Heute Hoffnung

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Ich würde nicht zögern, wenn du mich fragen würdest. Ich würde nicht nachdenken. Denke ich.

Wahrscheinlich schon, ich würde dir sagen: "Ich möchte nicht mehr mit dir haben, wenn du mich nicht fragst, weil du mich liebst." Ich möchte mit dir zusammen sein, falls du es auch jeden Tag, dir ersehnst. Falls du mich siehst, mir schreibst, mit mir redest und du das Gefühl hast dir würden gleich die drei wichtigsten Worte meines Lebens aus dem Mund kommen. 

So wie bei mir. Ich sehe dich, ich höre dich und ich denke an dich und oft muss ich mich zurück halten um dir nicht jedes Mal zu sagen , - Ich liebe dich- .

Ich frage mich seit ein paar Tagen wann ich aufhören sollte zu hoffen, dass aus uns doch noch mehr wird. Wie jeder hier schon mal gehört hat, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Also wann soll ich sie aufgeben?  Soll ich sie überhaupt aufgeben?

Ein Gefühl aufgeben, das mich glücklich macht, mich voller Leben ausfüllt und welches mir reintheoretisch keinen Schmerz bereit. Außer man zwingt mich aufzuhören.

Dennoch frage ich mich heute, soll ich aufhören zu hoffen?

Ich merke doch ich warte darauf, dass du mir schreibst. Das du mir sagst du möchtest mich sehen oder mit mir reden. Doch es bleibt still, mein Handy zeigt mir nichts außer, dass ich umsonst hoffe und ungeduldig traurig werde. 

Wir sind Komplizen eines Spieles, welches auf einem zu schmalen Grad zwischen Freundschaft und mehr ist. 

Dazu kommt noch, dass ich das Gefühl habe, du redest mehr mit meiner anderen Freundin, obwohl wir uns länger kenne, obwohl es zwischen uns doch so intim und unersetzbar ist. Fasst schon so schön kompliziert, so privilegiert. 

Ich bin eine Egoistin und Narzisstin, du sollst nur mir gehören, nur um mich drehen und nur von mir reden. Deine Gedanken sollen um uns kreisen so wie die Geier um die Kadaver. Verhungern nach einem Uns, so wie ich es tue. 

Du sollst nicht leiden wie ich es tun. Du sollst auch so hoffen, bis die Bombe explodiert und aus unseren Mund der selbe Wunsch kommt, der selbe Satz, die selben Gedanken, die selben Gefühle und die selbe Erlösung.

Ist das falsch? Sollte ich aufhören dafür zu hoffen, es jedes Mal zu erwarten und in allem, was du sagst und tust mehr zu sehen? Ist das so falsch? 

Ich kann nicht aufhören, sonst bin ich wieder Nichts. Und Nichts sein kann zwar schon sehr toll sein, aber dann stelle ich mir die Frage: "Was ist wichtiger? Zu leben oder zu existieren?" 

Meiner Meinung nach lebe ich, sonst würde mein Herz doch nicht jedes Mal so schmerzen, existieren tue ich jedoch nicht. Ich existiere seit einer bestimmten Zeit nicht mehr. Doch erst jetzt realisiere ich es tatsächlich. Jemand hat mit meiner Hilfe meine Existenz ruiniert.  Seitdem lebe ich jeden Tag, einen Tag bis es eine Woche ist, mehrere Wochen, ein Monat, mehrere Monate, ein Jahr, mehrere Jahre, ein Leben, mehrere Leben. 

Es hat gar keinen Sinn, außer wenn du da bist und ich in uns glauben und hoffen kann. Es gibt mir einen Sinn, etwas zu tun, etwas worauf ich mich freuen kann. Ein Gefühl, eine Beziehung  worauf ich mich stützen kann.  Auf die ich bauen kann und hoffen kann wieder zu existieren, wenigstens für eine Person, eine Person, die weiß wie es mir geht, wie ich mich fühle. Die mich hält und mir so das Gefühl gibt zu existieren, wieder jemand zu sein. Dein Sinn zu sein. Gebraucht zu werden, vermisst zu werden, geliebt zu werden. Von jemanden besonderes, neues, intimes, privilegiertes und einzigartig. Jemand der sich lohnt, auf ihn zu hoffen, jemanden wie dich. 

Jemanden, den ich zu gerne sagen würde: "Ich liebe dich. Ich hab dich lieb, ich liebe dich." Jedoch darf ich nicht und um ein wenig zu existieren hoffe ich. In dich.

Eine wahre Lüge der Existenz.

Eine wahre Lüge für mich.

Eine einzige Lüge für dich, um dich.

Um uns.

Ein Wort.

Hoffnung.


Mein SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt