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Er zwang mich in sein Auto zu steigen und fuhr los.
„Wohin?" fragte ich ihn und wischte mir meine Tränen weg.
„Zu einem Freund von mir, bis ich eine Wohnung für euch beide habe. Keine Sorge, er ist nicht da, außerdem werde ich die ganze Zeit mit euch sein." sagte er konzentriert.
„Warum bist du gekommen und woher wusstest du es?" fragte ich neugierig und er drehte seinen Kopf zu mir.
„Darüber werden wir noch reden, ich will mich nicht vor Sejla mit dir streiten."
Ich blieb es dabei und schon waren wir angekommen. Es war eine recht kleine Wohnung, dennoch süß und gemütlich. Samra ging mit Sejla ins Bett und sie kuschelte sich an ihn. Ich lag auf der Couch und sah fern, doch ich könnte hören was sie redeten.
„Du hast dein Vater sehr vermisst oder, immerhin hast du mich Papa genannt." sagte Samra Sejla.
„Ich will zu mein Vater, aber keiner ist mein Vater. Jeder in der Schule hat ein Vater und sie erzählen davon. Sie kommen sie abholen nur meiner kommt nie."
Ich hörte wie ihre stimme brach und sie anfing zu weinen.
„Nicht, weinen..." versuchte Samra sie zu beruhigen, doch es klappte nicht.
„Ich werde mit deiner Mama reden, okay?" hörte ich ihn sagen.
„Nein, bitte. Sie wird dann immer wütend." sagte sie leise und ich schluckte.
„Deine Mutter ist nicht perfekt okay, niemand ist perfekt, deswegen werde ich dein Vater finden." sagte er locker und Sejla hörte auf zu weinen.
„Nein, du hast recht. Mama hatte auch Fehler gemacht und ich habe ihr verziehen, dass heißt das sie mein Vater sich verzeihen kann oder?" fragte sie voller Freude.
„Genau." lachte Samra.
„Kann ich dich was fragen?" hörte ich Sejla schüchtern fragen. 
„Alles, Habibi." sagte Samra liebevoll.
„Solange er nicht da ist willst du vielleicht mein Vater sein?" ich könnte mir vorstellen wie rot sie in dem Moment geworden war.
„Habibi albe.." murmelte Samra.
„Als erstes musst du mir aber versprechen auf meine Mutter aufzupassen und dann auf mich." sagte sie und fing an zu Gähnen.
„Glaub mir, dass werde ich." hörte ich Samra Flüstern. Ich hielt es nicht aus und ging ins Schlafzimmer. Sejla war eingeschlafen nur Sam lag wach. Er streckte seine Hand aus und sah mich an.
„Was soll das werden?" fragte ich ihn.
„Gib mir deine Hand." sagte er und ich tat es, er zog mich aufs Bett.
„Du weißt, dass es falsch ist oder? Immerhin hast du eine Frau und wirst Vater." sagte ich und spürte wie mein Herz brach.
„Habibi..wenn es raus kommen würde, dass ich Vater werde, dann ist meine Karriere am arsch." sagte er seufzend.
„Du bist immer noch der gleiche, denkst nur an deine Karriere, Geld und Fame." lachte ich ironisch.
„Du weißt wieso!" knurrte er mich an.
„Du weißt alles über mich über mein Leben über mein Vater und über meine Familie." knurrte er mich weiter an.
„Das ihr Frauen verkauft, ja. Aber bei Cataleya hast du wohl deine Liebe gefunden, also sag warum du gekommen bist, was willst du von mir?" sagte ich traurig.
„Das du mir hilfst..du bist die einzige, die mich wieder normal machen kann, die mich von den Drogen weg bringen kann, die mich aus dem Ghetto holen kann! Verdammt! Du bist meine einzige Hoffnung! Du bist mein Licht im Dunkeln, du bist alles für mich!"
Ich wusste nicht mal ob ich bei seinen Wörtern, was fühlen sollte.
„Ich bete jeden Tag zu Gott, dass es mit uns alles anders gekommen wäre. Das wir nun verheiraten wären du meinen Nachname tragen würdest und wir ein kleines Mädchen hätte." er hob mein Kinn mit seine anderen Hand und kam mir mit sein Gesicht näher. Zentimeter für Zentimeter kam sein Gesicht näher an meins und wir küssten uns. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass er gerade unsere Tochter in seine Armen hielt.
„Habibi.." flüsterte er mir zu als wir uns lösten.

Samra ~FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt