Den ganzen Tag über werden Felix und ich angerufen. Die Spieler melden sich nach und nach. Die Pressekonferenz vom frühen Nachmittag hat schnell die Runde gemacht und das Video von meinem kleinen emotionalen Ausbruch verbreitet sich wie ein Lauffeuer im Internet.
Die Spieler erkundigen sich wie es uns geht und sprechen uns gut zu. Jeder unterstützt uns, was mich erleichtert. Auch viele der online Artikel drehen sich nun darum, dass Leah scheinbar nicht so glaubwürdig ist wie sie scheint. Manche zweifeln immer noch, aber Kai hat mir gesagt, dass er sich auch noch einmal zu dem Thema äußern wird und ich denke das überzeugt viele. Immerhin ist er ihr Bruder.
Aber grundsätzlich konnten Felix und ich ziemlich viel mit der Pressekonferenz klar stellen. Das Thema zerrt aber immer noch an mir. Klar, die Medien sind leicht zu beeinflussen und werfen sich auf alles was nach geeignetem Fressen aussieht. Aber es verletzt einen.
Felix geht deutlich besser mit dem Ganzen um. Ich weiß, dass auch ihm es nicht sonderlich gut damit geht. Aber er zeigt es nicht so wie ich. Er versucht positiv zu bleiben. Während ich schon den ganzen Nachmittag eher nicht sonderlich gut drauf bin.
"Babe, worauf hast du Lust? Lass uns irgendwas machen, dann kommst du auf andere Gedanken", lächelt mich mein Freund aufmunternd an und legt seine Hände an meine Hüfte. Mit seinen Augen mustert er mich aufmerksam und schaut mich fragend an.
"Ich weiß nicht. Ich würde glaube ich ganz gerne erstmal warten bis Kai sich geäußert hat", Murmel ich und lächel meinen Freund leicht an. Die anderen Jungs wollten sich eigentlich auch zu der ganzen Situation äußern, aber Felix und ich meinten es wäre besser wenn sie sich vor erst raushalten.
"Von mir aus auch das. Aber dann lass uns wenigstens etwas zu essen machen", schlägt Felix leicht lachend vor und zieht mich vom Balkon rein in die Wohnung. In der Küche hebt mich mein Freund leicht hoch und setzt mich auf der Arbeitsfläche ab.
"So worauf hast du Lust?", fragt er mich lächelnd und stützt seine Arme neben meinem Körper ab.
"Mach einfach das was du willst", lächel ich Felix an und lege meine Hände in seinen Nacken. Er nickt kurz und dann verlieren wir uns in unserem Blick.
"Ich liebe dich", haucht Felix sanft nach einiger Zeit und langsam nehme ich auch wieder unsere Umgebung wahr.
"Ich liebe dich auch, Champ", lächel ich zurück und mit einem Lächeln schaut Felix mich fragend an.
"Champ?", hakt er nach und schaut mich leicht belustigt an.
"Ja, Champ", lache ich leicht "Oder gefällt dir der Spitzname nicht?"
"Doch natürlich. Du könntest mir jeden Spitznamen der Welt geben und ich würde es lieben. Einfach nur weil es aus deinem Mund kommt", lächelt er mich liebevoll an und fährt mit seiner Hand über meine Wange.
"Gut, dann nenne ich dich ab sofort Hasenfurz", lache ich leicht und grinse frech meinen Gegenüber an.
Leicht lachend und doch genervt verdreht er seine Augen, gibt mir noch kurz einen Kuss auf die Lippen und beginnt etwas zu kochen.
Etwas später sitzen wir gemeinsam am Esstisch und unterhalten uns über alles mögliche. Als mein Handy aufblinkt werfe ich einen Blick darauf. Kai hat geschrieben, er hat vor wenigen Minuten sein Statement zu der momentanen Situation abgegeben. Ein Danke schreibe ich zurück und konzentriere mich dann wieder auf das Essen.
"Vielleicht sollte ich für ein paar Tage zu Dad fahren", meine ich irgendwann einfach aus dem Nichts heraus. Felix legt sein Besteck zur Seite und mustert mich aufmerksam.
"Für wie lange möchtest du zu ihm? Soll ich dich hin fahren?", bietet mein Freund fürsorglich an.
"Nein,danke. Ich fahre schon alleine dort hin. Mal schauen wie lange Dad mich da haben möchte, am Telefon klang er nicht sonderlich begeistert. Ich muss ihm das was in den letzten Wochen passiert ist einfach erzählen und mich erkundigen ob bei ihm auch alles gut ist", lächel ich meinen Freund an und kurz nickt er.
Meine Eltern wissen nichts von dem was in Ibiza passiert ist oder, dass ich in Berchtesgaden war. Sie wissen nichts von dem Unfall und dem kleinen Marco.
Wie auf Kommando beginnt mein Handy zu klingeln. Mom.
"Geh Ran", fordert mich Felix auf, nachdem er meinen unschlüssigen Blick gesehen hat. Seufzend nehme ich den Anruf entgegen und ich öffne gerade meinen Mund um etwas zu sagen, da beginnt Mom schon.
"Sophie, Mensch! Was ist denn los bei euch? Ich hab's gerade in der Zeitung gelesen. Kannst du mir das bitte erklären? Wie geht's dir Schatz? Das ist ja furchtbar was diese Leah behauptet. Wie geht es Felix damit?", meint Mom ganz aufgeregt am anderen Ende der Leitung. Ich rutsche etwas tiefer in den Stuhl.
"Hast du die Pressekonferenz gesehen?", frage ich kurz nach
"Ja habe ich. Mein armes Kind, die Presse ist ja wirklich furchtbar. Aber deine Worte am Ende waren sehr berührend"
"Danke Mom. Wie wäre es wenn ich demnächst vorbei komme und dir alles persönlich erkläre? Ich denke das wäre das Beste", schlage ich vor.
"Ja das wäre schön, Schätzchen. Ich würde dich gerne mal wieder sehen und dann kannst du mir alles in Ruhe erklären", stimmt mir Mom zu.
"In Ordnung. Ich schreib dir später wann ich vorbei schaue, ja Mom?", meine ich kurz und dann verabschieden wir uns auch wieder.
"Wäre es für dich in Ordnung wenn ich morgen schon los fahre? Dann würde ich ein paar Tage zu Mom und dann weiter zu Dad fahren", Frage ich Felix. Natürlich ist es blöd in der jetzigen Situation die Stadt zu verlassen, aber ich vermisse meine Eltern und würde gerne mit ihnen über alles reden.
"Natürlich, mach das ruhig. Aber Schatz, es sind über 6 Stunden von hier nach Berlin und von dort zu deinem Vater ist es auch ein ganz schöner Ritt. Ich will nicht, dass du dich selbst stresst. Autofahren kann sehr anstrengend sein", meint Felix sanft und greift nach meiner Hand, die auf dem Tisch liegt.
"Ich passe auf mich auf und die Strecken schaffe ich. So weit ist es wirklich nicht", lächel ich beruhigend und leicht nickt mein Freund. Ich merke wie wenig es ihm gefällt. Aber er weiß auch, dass er meine Meinung nicht mehr ändern kann.
Eigentlich wäre es auch nicht unbedingt schlecht hier zu bleiben, falls nochmal etwas kommen sollte oder wir uns erneut äußern müssen. Aber gerade fühle ich mich hier ziemlich eingeengt und würde gerne etwas rauskommen. Für Felix beginnt die nächsten Tage wieder das Training, also kann er sowieso nicht mit. Und so ist dann immerhin einer von uns beiden hier.
Also stehe ich bereits am nächsten Morgen fertig im Flur von Felix Wohnung und bin bereit aufzubrechen. Mein Freund ist extra mit aufgestanden, obwohl es wirklich noch früh ist. Aber er bestand darauf.
"Ich trag dir den Koffer runter", lächelt er mich liebevoll an, greift locker nach seinem Haustür Schlüssel und trägt meinen Koffer in die Tiefgarage zu meinem Auto. Netterweise verlädt er diesen auch direkt in den Kofferraum.
"In Ordnung, pass auf dich auf mein Schatz. Fahr vorsichtig und meld dich bei mir wenn du angekommen bist", lächelt Felix sanft und schlingt seine Arme um meine Hüfte. Zaghaft streicht er mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und betrachtet mich liebevoll.
"Das mache ich. Halt du hier ordentlich die Stellung und häng dich beim Training rein", lächel ich zurück und wir legen unsere Lippen aufeinander. Einige Minuten stehen wir küssend in der Tiefgarage, bevor wir uns schweren Herzens wieder voneinander lösen.
"Denk daran, bitte mach alle zwei bis drei Stunden eine Pause", erinnert mich Felix als ich gerade meine Autotür öffne. Das sagt er mir bereits seit gestern Abend, er macht sich Sorgen, dass mir etwas passiert. Das tut er immer auf langen Autofahrten.
"Mach ich. Ich liebe dich", meine ich bevor ich die Tür schließe, mich anschnalle und den Motor starte. Felix wirft mir noch einen Luftkuss zu und winkt so lange bis ich aus der Tiefgarage verschwunden bin.
Ich werde ihn vermissen, schließlich haben wir in letzter Zeit so gut wie jede freie Minute miteinander verbracht. Aber es wird mir auch gut tun Mal wieder was anderes zu sehen. Mom habe ich tierisch vermisst und bei Dad muss ich mich wirklich erkundigen ob alles in Ordnung ist.
Seine Reaktion auf den Artikel von Leah war alles andere als normal und für ihn völlig übertrieben. Ich bin wirklich gespannt was bei ihm los ist.
Hey ihr Lieben!
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr genießt das Wochenende :)
Lasst gerne Feedback da! <3
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Die Tochter des Trainers // Felix Götze FF
Hayran KurguDie Tochter des Trainers, das bin ich. Sophie Löw. Mein Dad, Joachim den aber alle nur Jogi nennen, trainiert die deutsche Nationalmannschaft, aber das wisst ihr bestimmt. Jedenfalls habe ich bisher immer bei meiner Mum gelebt aber nun ziehe ich zu...