Verschwitzt schrecke ich hoch und atme schnell. Mein Puls ist unfassbar weit hoch und zitternd streiche ich mir mit den Fingern die Tränen von meiner Wange. Ich hätte nicht noch einmal den Unfall erwähnen sollen. Die Wunden reißen wieder auf und in meinen Träumen erscheint jedes Mal der kleine Marco. Es ist furchtbar.
Mein Blick wandert zu meiner Balkontür. Die Gardinen habe ich nicht komplett zugezogen, weshalb die ersten Sonnenstrahlen in mein Zimmer leuchten. Ich war wirklich schon viel zu lange nicht mehr wirklich hier zu hause. Langsam stehe ich aus meinem Bett auf, an Schlaf ist nun sowieso nicht mehr zu denken. In meinem Badezimmer wasche ich mir kurz mein Gesicht, sodass auch die letzten Tränen endlich verschwinden und binde mir meine Haare nach oben.
Seufzend greife ich nach dem Teddy, den mir Felix vor ein paar Monaten geschenkt hat, und trete nach draußen auf meinen Balkon. Langsam nehme ich auf dem Stuhl Platz und drücke das Stofftier in meinen Händen fester an meinen Körper.
Die Sonne auf meiner Haut spendet Wärme und ich schließe etwas meine Augen, um mich vollkommen darauf zu konzentrieren. Ich spüre wie der Wind meine kleinen Haare bewegt, die es nicht mehr in den Dutt geschafft haben. Der Landluftgeruch zaubert mir überraschenderweise ein Lächeln auf mein Gesicht.
Es ist gutes Wetter und um den Kopf wirklich frei zu bekommen werde ich erst einmal eine Runde joggen gehen. Den Teddy setze ich wieder sanft zurück auf mein Bett, wo er ziemlich alleine aussieht, und ziehe mich dann um.
Knapp zwei Stunden später komme ich wieder am Haus an und dehne mich noch etwas, bevor ich die Haustür aufschließe und gerade wegs in die Küche durchgehe. Dad steht an der Kaffeemaschine und mustert mich lächelnd.
"Guten Morgen, ich hab Brötchen mitgebracht", lächel ich und halte die Tüte in meinen Händen ein kleines Stück höher, bevor ich sie auf dem Küchentisch ablege.
"Guten Morgen. Wie hast du geschlafen?", erkundigt er sich und ich höre ganz genau den besorgten Unterton in seiner Stimme.
"Naja es hätte besser sein können. Ich geh schnell duschen, frühstücken wir dann gemeinsam?", murmel ich kurz und schaue ihn dann fragend an. Dad nickt kurz zustimmend und bevor er noch weiter etwas sagen kann laufe ich die Treppe nach oben und verschwinde in meinem Badezimmer. Unter der Dusche mache ich mir die ein oder anderen Gedanken und treffe ein paar Entscheidungen.
Mit nassen Haaren, einer Jogginghose und einem Top lasse ich mich an den Tisch im Garten fallen, den Dad netterweise bereits gedeckt hat.
"Dad, ich glaube ich würde gerne etwas länger wieder hier bleiben", teile ich meinem Vater mit und lächelnd schaut er zu mir hoch und legt die Zeitung in seinen Händen beiseite.
"Aber natürlich Schätzchen, das freut mich. Du wohnst hier, also bleib so lange du möchtest", lächelt er mich an und nimmt einen Schluck von seinem Kaffee.
"Ich weiß und obwohl ich hier wohne, habe ich das Gefühl ich bin überall aber nie hier. Um ehrlich zu sein wird mir das alles immer etwas viel. Die meiste Zeit bei Felix, zu Mom nach Berlin, die Jungs wollen auch ständig dass ich sie besuche und dann die Treffen in unserer gemeinsamen Wohnung. Momentan fühle ich mich nirgendwo angekommen, ich brauche mal wieder etwas Zeit zuhause", schütte ich meinem Vater mein Herz aus und besorgt schaut er mich an.
"Sophie, bitte pass auf dich selbst auf. Ich möchte nicht, dass du an all dem kaputt gehst. Wenn es dir zu viel wird dann sag auch mal nein, die Jungs verstehen das", meint Dad sanft und greift nach meiner Hand, während er mich durchdringend anschaut.
Ich lasse es unkommentiert und während des Frühstücks reden wir schnell über andere Themen, die mich wieder besser stimmen und ein Lächeln auf meine Lippen zaubern.
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Die Tochter des Trainers // Felix Götze FF
FanficDie Tochter des Trainers, das bin ich. Sophie Löw. Mein Dad, Joachim den aber alle nur Jogi nennen, trainiert die deutsche Nationalmannschaft, aber das wisst ihr bestimmt. Jedenfalls habe ich bisher immer bei meiner Mum gelebt aber nun ziehe ich zu...