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„Willst du ganz sicher nicht zum Arzt?", fragt Taehyung seinen Freund und schaut ihn dabei mitleidend an, während dieser sich seine Seele aus dem Leib hustet.

Ein weiteres Mal schüttelt Jungkook eifrig den Kopf und denkt dabei nicht mal daran, während dieses Gespräches Taehyung in die Augen zu schauen. „Ich habe dir bereits gesagt, dass es nur Husten ist und mehr auch nicht! Ich habe nirgends schmerzen, ich niese nicht mal und mir gehts blendend!"

Seufzend schüttelt der Mann seinen Kopf und setzt sich neben den Jungen, greift seine Hand und schaut ihm in die Augen. „Jungkook du weißt, dass du eine Krankheit hast und du weißt diese Krankheit kann so schlimm sein, dass dich ihretwegen auch die kleinste Erkältung umbringen kann. Ich weiß du magst den Arzt nicht, aber tue mir bitte den Gefallen und lass dich dort kurz untersuchen, sonst kann ich nicht ruhig bleiben. Ich will die nächsten Tage nicht mit der Angst leben, dich jede Sekunde zu verlieren."

Was Taehyung jedoch nicht versteht ist, dass Jungkook selbst mit dieser Angst lebt und mit der Größeren, untersucht zu werden und bestätigt zu bekommen, dass er die nächsten Tage nicht mehr überleben würde. Eine Angst mit der kein Mensch leben sollte und schon gar nicht erst im Alter von sechzehn.

„Haben wir Hustensaft? Es reicht doch, wenn ich den nehme", sagt Jungkook leise und senkt dabei seinen Blick wieder auf seinen Schoß, wo er nervös mit seinen Fingern spielt. „Damit wird es schnell vorbei sein, ich glaube daran!"

„Aber es ist doch nichts bei, wenn der Arzt dich kurz mal untersucht! Er wird dir ja nicht wehtun oder so, sondern nur schauen, ob es dir wirklich so gut geht, wie du gerade behauptest!"

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, steht Jungkook von dem Sofa auf und rennt hoch in das Schlafzimmer, wo er sich einschließt und unter die Decke verkriecht. So macht er es des Öfteren, wenn er mit Taehyung diskutiert, was ziemlich kindisch ist.

Seufzend steht der Mann nun ebenfalls von dem Sofa auf, geht jedoch in die Küche, wo er sich ein kleines Glas aus den Schränken holt. Zu dem Glas holt er sich auch noch eine Flasche von Jim Bean, seinem lieblings Whiskey. Zusammen damit geht er zurück in das Wohnzimmer, setzt sich dort auf den Sessel, füllt sich selbst was ein und fängt an zu trinken. Glas, nach Glas, nach Glas.

Er trinkt so lang, bis er jegliche Kontrolle über sein rationales Denken und seine Motorik verliert.

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I'm evil.

pretty boy ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt