So sieht für mich meine Zukunft aus. Kahl, nackt ohne Leitlinie, die ich klar entschieden habe, auf jeden Fall jetzt noch nicht.
Ich weiß nichts über mich. Was für Personen gefallen mir? Welches Geschlecht? Möchte ich Kinder haben? Möchte ich jemals heiraten?
Möchte ich studieren? Wo oder was möchte ich arbeiten? Wie möchte ich später sein? Was für Aktivitäten möchte ich machen? Wo möchte ich noch hin reisen? Was möchte ich noch lernen?
Es gibt in meinem Kopf ein ganz weißes Blatt auf dem oben in Fett draufsteht MEINE ZUKUNFT. Doch seit ein paar Jahren ist mein erstes richtige Blatt zerrissen worden und verbrannt, nicht viel außer Asche bleibt übrig, ich weiß nicht was aus mir werden soll. Ich funktioniere weiter, versuche gute Noten zu haben, damit, wenn ich endlich weiß was ich machen will, alle meine Türen offen sind. Doch dafür Motivation zu finden ist weitaus schwerer geworden.
Ich schaue um mich und nicht viel sieht gut aus, die Welt scheint kaputt zu gehen und hinterlässt nur einen toten Planeten ohne Ressourcen auf dem man nicht mehr leben kann. Kriege gibt es fast überall oder wird es noch geben und ob sich das Leben wirklich mit alle dem lohnt kann keiner mir sagen.
Meine Familie ist da und meine Freunde auch und niemals würde ich sie für den Tod verlassen doch aus sie schaffen es nicht mich in Geborgenheit und Sicherheit für die Zukunft zu borgen. Ich muss das alleine schaffen doch ich weiß nicht wieso ich überhaupt etwas schaffen muss.
Meine Seite ist weiß, werde ich überhaupt so lange leben um das Blatt füllen zu müssen? Meine besten Ideen sind weiter zu machen wie bevor, so gut ich kann doch wenn das Blatt weiterhin so weiß bleibt, so kahl, da frage ich mich immer mehr; kann es überhaupt nach der Schule weitergehen, wenn ich kein Ziel habe? Wenn ich mich entscheiden muss ohne zu wissen was ich wirklich möchte muss ich vielleicht in ein paar Jahren mich wieder umentscheiden und verliere wieder Zeit in meinem Leben, dass zu tun was ich wirklich möchte. Ich möchte mir rechtzeitig klar werden wie meine Zukunft sein soll um mein kahles Blatt zu füllen und mir wenigstens in ein paar Sachen sicher sein zu können.
Ich möchte wissen, wo mein Leben mich hinbringen werden, wenigstens fürs Studium, für die Arbeit. Was mit meiner Familienplanung passiert ist mir noch nicht so wichtig. Das Ende meiner Schuljahre kommt immer näher und die Panik steigt, keinen Plan zu haben, immer mehr ins Ungewisse zu schreiten und doch ausschlaggebende Entscheidungen zu treffen macht mich unsicherer, unglücklicher und verlorener.
Das einzige was ich auf mein kahles Blatt schreiben kann ist, dass ich angst vor dem Ungewissen habe, vorm Unbekannten: Vor der Zukunft.
Ich kann ganz leicht mit Bleistift schreiben, was ich am wahrscheinlichsten machen möchte doch es könnte auch komplett falsch sein.
Mit dieser Angst muss man wohl Leben können, man muss weiter machen, sein bestes geben und vielleicht hat man das Glück zu wissen was man möchte und dabei richtig zu legen und wenn nicht muss man halt damit leben, dass man etwas andere Wege geht, um doch glücklich zu werden.
Man muss sich in seiner Kahlheit der Zukunft einfach die Wege freihalten indem man weiter macht und gut weiter macht. Dann ist man auf der sicheren Seite der Welt, und dass morgen der dritte Weltkrieg ausbricht, eine Pandemie oder eine Dürre unser Leben zerstört, ist auch sehr unwahrscheinlich. Wir müssen für manche Sachen kämpfen, damit unser leben in 50 Jahren immer noch gut ist egal wie man seine Zukunft auf das Blatt geschrieben hat doch es ist nicht schlimm es jetzt noch nicht zu wissen.
Wir werden es schon rechtzeitig wissen. Es gibt nur sehr wenige Menschen die wirklich, weil sie die Fälschen Entscheidungen in der Schule oder am Anfang ihres Studiums gemacht haben für immer unglücklich in ihrem Leben sind. Wieso sollte ausgerechnet ich so ein Mensch werden?
Ich muss mein Leben nicht so sehen, vielleicht habe ich ja auch sehr viel glück oder auch einfach nur genug Glück. Genug dafür tun, mache ich ja.
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Mein Schmerz
SpiritualDas einzige was man fühlt ist Schmerz. Wieso? Weil es realistisch ist. Schmerz ist ein Teil von uns , er formt uns den Umständen entsprechend. Sollten wir versuchen dem Schmerz zu entgehen? Ich denke nicht. Wie gesagt er formt uns und ist somit...