Heute Verlorenheit

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Ich habe vor fast 5 Jahren genau das Gleiche gedacht. Wieso sind wir befreundet?

Ich könnte mir so wie jetzt nicht erklären, wie ich mit jemanden befreundet war, der überhaupt nicht die gleichen Themen in Geschichten wertschätzte. 

Wie sollte denn so eine Freundschaft funktionieren? 

Ich wusste es nicht. Ich weiß es allerdings immer noch nicht aber ich habe gelernt es hinzunehmen. Ich muss nicht alles verstehen doch ich kann gute Sachen akzeptieren. Unsere Freundschaft ist etwas gutes. 

Eigentlich ist es ganz einfach, ich suche nach jemandem, der so ist wie ich, weil ich diese Person nicht bei mir selbst finden kann. Immer noch nicht. Ich frage mich ob es irgendwann überhaupt schaffen werde. Werde ich es noch lernen können?

Ja, wahrscheinlich. Ich bin ja schließlich noch so jung. Ich frage mich auch, wann ich wieder schreiben werde wie früher?

Ich weiß nicht wann ich wieder etwas zu sagen habe, über mich selbst. Über andere sollte man ja schließlich nichts schreiben, wenn es nichts gutes ist. Obwohl ich finde, dass ich die Leute immer versuche in ein Licht zu stellen, mit ihren Fehlern. Ja, mit den Fehler, weil mein Bild der Wahrheit entsprechen soll. Mein Portrait der Menschen soll ein Bild sein, welches zeigt, dass sie trotz Makeln und Fehlern  gut sind. Eben weil manche Sachen in ihrem Leben und ihrem Charakter so sind, wofür sie nichts können. 

Manche Dinge erbt man, Manches wird einem beigebracht, Manches wird einem angetan und dafür verurteile ich niemanden. Ich habe in diesen Kapiteln eher immer versucht genau dieses Stück zu finde, welches sie nicht zu dem Problem werden lies von dem ich berichtete. 

Probleme waren sie nämlich nur in meinem Herzen. Irgendwas war in meinem Herzen was von diesen Personen hervorgerufen worden ist, so wie Blut den Vampir hervorruft.  Ich war der Sucher nach Antworten. Antworten um das Rätsel zu lösen, welches mein Spiegelbild an Gefühlen mir zeigte.  Es heißt die Augen seine die Tür zur Seele der Menschen, es heißt auch, dass wir nur refelktieren, was die anderen sind.

So habe ich besdchlossen, die anderen anzuschauen, ihnen in die Augen zu schauen um die Wahrheit über mich selbst zu finden.

Heute ist es so, dass die Augen der Anderen mir nichts mehr zeigen. Ist der Spiegel in Scherben zerbrochen? Ist der Spiegel dreckig? Oder ist momentan nichts mehr zu sehen?

Eher muss man sich Fragen wieso momentan nichts zu sehen ist.

Habe ich mich zu sehr verschlossen und distanziert, damit die anderen mich noch reflektieren können?

Habe ich mich so sehr ihrem Bild von mir angepasst, dass es keinen Spiegelbild mehr gibt. Bin ich eins mit dem Spiegel geworden?

Oder habe ich versucht so sehr diesem Bild von mir nicht mehr zu ähneln, weil mir nicht gefallen hat, was ich gesehen habe, dass ich mich nicht mehr wieder erkenne?

So viele Fragen, keine Antwort. Nur leere Seiten in einem noch fettem Buch. Es ist so als gebe es nichts mehr zu sehen, doch ich weiß, dass das nicht stimmt. Irgendwann wird der Spiegel wieder klar und dann wird wieder in die Augen der anderen geblickt und  ich werde mich wieder selbst verstehen anstatt nur immer alles anzunehmen. 

Denn einerseits habe ich das Gefühl ich hätte mich noch nie besser gekannt und im Einklang gefühlt mit mir selbst, aber andererseits ist genau das komisch und unnatürlich, ungewohnt. 

Ich habe viel mehr das Gefühl mein Leben zu erleben als zu überleben. Ich gehe viel mehr meinen Willen nach und manche, dass worauf ich Lust habe. Ich habe aber auch das Gefühl, dass ich etwas nicht mehr habe. Irgendwas habe ich verloren. Dieses Etwas macht mir Angst, denn ich weiß, dass es falsch ist es nicht dabei zu haben, wenn ich mein Leben weiterführe. 


Zufälligerweise habe ich vielleicht eine kleine Ahnung, was es sein könnte. Ich glaube ich habe eine Idee, was ich verloren habe:   Mein Schreiben.



Mein SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt