Neben mir warfen sich Dean und Seamus genervte Blicke zu, während vor mir zwei Mädchen aus Slytherin – ich glaubte zu wissen, dass es Pansy Parkinson und Daphne Greengrass waren – kichernd Professor Quirrell beobachteten, wie er nervös im Klassenzimmer herumging und uns mit stotternder Stimme von Vampiren erzählte.
Sein Blick wanderte durch den Raum, er blickte ängstlich wenn ihn Schüler und Schülerinnen auslachten und blieb immer wieder länger bei mir stehen, als bei den anderen.
Peinlich berührt hoffte ich, dass das meine Klassenkameraden nicht mitbekommen würden, aber konnte selbst auch nicht verhindern, dass ich immer wieder auf Professor Quirrells purpurnen Turban starrte.
„M-Miss V-Vance, S-Sie k-können uns d-doch si-icher sagen, w-was es m-mit dem K-Knoblauch auf s-sich hat."
Erschrocken starrte ich meinen Lehrer an, der mich auffordernd anschaute. In seinem Blick konnte ich keinen Hinweis darauf finden, was gestern zwischen uns passiert war. Starr wie immer.Langsam begann ich zu sprechen, obwohl ich bestimmt viel schneller hätte antworten können: „Für Vampire ist der Geruch von Knoblauch abstoßend weshalb man sich, wenn man die Begegnung mit einem Vampir vermeiden möchte, am Besten mit einem Knoblauch austattet."
„S-Sehr g-gut, u-und w-wissen S-Sie n-noch e-etwas diesbezüglich ... M-Muggeln?"
„Dieses Wissen, was sich Zauberer diesbezüglich Knoblauch und Vampiren vor hunderten von Jahren angeeignet haben, ist irgendwann einmal zu den Muggeln durchgedrungen ..." Er bewegte sich nicht, mittlerweile schauten mich auch schon die anderen Schüler und Schülerinnen eigenartig an.„Sie ... ähm also, die Muggeln haben Geschichten geschrieben, in denen Vampire vorkommen, die den Knoblauchgeruch nicht vertragen ..."
Stille. Professor Quirrell starrte mich unergründlich an, meinen Mitschüler war die Verwirrung ins Gesicht geschrieben.Mein Mund wurde trocken und die Hietze stieg mir in den Kopf.
„... Ebenfalls glauben Muggel ... also, sie schreiben, dass Vampire kein Spiegelbild haben und ... öhm sie denken, dass Kreuze sie abschrecken."
„G-Gut", meinte der Professor und blickte ein wenig nachdenklich. Er drehte sich jedoch schnell wieder weg und fuhr mit dem Unterricht fort.Der Gang war voll Schüler und Schülerinnen, die allesamt schreiend aufgeregt herumrannten. Verwirrt ließ ich mich von der Masse mit hinausziehen, während ich noch meinen Kürbiskuchen hinunterschluckte. Gerade eben war Professor Quirrell aufgebracht in die große Halle gestürmt, in der wir Halloween gefeiert hatten und hatte etwas von Troll und Kerker gestottert.
Schließlich war er ohnmächtig zwischen dem Tisch der Ravenclaws und Hufflepuffs umgefallen und alle Hogwartsschüler hatten angefangen zu kreischen.
Wenn wirklich ein Troll in Hogwarts Kerker war, dann mochte ich diesen nicht unbedingt über den Weg laufen.In der Menge konnte ich Ronald und Harry erblicken, die irgendetwas von „Hermine"-„Mädchenklo"-„Troll" faserten. Gerade wollte ich ihnen zuschreien, dass sie besser hierbleiben sollen, als sie auch schon verschwunden waren.
Stirnrunzelnd fiel mir tatsächlich auf, dass Hermine heute schon das ganze Festessen lang gefehlt hatte und sie deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit wirklich nichts von dem Troll wusste.
Ohne wirklich darüber nachzudenken drängte ich mich durch die Masse an Schülern, die allesamt versuchten zum Ausgang zu kommen.Gerade als ich es tatsächlich so weit geschafft hatte, polterte die ohrenbetäubende Stimme Dumbledores durch die Halle und befahl uns, zivilisiert mit unseren Vertrauensschülern in unsere jeweiligen Räumlichkeiten zu gehen.
Ohne auf seinen Befehl zu achten, schubste ich mehrere Hufflepuffs zur Seite und schlüpfte aus der Halle. Draußen atmete ich erst einmal ehrleichtert aus, da man hier zum Glück nicht mehr eingequetscht war.
DU LIEST GERADE
Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)
FanfictionGrausam. Kalt. Herzlos. So würden die meisten Hexen und Zauberer den Mann beschreiben, der diskriminiert, tyrannisiert, foltert und mordet. So aber nicht seine Tochter. Der dunkle Lord hatte nämlich vier Jahre lang Zeit, seiner Tochter seine Ansicht...