blick weich wird.
"Schatz, ich werde immer Zeit für dich haben. Natürlich wird es stressig, aber bei der WM war es doch auch nicht anders. Und außerdem sehen wir uns doch ein oder zweimal im Monat in unserer Wohnung. Dad wird mich auch nicht immer zuhause brauchen, ich kann auch von Augsburg aus arbeiten. Wieso redet denn in letzter Zeit niemand mit mir über seine Ängste?", murmel ich und fühle mich plötzlich nicht mehr sonderlich gut.
Erst Jule, jetzt Felix. Ich habe mir immer gesagt, dass ich für meine Freunde da sein werde und jetzt haben schon zwei das Gefühl ich hätte keine Zeit mehr für sie und fühlen sich ausgeschlossen. Was ist falsch gelaufen?
"Ich weiß ja, dass es dich stört wenn ich eifersüchtig bin. Ich wollte einfach nichts sagen. Du hast genug Gedanken in deinem hübschen Köpfchen. Ich wollte dich nicht weiter belasten", lächelt mein Freund schwach und streicht eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Felix, du bist mein Freund. Red mit mir, bitte. Gerade über sowas", murmel ich und meine Unterlippe wandert leicht nach vorne.
"Mach ich und tut mir leid mit dem Handy, ich hätte dir einfach glauben sollen und nicht so blöd sein sollen", meint er entschuldigend und schaut mich schuldbewusst an. Immerhin hat er sich jetzt mal entschuldigt.
"Schon in Ordnung, mach es einfach nicht nochmal", lächel ich und lege sanft meine Hand an seine Wange. Kurz nickt mein Freund bevor er die Lücke zwischen unseren Lippen schließt und mich fest an sich zieht.
"Wenn du aus Paris wieder da bist, kommst du dann nach Augsburg?", fragt er mich zaghaft als wir uns wieder voneinander gelöst haben.
"Kann ich gerne machen", lächel ich zurück und man sieht deutlich die Erleichterung in Felix Blick.
"Ich glaube ich muss später erstmal Marco und Jo schreiben ob sie sich noch in der Gruppe wohl fühlen. Scheinbar bricht das momentan ja für alle auseinander", lache ich leicht auf, werde dann aber doch wieder ernst. Es ist eine ernüchternde Erkenntnis und ich habe Angst, dass unsere Gruppe auseinander geht. Das ist das Letzte was ich möchte.
"Es war in letzter Zeit vermutlich einfach zu viel los. Mach dir keine Sorgen, es bricht nichts auseinander", muntert mich mein Freund auf und gibt mir einen sanften Kuss auf den Haaransatz.
"Lass uns dann auch zum Frühstück, Ann und dein Bruder haben vermutlich schon angefangen und warten", lächel ich sanft und stehe von unserem Bett auf. Nickend erhebt sich auch Felix und im Flur des Hotels greift er zaghaft nach meiner Hand.
Sofort breitet sich wieder das bekannte wohlige Gefühl in mir aus, welches immer auftritt wenn Felix mich berührt. Es ist ein Kribbeln, eine wahnsinnige Freude, ein nach Hause kommen. Er gibt mir so viel und ist so ein guter Freund, mit ein paar kleinen Ausnahmen aber niemand ist perfekt. Felix ist mein zuhause geworden, ich liebe ihn so sehr und alleine schon der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft lässt mein Herz höher schlagen.
Irgendwann wenn ich alt bin und meine Lunge kurz davor ist zu versargen, werden wir mit unseren Kindern und vielleicht auch sogar schon Enkelkindern im Garten sitzen. Im Garten von unserem wunderschönen Haus, das dann so viele Erinnerungen bergen wird. Das ist eine Zukunft nach meinem Geschmack und ich kann es kaum erwarten darin zu leben.
Sry, dass hier momentan nicht täglich was kommt! War einiges los bei mir und ich hatte nicht wirklich Zeit hier weiter zu schreiben! Ich denke mal, das ändert sich die nächsten Tage wieder :)
Lasst gerne Feedback da! <3
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Die Tochter des Trainers // Felix Götze FF
FanfictionDie Tochter des Trainers, das bin ich. Sophie Löw. Mein Dad, Joachim den aber alle nur Jogi nennen, trainiert die deutsche Nationalmannschaft, aber das wisst ihr bestimmt. Jedenfalls habe ich bisher immer bei meiner Mum gelebt aber nun ziehe ich zu...