Heute Verwüstung

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Ich bin nicht sauer und ich werfe niemanden was vor. Ich war sehr glücklich und es war der beste Abend seit langem. Ich war seit langem nicht mehr so glücklich und ich habe seit langem nicht so viel gelacht wie an diesem Abend. Diesen Effekt hat er schon lange auf mich. Wir verstehen uns, wir hören einander zu und wir können auch abschalten und normale Sachen machen und besprechen.

Und das haben wir gestern Abend auch gemacht. Und auch wenn manche Sachen schon Monaten her sind, darf man nicht vergessen, dass manche Sachen schon seit Jahren da sind und nicht aufhören, wenn reintheoretisch alle Hoffnungen zerstört sind. Seit Jahren bleibt der Wünsch, das Gefühl in meinem Herzen für ihn. Vor Monaten habe ich schnell den Reset-Knopf gedrückt und war mir bewusst, dass ein Teil von mir immer noch hofft. Ich habe schon öfters über Hoffnung geschrieben. Ich bin sehr vorsichtig beim Hoffen aber damit das klar ist, ich erlaube mir nur zu hoffen, wenn ich weiß das ich es aushalten und überleben kann.

Die Spiele, die wir ab und zu noch spielen, die, die mir manchmal noch tropfen Hoffnung schenken, die machen mich glücklich.

Also möchte ich nicht aufhören sie zu spielen. Ich möchte mit dir befreundet sein, weil es keinen Grund gibt es nicht zu sein und es mich glücklich macht. Es gibt keinen Grund, weil es die Jahre davor auch keinen Grund gab dir erstens zu sagen, dass ich mehr fühlen könnte und zweitens aktiv mit dir befreundet zu sein. Die Jahre davor wussten wir, dass wir in der Nähe waren, falls wir einander brauchten. Und irgendwann haben wir aktiv versucht befreundet zu sein, und da sind wir nun.

Ich liebe es Zeit mit dir zur verbringen, weil ich dich mag, weil du nett bist, weil du versuchst mich zu verstehen und ehrlich gesagt tust du es auch. Deshalb sind unsere Spiele miteinander auch so gefährlich. Wir spielen das gleiche Spiel. Und meistens tendieren wir Verwüstung zu hinterlassen. Heute bin ich verwüstet- weil du mein Spiel kennst und ich meine Karten nicht mal versuche zu verstecken. Ich halte sie offen, weil die Spiele, die mich glücklich machen, mir Hoffnung machen.

Vielleicht ist es tatsächlich so, dass die Hoffnung mich glücklich macht. Noch dazu das ich es liebe mit dir Zeit zu verbringen. Wir finden es komisch miteinander zu reden, wenn andere uns sehen. Meinerseits ist das so, weil ich das Gefühl habe unsere Art miteinander zu kommunizieren ist so persönlich, intim und andere sollten das nicht mitbekommen. Nur Du und Ich. Außerdem möchte ich nicht, dass die anderen dumm reden oder dich und uns auslachen. Unser Wir existiert schon so lange, ich lege Wert darauf.

Ich habe realisiert, dass die Hoffnung solange sie anhält mich Glücklich macht. Früher haben die Menschen auf die Rettung Gottes gewartet und gehofft in den Himmel zu kommen. Das Bestreben danach hat sie Glücklich gemacht und die Hoffnung darauf auch. Und auch wenn ich gläubig bin, hoffe ich nicht, nicht so wie andere. Ich erlaube es mir nicht denn die Verwüstung danach war es mir nicht wehrt. Bei dir ist es mir wehrt die Verwüstung nehme ich in Kauf. Ich habe ja schließlich Arme und Kraft um wieder auf zu räumen. Ich habe nicht worauf ich hoffen könnte, was sie wirklich lohnt. Außer auf dich, auf unsere Freundschaft hoffe ich. Verwüstung hin und her ich werde immer wieder hoffen, weil du mich glücklich machen könntest. Ich hoffe mehr, ich hoffe auf mehr und ich hoffe mehr Zeit mit dir zu verbringen. Ich weiß das die Hoffnung von gestern, jetzt alles verwüstet hat, aber ich bin gerade dabei aufzuräumen. Ich werde hinter dir immer aufräumen und dabei sammele ich schöne Erinnerungen von Dir, von Mir und von Uns. Denn darum gehst letztendlich bei Hoffnung. Erinnerungen über das, was dir wichtig erscheint, zu erschaffen. Erinnerungen von dem, was du durchgestanden hast um zu erreichen, was du jetzt hast, wer du jetzt bist. Verwüstung, nach der Hoffnung ist so wie Diamanten im Gestein zu suchen und zu ordnen. Du suchst nach Erinnerungen in dem Chaos und ordnest sie so, wie ein Tagebuch, wie ein Fotoalbum gute und schlechter Erinnerungen, die ausgemacht haben, wer du jetzt bist. Worauf du stolz sein kannst oder weniger aber letztendlich ist es das was du erlebst hast und in kaufgenommen hast. Es ist deine Hoffnung die dich agieren lässt, dir deine Verwüstung erschafft und Erinnerungen hinterlässt, die du sortierst, ordnest, benutzt und worauf du stolz sein kannst. Denn zu hoffen ist Mut zu beweisen gegenüber Verwüstung und Schmerz. Wenn man sich jedoch wiederaufrichtet und aufräumt, dann kriegt man wieder den Lauf. Und man surft wieder im Laufe der Zeit, auf dem Fluss des Lebens.


Mein SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt