Kapitel 10)

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Pov Kelly
Gerade als ich das letzte Blatt zerschreddert hatte, kam Herr Niebisch eilig ins Büro gestolpert. Da er nie anklopfte erschrak ich mich immer etwas, wenn er sie einfach so aufreißt.  „Ich brauche mein Anzug aus der Reinigung. In 10min in mein Büro. Wir haben einen großen Kunden.“ nach diesem Satz verschwand er auch gleich wieder. Ugh, wie soll ich das denn jetzt schaffen? Der Stress war mir zwar nicht´s neues, nur war ich mir nicht sicher ob er schon fertig wäre. Ich schnappte mir meine Jacke mit dem Abholschein der eigentlich für Mittwoch bestimmt war. Der Laden war zwar nicht weit weg, aber in 10min würde ich es trotzdem nicht schaffen. Mit dem kleinem Papier schnipsel trat ich an die Theke. Die Frau dahinter sah mich mit einem freundlichen lächeln an. „Schönen guten Tag. Abholen oder-“, „Abholen. Nur ich weiß nicht ob ich der Anzug schon fertig ist. Ich soll ich früher abholen.“ ich reichte ihr das Papier. „Ich geh mal nach sehen. Warten sie einen Moment.“ mit diesen Worten verschwand sie hinter einer Flügeltür. Ungeduldig tippte ich mit den Finger auf der Ablage herum. Alle paar Sekunden sah ich auf die Uhr. 15Min waren schon vergangen. Kacke, da kann ich mir ja wieder mal was anhören. Seufzend ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Mit einem Kleiderbügel auf dem der Anzug hing kam sie wieder. „Der Anzug wäre heute für 12Uhr angesetzt.“, Ach verdammt. „Wie lange würde es dauern wenn sie- Also es jetzt gleich.“, sie betrachtete den Anzug und sah dann wieder zu mir. „Da es eine voll Reinigung sein soll. Dauert es ungefähr 30-45min.“ Ach, scheiße. Vllt hat er mit den 10min auch etwas übertriebenen.  „Ich zahle das dreifache, wenn sie es in der Hälfte der Zeit schaffen.“ da bekam sie zurecht große Augen. „Aäh-Also, so leid es mir tut. Aber das wird leider nicht´s. Ich kann die Waschmittel nicht beschleunigen.“ gestresst und genervt schlug ich mit der Faust auf die Ablage. „Okay, dann ehm. Könne sie ihn bitte sofort Säubern? Es ist wirklich sehr dringend. Ich zahle trotzdem den doppelten Preis.“, „Das ist natürlich kein Problem.“ sie lächelte mich breiter an als eben, was natürlich verständlich war. Für Geld machten die Menschen alles. „Okay, Dankeschön. Ich bin in 35min wieder da. Auf wiedersehen.“, Die Frau zog den Anzug von der Theke und schob mir das Papier wieder herüber. „Vergessen sie ihr Zettel nicht.“, „Ah, ja danke.“ ich nahm sie ihr ab und lief wieder in die Kanzlei zurück. Dort lief auf alles in hochtouren, weshalb ich am liebsten gleich wieder umkehren würde um mich irgendwo in ein Cafs´zu setzten. Wie das wo ich neulich im Park war, der Kellner da war auch schon echt schnucklig. Zeitgleich musste ich an die beiden Typen aus dem Club denken. Unachtsam lief ich genau in Herr Niebisch rein. Ihm fielen größten teils die Blätter aus den Händen. „Herrschaftszeiten!“ fluchte er gleich, und sah noch grimmiger aus als er mich sah. „E-Es. Es tut mir leid.“ verhaspelte ich fast, während ich mich schon bückte um die Blätter auf zu heben. „Sie sollten schon längst zurück sein. Wo haben sie meinen Anzug.“ knurrte er. Ugh, scheiße. „Es, also. Er ist noch nicht, fertig.“ ich merkte wie der Klos in meinem Hals weiter wuchs. Seinen Wutanfall lies ich einfach über mich ergehen. Ich hörte nicht zu, ich stand nur starr mit dem Blick nach unten und mit den Blättern in der Hand. „Nicht mal die Skizzen von ihnen haben sie fertig. Wofür sind sie eigentlich zu gebrauchen?!“ Am Ende riss er mir die Blätter aus den Händen und stampfte davon. Die Kollegen drum herum, sahen mich nur mitleidend an, nur helfen tat es mir auch nicht gerade. Und das alles noch vor der Mittagspause.

Pov Julien
Punkt 12UHr lies ich eine Schwarze Limousine vor der Kanzlei vorfahren, der Herr Niebisch abholen sollte. 12:15 sollten sie dann im Restaurant 'La Becasse´ eintreffen. Mit Anzug, Krawatte und so'n Zeugs wartete ich mit ein paar Unterlagen auf ihn. 12:17 traf er dann ein. Sein Auftreten unterschied ihn nur dezent wenig von Tausend anderen. Er hatte seine Haare mit Gel nach hinten geklebt, sein Anzug zeigte nicht eine einzige Falte, und sein Einschleimendes lächeln brachte mich fast zum kotzen. Als er bei mir ankam, stand ich auf um ihm die Hand zu schütteln. „Guten Tag, Herr Niebisch. Freut mich dass sie es sich einrichten konnten.“, „Die Freude ist ganz meinerseits, Herr Budorovits.“ sein Händedruck war Verschwitzt und total lasch. Pff, oh man. Er hatte einen gepflegten 3 Tage Bart der an seinem Kiefer über zum Haaransatz wechselte. Im groben und ganzen, ein normal aussehender Business Kerl. Nicht besonders auffallendes. Wir setzen uns wieder und er fing gleich an zu reden.  „Ich hab ein paar Vorschläge mitgebracht, ich hoffe sehr  das es ihren Vorstellungen entspricht.“, aus einem Aktenkoffer den er auf sein Schoss gelegt hatte holte er 2-3 Mappen raus. Die er gleich ausgebreitet auf den Tisch legte. „Vllt schauen Sie selber mal herein. Ich hoffe das es ihre Vorstellung entspricht.“, ich nahm eine Mappe in die Hand und Schlug sie auf. Es waren verschiedene Skizzen, für eine neue Hotelkette, Garagen, und einer Wohnung. Die interessierte mich dann wirklich, was ich mir aber nicht anmerken lies. „Das ist ja alles ganz nett. Nur fehlt mir das ein gewissen etwas. Verstehen Sie?“ ich sah ihn skeptisch an, weswegen er gleich wieder etwas nervöser wurde. „Ohu, ehm klar klar. Verstehe. Moment mal sehen ob ich da noch etwas habe.“ er schaute erneut in seinen Koffer, und holte 2 neue Mappen heraus. Doch auch auf in denen war nicht wirklich was besonderes dabei. Ich lies mir extra viel Zeit als ich mir die ganzen Pläne durch sah. Ich prägte mir die Wohnung besonders ein, um vllt so etwas in der Art tatsächlich um zu setzten. Aber ganz bestimmt nicht von ihm. „Okay, Also Herr Niebisch. Richtig?“ er nickte eifrig. „Ich würde die Entwürfe vorerst bei mir behalten, um in ruhe alles durch zu gehen. Besprechen wir lieber mal das Finanzielle. Ich bin bereit bei nicht´s zu sparen.“ bei diesem Satz wurden seine Augen größer. „Wenn Sie gute Arbeiten leisten werde ich sie natürlich dementsprechend Belohnen.“ ich wusste gar nicht das seine Augen noch größer werden konnten. Wirklich professionell ist er ja nicht gerade. Von meinem Vater habe ich gelernt bekommen, immer egal bei was, ein Pokerface zu haben. ich faltete meine Hände zusammen um mein Kopf drauf abzustützen. „Ich könnte ihren Namen groß raus bringen. Ich könnte dafür sorgen das sämtliche großen Aufträge, direkt zu ihnen geleitet werden. Mit einer natürlich dementsprechender Bezahlung.“, er schluckte sichtlich stark und lockerte seine Krawatte etwas am Hals. „Das ist wirklich außerordentlich großzügig von Ihnen, Herr Budorovits.“, Ich nickte, setzte ein lächeln auf und legte alle Mappen geordnet bei Seite, als sein Telefon klingelte. Wie aus einer Trance heraus gerissen, zuckte er erst zusammen eher er aus seiner Tasche sein Handy holte und sich für einen Moment entschuldigte. „Verzeihen Sie meine Assistentin.“ Assistentin? Meint er damit Kelly? Er stand auf, ging in Richtung Toiletten um dort in ruhe zu telefonieren. So ganz Koscha war mir das ganze dann doch nicht. Also folgte ich ihm Unauffällig. Da er nicht gerade leise redete brauchte ich nicht mal ganz zur Toilette herein. Lässig, als ob ich auf jemanden warten würde, lauschte ich vor der Tür. „Ich habe Ihnen Tausendmal gesagt, Sie sollen mich nicht während einer Besprechung anrufen! Vor allem nicht bei so einer.“ Vor so einer? Okay? „Wegen so einem klein scheiß rufen sie mich an? Wie Unterbelichtet sind sie eigentlich? Sie können froh sein das ich sie nicht längst auf die Straße gesetzt habe. Regeln sie das gefälligst. Ich schließe hier gerade das Angebot meines Lebens ab.“ er war hörbar auf 180. und egal wer da am anderem Ende dran ist, niemand hat es verdient das man so angemacht wird. Ich hörte noch einen Moment zu, ehe es mir reichte und ich wieder an meinen Platz ging, dort bestellte ich mir erst mal den besten Wein des Hauses. Schließlich gab es ja was zum feiern...

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-leider kann ich nicht sagen wann der nächste Teil kommt, ich bemühe mich es schon schnell wie möglich fertig zu bekommen ist Momentan nur ziemlch viel los :)

Damit hab ich jetzt nicht gerechnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt