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Als ich meine Augen öffne pocht mein Kopf und ich bin immer noch ziemlich müde. Vorsichtig löse ich Felix Arm von meiner Hüfte und setze mich langsam auf. Müde reibe ich mir über die Augen und lasse meinen Blick dann durch den Raum wandern.

Noch schläft hier scheinbar jeder. So leise wie möglich stehe ich auf und bahne mir den Weg nach draußen. Ich muss wahnsinnig aufpassen niemanden zu treten oder etwas derartiges, aber am Ende gelingt es mir ganz gut.

Als ich im Flur stehe atme ich erleichtert aus. Instinktiv hatte ich scheinbar die Luft angehalten. Im Wohnzimmer scheint auch noch alles ruhig zu sein und als ich hineinschaue schlafen auch hier noch alle Spieler.

Leise krame ich mir in der Küche eine Aspirin hervor und nehme sie schnell ein. Seufzend binde ich meine Haare mit einem Haargummi, das ich hier in der Küche gefunden habe, hoch und gehe wieder in den Flur. Dort schlüpfe ich in meine dicken Winterschuhe und ziehe meinen kuscheligen Wintermantel an. Meine Bankkarte liegt glücklicherweise hier vorne in der Kommode, sodass ich diese, eine Tüte und meinen Schlüssel greife bevor ich die Wohnung verlasse. Das ich wahrscheinlich absolut fertig aussehe, ist mir ziemlich egal.

Es ist unfassbar kalt draußen und mein kurzes Kleid, welches ich immer noch trage, macht das nicht besser. Da kein mein Mantel noch so kuschelig und dick sein, wenn die nackten Beine heraus schauen ist es furchtbar. Die kalte Luft schlingt sich um meinen Körper und ich beginne nach wenigen Sekunden zu frösteln.

Die Straßen sind leer, ich bin die einzige die unterwegs ist und es gibt mir das Gefühl, als wäre ich ganz alleine auf dieser Welt. Eine dünne Schneeschicht bedeckt die Straßen und Gehwege. Teile von Raketen, leer gebrannte Batterien oder leere Sektflaschen sind an jeder Ecke zu finden und es liegt immer noch der bekannte Silvester Geruch in der Luft.

In der Apotheke angekommen atme ich erleichtert durch, hier ist es wenigstens angenehm warm. Glücklicherweise hat diese Apotheke hier eigentlich immer auf und so auch heute. Ein großer Vorteil für uns.

"Frohes Neues", begrüße ich die Frau hinter dem Tresen freundlich als ich näher komme und auch sie strahlt zurück. Ich bewundere die Frau dafür, um diese Uhrzeit hier schon zu stehen.

Ich kaufe einige Aspirin Schachteln und verabschiede mich dann wieder, bevor ich wieder nach draußen in die Kälte trete. Sobald die Tür hinter mir zugefallen ist, zieht sich wieder Gänsehaut über meinen Körper und ich beginne zu zittern. Ein warmes Bad wäre jetzt schön, ein Kaffee oder einfach eine dicke Decke.

Zurück zur Wohnung dauert es jedoch noch etwas und außerdem muss ich noch bei einem Supermarkt anhalten und Brötchen mitbringen. Die Jungs haben zwar sonst reichlich mitgebracht, aber an Brötchen haben sie ziemlich gespart. Außerdem ist es immer besser mehr zu haben als zu wenig. Gerade bei Sportlern.

Voll bepackt mache ich mich wieder auf den Weg zurück zur Wohnung. Mit klappernden Zähnen schließe ich die Wohnungstür auf und es ist definitiv nicht mehr ruhig hier. Scheinbar sind alle wach, jedenfalls gehe ich Mal davon aus. Bei der Geräusch Kulisse würde es mich überraschen wenn jemand noch schläft.

"Guten Morgen, Sophie. Lass mich dir helfen", lächelt mich Toni an und nimmt mir die Tüten aus der Hand. Ich ziehe schnell meine Schuhe und meinen Mantel aus und folge ihm dann in den Wohnbereich.

"Ich hab Brötchen und Aspirin besorgt", rufe ich in den Raum und deute auf die Tüten in Tonis Händen. Sofort sehen die Gesichter der Spieler erleichtert aus. Im Großen und Ganzen sind sie scheinbar ziemlich fertig und sehen alles andere als fit aus.

"Guten Morgen mein Schatz", kommt mein Freund lächelnd auf mich zu und schließt mich fest in seine Arme. Wohlig seufzend kuschel ich mich näher an ihn, da er eine unfassbare Wärme ausstrahlt und ich genau das gerade brauche.

Die Tochter des Trainers // Felix Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt