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"Champ, bist du schon am Trainingsgelände angekommen?", frage ich in mein Handy hinein, als ich das Telefonat von Felix entgegen nehme.

Die Grenzen der Bundesländer sind seit einiger Zeit wieder offen und Felix hat ein paar Tage bei seinen Eltern vorbei geschaut. Ich hatte hier leider genug Arbeit, sodass ich weiterhin in der Wohnung geblieben bin. Felix ist heute zurück gekommen und gleich zum Trainingsgelände gefahren, weil er dort irgendwas erledigen muss und kommt dann erst nach Hause.

"Sophie, hör mir zu. Ich will, dass du ein paar Sachen packst und zu Jo fährst. Sofort", meint mein Freund ernst und verwundert ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Den Stift in meiner rechten Hand lasse ich sinken und lehne mich dann weiter im Stuhl zurück.

"Wieso? Was ist los?", frage ich überrascht und besorgt. Seine Stimmlage hört sich alles andere als positiv an.

"Wir haben gerade einen Test gemacht, ich bin positiv. Meine Eltern wissen schon Bescheid. Fahr zu Jo und bleib bei ihm, bis ich zwei negative Testergebnisse habe", erzählt mir Felix und schockiert schlage ich mir meine Hand vor den Mund. Um Himmels Willen.

"Ich kann dich doch nicht alleine lassen! Wie geht's dir?", meine ich verwirrt und versuche einen klaren Kopf zu behalten, doch das ist schwieriger als erwartet. Felix wurde positiv auf Corona getestet, das ist absolut furchtbar.

"Mir geht's gut, ich merke absolut nichts davon. Es gibt da nichts zu diskutieren, du wirst zu Jo fahren und vorübergehend bei ihm wohnen. Wenn ich zu dir nach Haus komme werde ich dich anstecken und das will niemand von uns. Pack Sachen und fahr los", meint Felix streng und legt dann einfach auf.

Verwirrt und furchtbar besorgt schaue ich auf mein Handy hinab und stehe dann doch von meinem Stuhl auf. Felix klang alles andere als begeistert oder als wäre er am scherzen. Vermutlich ist es das Beste bei Jo unter zu kommen. Ich weiß, dass Felix sich selber unfassbare Vorwürfe machen würde, wenn er mich ansteckt.

Ich krame meinen kleinen Koffer hervor und packe einige Klamotten hinein. Meinen Laptop lasse ich auch darin verschwinden und Räume dann noch alles wichtige aus dem Badezimmer hinein. Unsicher schaue ich noch einmal durch den Wohnbereich und überlege ob ich nicht doch was vergessen habe.

Das ungute Gefühl in mir festigt sich noch mehr, als ich unsere Wohnungstür hinter mir zuziehe und sie abschließe.

Felix hat ja vermutlich Recht und verhält sich einfach verantwortungsbewusst. Trotzdem fühle ich mich unwohl bei dem Gedanken ihn alleine zu lassen, wenn er positiv auf Corona getestet wurde. Außerdem war er schon einige Tage weg und hat mir ziemlich gefehlt. Jetzt zieht sich das alles nur noch weiter in die Länge.

In der Tiefgarage lade ich den Koffer in mein Auto und fahre dann los. Erst als ich vor Jos Wohnung halte fällt mir auf, dass ich gar nicht angerufen und mich angemeldet habe. Eigentlich wollte ich das machen, bin aber scheinbar doch darüber hinweg gekommen. Naja, er wird das schon nicht so eng sehen.

Den Koffer lasse ich erst einmal in meinem Auto und nehme nur meine Handtasche vom Beifahrersitz mit. Als ich vor der Haustür stehe drücke ich unsicher die Klingel und warte auf das bekannte Surren, sodass ich in das Treppenhaus eintreten kann. Er ist mein bester Freund und trotzdem mache ich mir meine Gedanken.

"Soso, was machst du denn hier? Ich dachte du wärst Leon", begrüßt mich Jo strahlend und mit einem Lachen oben an seiner Wohnungstür und zieht mich ohne wirklich darüber nachzudenken in eine Umarmung. Erst danach fällt uns wieder ein, dass man eigentlich Abstand halten sollte.

"Ich brauche deine Hilfe Jo", lächel ich leicht und sofort wird das Gesicht meines besten Freundes ernst und er zieht besorgt seine Augenbrauen zusammen.

"Sicherlich. Bei was denn?", erkundigt er sich und zieht mich in seine Wohnung hinein. Sanft schiebt er mich in sein Wohnzimmer weiter, wo wir uns auf die Couch setzen.

"Felix war ein paar Tage bei seinen Eltern und wurde vorhin beim Verein positiv getestet. Wäre es in Ordnung wenn ich erst einmal bei dir unterkomme?", erkläre ich kurz und schaue dann fragend meinen besten Freund an.

"Ja natürlich, gar kein Problem. Wie geht's Felix?", meint Jo besorgt und legt seinen Arm um meine Schultern, während er mich leicht an sich zieht. Er weiß genau wie sehr ich mir Sorgen um meinen Freund mache.

"Danke, Jo. Felix meinte ihm geht's gut und er merkt eigentlich gar nichts. Scheinbar hat er keine Symptome oder so. Ich hoffe das bleibt so und er hat davon auch keine Nachfolgen", murmel ich und sinke weiter gegen den Spieler.

"Ach Mensch, dann hat es ja doch jemanden von uns erwischt. Ich drücke ihm jedenfalls die Daumen, dass es ihm auch weiterhin gut geht und er ohne Schäden oder so aus der Sache wieder rauskommt", seufzt Jo und gibt mir sanft einen Kuss auf mein Haar.

"Ich hoffe auch. Du meintest was mit Leon. Erwartest du ihn?", frage ich und hebe meinen Kopf, damit ich Jo in die Augen sehen kann.

"Ja er wollte vorbei kommen, damit wir ein paar Sachen besprechen können und gemeinsam Mails beantworten", beginnt er und genau in dem Moment ertönt die Türklingel. Ich setze mich wieder gerade auf, damit Jo aufstehen kann. Kurz danach  kommt er wieder zurück, mit Leon im Schlepptau.

"Hey So, was machst du denn hier?", lächelt der Spieler mich an und hält mir grinsend seinen Ellenbogen entgegen. Lächelnd stupse ich meinen Ellenbogen gegen seinen.

"Sie wohnt vorübergehend bei mir. Felix ist positiv getestet worden", erklärt Jo für mich und seufzend nicke ich. Sofort schaut mich Leon mitleidig an.

"Das tut mir leid. Wie geht's ihm?", erkundigt er sich fürsorglich und kurz quatschen wir ein bisschen, bevor ich vom Sofa aufstehe.

"Ich werde euch Mal alleine lassen, schließlich habt ihr ja etwas zu tun. Ich hol Mal den Koffer hoch und richte mich im Gästezimmer etwas ein", lächel ich die beiden an.

"Ich hol dir deinen Koffer hoch. Danach fangen wir dann an mit Arbeiten", bietet Leon mir an und steht vom Sofa auf, bevor er einfach meinen Schlüssel greift und nach unten geht. Verwundert schaue ich kurz zu Jo, der einfach nur mit den Schultern zuckt und sich dann an den Esstisch setzt, wo er seinen Laptop startet und ein paar Unterlagen bereit legt.

"Danke, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen", lächel ich Leon an, nachdem er meinen Koffer in das Gästezimmer gestellt hat.

"Immer wieder gerne", lächelt Leon zurück und lässt mich dann alleine in dem Raum. Seufzend richte ich mich etwas ein und lasse mich dann auf das große Bett fallen. Seufzend ziehe ich mein Handy hervor und rufe Felix an.

Stundenlang telefonieren wir miteinander und reden darüber wie die nächste Zeit aussehen wird. Sonderlich begeistert sind wir beide nicht davon, aber es ist die beste Möglichkeit.

Die nächsten Wochen arbeite ich von morgens bis mittags, koche mittags meistens für Jo und mich, manchmal auch für Leon noch. Nachmittags telefoniere ich mit Felix und Abends machen Jo und ich etwas gemeinsam. Felix hingegen treibt viel Sport und sitzt sonst in der Wohnung und langweilt sich ziemlich.

Jeden Tag wird meine Sehnsucht nach Felix größer und ich warte sehnsüchtig darauf endlich wieder zu ihm zu können. Nach drei Wochen erhält er erst seinen ersten negativen Test und es schenkt mir unfassbare Hoffnung.

Es ist wunderbar mit Jo zusammen zu wohnen und wieder so viel Zeit mit meinem besten Freund zu haben, aber Felix fehlt mir unfassbar.

Nach langen und einsamen vier Wochen hat er auch sein zweites negatives Testergebnis und das bedeutet, dass ich endlich wieder nach Hause kann. Zurück zu Felix!

Guten Morgen ihr Lieben :)

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende, genießt es

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Die Tochter des Trainers // Felix Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt