Kapitel 2

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Pov Kelly
Heute war wieder so ein 'besonderer´ Tag. Herr Niebisch lies mich wegen jeder Kleinigkeit 5x hin und her laufen. Erst war es die Unterlagen aus dem Konferenz Zimmer, dann die Plakatte aus seinem Auto, ach ja dann immer wieder einen neuen Café. Die Meter die ich heute gelaufen bin waren bestimmt Marathon reif. Um meine eigenen Ideen zu Präsentieren hatte ich gar keine Chance. Deswegen war ich ganz froh, dass ihm das Mittagessen nicht so gut bekommen war und früher Schluss gemacht hatte. Daher konnte ich auch eher abhauen und mich nochmal gemütlich im Park in ein Café setzten und alles auf mich wirken lassen. Die Kinder die den Tauben oder Enten hinter her jagten, die jungen paare die sich zu zweit auf eine viel zu kleine Decke quetschten, oder Leute die mit ihren Hunden spielten. Es speigelte genau das wieder was ich mir immer gewünscht hatte. Eine kleine Familie mit zwei Kindern, einem Hund, und natürlich jemanden dem man sich einfach voll und ganz hingeben und vertrauen konnte. Nur wo willst du die finden, die die guten Eigenschaften haben, sind ja meistens schon vergeben. Seufzend starrte ich weiter vor mich hin. Eine junge Frau, brachte mir mein Café und das Stückkuchen was ich bestellt hatte. Wahrscheinlich war sie eine Aushilfe oder so. mit einem flüchtigen 'lassen sie es sich schmecken.´ ging sie wieder. Der Café Geruch, stieg in meine Nase, weshalb ich noch einmal tief einatmete. Mhh, was gibt es besseres. Ich nippte kurz an der Tasse, doch widmete mich zu erst meinem Stück Kuchen. Eine Mandarinen-Schmand-Torte, ist genau das was ich jetzt brauchte. Genüsslich aß ich den ersten Happen und ließ ihn auf der Zunge zergehen. Oh man, hier würde ich definitiv öfter hinkommen, wenn ich die Zeit hätte. In solchen Genuss Momenten dachte ich oft nach, ob es vllt auch einfach an mir liegt, dass ich noch niemanden gefunden hab der zu mir passt. Ob ich einfach zu verklemmt bin, die richtigen Zeichen übersehe, oder what ever. Was ich dabei allerdings nicht bemerkte, war ein Hund der sich von seinem Herrchen losgerissen hatte und jetzt auf mich zu lief. Erschrocken zuckte ich zusammen und verschüttete meinen Café. „Scheiße.“ zischte ich und rutschte reflexartig ein Stück zurück, damit ich nicht´s auf die Klamotten bekam. „Bruno. Komm her!“ brüllte eine Stimme, der Hund reagierte sofort und lief wieder zurück. „Oh verdammt, das tut mir leid.“ platzte es aus dem Herrchen heraus als er bei mir ankam, und begutachtete was sein Hund verursacht hatte. Solchen tolpatschige Aktionen war ich gewöhnt, trotzdem war es schade um den guten Café. „Das macht nichts.“ gab ich von mir, und war schon dabei das übergeschwappte mit den Servierten die auf dem Tisch standen aufzuwischen. Im Augenwinkel sah ich wie der Mann was aus seinem Portmonee holte. „hier. Kaufen sie sich einen neuen. Das ganze tut mir echt wahnsinnig leid.“ ich sah auf und blickte einem jungen Mann in die Augen, der mir mit einem freundliche lächeln ein 5€ Schein hinhielt. Seine dunklen Haare wehten ungebändigt im Wind und seine dunklen Augen sahen genau in meine „Aber, der war gar nicht so teuer.“ gab ich leise von mir, was eher einem piepsen ähnelte. „Den Rest kannst du behalten. Das ist das mindeste. Ich bestehe drauf.“ drängte er, weshalb mir nichts anderes übrig blieb und ich ihm den Schein aus der Hand nahm. War das so ein Moment? So ein Zeichen? Sollte ich fragen ob er sich zu mir setzen möchte? Bevor ich richtig nachdenken konnte was jetzt Sache war nickte er mir nochmal zu, und ging wieder seinen Weg. Ugh, also wenn das so ein Moment war, hab ich ihn gerade verpasst. Seufzend lies ich mich wieder zurück fallen und sah ihm hinterher. Da der Park ziemlich licht gelegt war, ging das auch Recht gut. Nur schluckte ich stark, als plötzlich eine Frau auftauchte und sich um um den Hals warf. Meh. Der wäre also auch vergeben gewesen. War ja fast klar. Dabei war er so nett. Und, man ey. Die nassen, mit Café vollgesaugten Servierten, schmiss ich ihn den Mülleimer und bestellte mir ein neuen. Erneut stellte die selbe Kellnerin mit einem freundlichen lächeln, eine Tasse hin. Den restlichen Kuchen aß ich mit etwas mehr Aufmerksamkeit und hörte auf so viel Tag zu träumen. Als ich mir das letzte Stücken rein stopfte stöhnte ich ein letztes mal genüsslich auf. „Oh man, das ist die beste Torte die ich jeh gegessen habe.“ murmelte ich vor mich ihn. Als ich die Rechnung verlangte, bat ich noch um ein großartigen Lob an den Bäcker. Ich musste nicht lange warten, da wurde mir auch schon das Dünne Papier mit der Rechnung auf den Tisch gelegt. „So ein Lob hört man wirklich gern.“ kam es plötzlich von einer Männlichen Stimme. Leicht erschrocken drehte ich mich um und blickte einem Mann mit Schürze in die Augen. Seine dunkeln Haare waren unter ein Haarnetz gesteckt. Er war über und über mit Mehl bedeckt, was mich etwas schmunzeln lies. „Ehm, gerne. Die Torte war einfach, der absolute Traum.“ schwärme ich noch an den Gedanken vom Geschmack. „Das Freut mich zu hören.“ lächelte er mit leicht geschlossenen Augen. „Wäre, es vllt möglich. Das ich das. Rezept bekomme?“ murmelte ich leise, weshalb er anfing zu lachen. „Haha. Tut mir leid sie zu enttäuschen. Aber so wie ein Zauberer nicht seine Tricks verrät, verrät ein Bäcker nicht sein Rezept.“ gab er schmunzelnd von sich, weshalb ich eine kleinen Schmollmund zog. Verdammt. „Wäre auch nur zu schön gewesen.“, flüsterte ich, weshalb er wieder anfing zu lachen. Aber kein Ich-lach-dich-aus-Lachen sondern eher ein, tut-mir-leid-lachen. „Du bist nicht die erste die mich schon gefragt hat. Ich musste jeden enttäuschen.“ versuchte er mich wohl aufzumuntern. Ich gab auf, holte das nötige Geld aus meinem Portmonee und stand von meinem Stuhl auf. „Na gut. Dann, trotzdem nochmal danke.“, lächelte ich klein, er lächelte zurück und stemmte die Arme in die Hüfte. „Beehren sie uns bald wieder.“ hörte ich ihn noch hinter her rufen. „Mh-hm.“, gab ich nur kleinlaut zurück. Ich versuchte meine enttäuschen zu verbergen. Welche Enttäuschung? Vllt die, das ich dachte, dass er extra für mich raus gekommen ist. Aber anscheinend machte er es ja öfter. Meh, ich sollte echt aufhören mir immer was vor zu machen. Es rettete mich die einzige tatsche, dass ich nun nur noch das Wochenende vor mir hatte. Keine weiteren Sorgen, für die ganzen nächsten 2 Tage. Wuuh. Sorgenfreier würde man natürlich mit einem reichen Mann an der Seite. Dann könnte ich aus der muffigen Wohnung raus mein Auto reparieren lassen das es schon seit knapp 2 Monaten nötig hatte, und einmal sorgenfrei in einem Laden mir das kaufen was mir gefiel ohne gleich überlegen zu müssen wie ich dann noch über den Monat komme...

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Damit hab ich jetzt nicht gerechnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt