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"Sie war hinter der Mauer, und hat alles mitgesehen.", sagte der eine. Ich fuhr mir durch die Haare. "Was suchst du hier?", fragte mich eine raue Stimme und musterte danach meinen Körper. "Interessiert dich nicht. Was schaust du so?", sprach ich genervt und schon war meine Angst weg. Ich wusste zwar nicht woher ich den Mut hatte so mit jemanden wie ihm zu reden aber es war einfach da. Ich wischte mir den Dreck von meinen Händen. "Nicht so Frech kleine.", sprach er. Ich zwang mich dazu aufzustehen, obwohl mein Knie so wehtat. "Behandelt ihr jedes Mädchen so?!", fragte ich wütender. "Ihr dürft gehen. Divan, bleib du.", sagte der Typ. Wahrscheinlich war er der Anführer dieser komischen "Gangster" Gruppe. "Wen juckt es ob du ein Mädchen oder ein Junge bist?", lachte er. "Diggah, was machen wir jetzt mit der?", fragte dieser Divan. "Ihr macht garnichts mit mir! Ich werde jetzt Heim gehen.", meinte ich und wollte gerade weglaufen, aber der Typ packte meinen Arm und zog mich zurück. "Nicht so eilig kleine.", meinte er. Ich zog meine Hand weg. "Bist du eine neue Nutte, die den richtigen Puff nicht gefunden hat?", fragte er mich. "Was?! Wie bitte?", fragte ich geschockt. "Hm. Sicher nicht.", antwortete er. "So damit jetzt eins mal klar ist, das was du hier gesehen hast, bleibt hier. Wenn du zur Polizei oder sonst wohin gehen solltest, dann vertrau mir, wirst du schlimmer enden.", drohte er mir. Ich schubste ihn weg von mir, da er mir eindeutig zu nah war. "Dir gehts nicht mehr gut! Bist du ein Psycho ?!", fragte ich geschockt. Und schon wieder lachte er. War er high? Er kam mir näher. "Ja.", hauchte er mir ins Ohr. Ich drehte mich zur Seite doch sah nur seine Augen. Ich starrte ihm in die Augen. Er hatte lange gebogene Wimpern und ziemlich Dunkle Augen. Irgendwas in mir sagte das ich kenne ihn.

Ich drückte ihn wieder weg von mir. "Lass dich nie wieder hier blicken.", gab er von sich. Danach lief er ins Gebäude. Sein Freund blieb neben mir. "Schau kleine. Ich würde dir empfehlen genau das zu tun was er sagt. Sonst wirds wirklich nicht gut enden. Vertrau mir.", meinte er etwas höflicher und lief dann ebenfalls rein. Sind die krank?! Was ist das hier?! "Warte!", rief ich ihm hinterher und rannte ihm nach. Er schlug die Tür zu. Genervt haute ich mit meinem Fuss gegen die Tür. Wie werde ich jetzt wieder nach Hause kommen?! Ich lief den Weg zurück. Langsam bekam ich immer mehr Angst. Was ist das für eine komische Gegend?! Als ich endlich wieder bei dieser Hauptstrasse war und Menschen sah fragte ich jemanden nach einem Handy. Es war ein Mädchen. Um ehrlich zu sein eine Nutte.., aber wen soll ich sonst fragen?! Sie war zwar eine Nutte aber trotzdem ziemlich nett und leihte mir kurz ihr Handy. Ich rief ein Taxi und gab ihr danach ihr Telefon zurück.

"Was machst du eigentlich hier? Wirkst nicht wie eine von hier.", fragte sie. "Nein ich hab mich verlaufen.", log ich. "Ahso. Du arme. Musst schon einen ziemlich schlechten Eindruck bekommen haben von dieser Gegend.", meinte sie. Ich nickte. "Ich finds gruselig hier.", gab ich von mir. Sie began zu lachen. "Ja das dachte ich mir auch das erste Mal.", antwortete sie. "Aber vertrau mir die Gegend ist nicht so wie man denkt. Sie ist anders. Zumindest für mich. Ich hab hier eine Familie.", erzählte sie. "Ich hab eine Frage an dich.", erwiderte ich. "Frag." Sie zündete ihre Zigarette an und schob sie sich danach in den Mund. Oh ja das ist sicher nicht das einzige was sie da drin hatte... Wie kann man sich nur so verkaufen? Das würd meine Psyche ficken. "Wer lebt dort in dem Haus oder was das auch ist.", sprach ich und zeigte zu der Strasse. "Dort? Dort lebt niemand. Da kommt meistens Mertcan Divan und Rony zum chillen oder Geschäfte machen hin.", erzählte sie. "Mertcan ist neu aus dem Knast raus, deswegen bin ich mir sicher die planen momentan etwas. Die würden niemals los lassen ohne Rache genommen zu haben.", erzählte sie. "Divan hab ich gesehen, aber neben ihm war ein anderer. Er war sowas wie sein Boss.", erklärte ich. "Das war dann sicher Mertcan. Er ist sowas wie der Anführer in dem Viertel. Jeder kennt ihn. Ers wie ein Bruder für uns. Wieso frägst du?", fragte sie. Ich sah aus der ferne wie ein Taxi her fuhr. "Mein Taxi ist da.", wechselte ich das Thema. "Danke nochmal." "Immer wieder gerne. Ich bin außerdem Sarah.", sie hielt mir ihre Hand. Ich überreichte ihr meine. "Ich bin Rüya. Schön dich kennen zu lernen.", lächelte ich. "Darf ich deine Nummer?", fragte ich sie. "Ich gib dir mein Insta. Schreib dann einfach an, ich schick dir.", schlug sie vor. Ich nickte. Danach schrieb sie es mir auf und ich stieg ins Taxi. Ich winkte ihr noch zu bevor wir losfuhren.

Zuhause zog ich meine Schuhe aus. Meine Mutter betrat den Flur. "Wo warst du solange?!", fragte sie. "War noch was essen mit Freundin.", antwortete ich. "Wieso?", stellte ich ihr eine Gegenfrage. "Hab mir Sorgen gemacht.", antwortete sie und lief zurück in die Küche. Ich verfolgte sie. "Mam ich hab jetzt schon solange gespart, zwar hab ich immer noch nicht genügend Geld aber den Rest kannst doch du zahlen oder?", bettelte ich. "Wie viel hast du denn?", fragte sie. "7000", antwortete ich. Verwirrt sah sie zu mir. "7000? Du weisst was so ein Auto kostet oder?", fragte sie mich. "Man maaam bitte.", flehte ich sie an. "Rüya hättest du studiert, hättest du jetzt einen gescheiten Job und könntest dir das leisten.", sprach sie. Ich verschränkte beleidigt meine Arme vor die Brust und liess mich auf die Bank fallen. "Ich kann das doch nach meiner Ausbildung", sprach ich. Sie zuckte mit den Schultern. Seufzend stand ich auf und lief in mein Zimmer. Das mit dem Auto kann ich mir abschminken. Dafür das ich schon seit 15 spare und immer noch so wenig hab ist ziemlich mies. Ich zog mich um und legte mich in mein Bett, da ich ziemlich müde war. Ich dachte wieder an den heutigen Tag nach. Der Typ war also im Knast? Aber wieso? Ich hab einfach mit einem Typen aus dem Knast geredet. Und hab die Nummer einer Nutte bekommen.
Ich stand sofort auf und nahm mein Handy vom Nachttisch. Danach schrieb ich im Internet unsere Stadt und den Namen dieses Typen. Wie hiess er nochmal? Mertcan genau.

Mertcan Sönmez, nach Messerattacke geflohen.
Der vorbestrafte Mertcan S. stach am 17. Juli vor einem Wettbüro einen 25-Jährigen mit einem Messer nieder, verletzte ihn schwer. Mertcan S. flüchtete vom Tatort, die Polizei setzte eine Mordkommission ein.

Warum sich die beiden Männer so heftig stritten - rätselhaft. Denn das Opfer wollte nicht zur Tat aussagen, musste trotz blutender Stichwunde sogar in den Rettungswagen gezwungen werden. Einen Tag später entließ der Mann sich selber aus dem Krankenhaus.

MERTCAN S. TAUCHTE NACH MESSERSTECHEREI MONATELANG UNTER UND KRIEGT 3 JAHRE HAFT

Geschockt starrte ich das Bild an. Es war er. Dieser komische Typ aus dem Salon. Ich hab mit einem Mörder geredet. Hab versucht nett zu ihm zu sein. Mir geht's doch nocht gut. Ich wusste doch das ich den schon mal irgendwo gesehen hab! Er hat heute jemanden fast Tod geschlagen... Traurige Welt.

MachoboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt